Berichte von alten Mitgliedern » 1# Das Traumpferd...

Erwartet noch nicht zu viel von mir...

„Julia! Julchen! Schläfst du?“, meine beste Freundin Carina. „Was?“, ich schreckte aus meiner angespannten Haltung auf. Carina sah mich nachdenklich an, wandte sich aber dann wieder ab. Wir saßen hinten im Auto meiner Mutter die mich zu meinem neuen Zuhause fuhr. „Passt du auch gut auf African auf?“, versicherte ich mich zum hundertsten Mal. „Ja“, versprach meine Freundin. Ich nickte. Heute sollte ich in mein neues Zuhause ziehen. Den Lindenweg 18. Auf dem Reiterhof in der Nähe hatte ich ein Jobangebot als Reitlehrerin bekommen. Außerdem wollte ich dort endlich mein Traumpony finden. Ein Großpferd kam für mich nicht infrage. Vor denen hatte ich Angst. Aber Ponys liebte ich. Ich konnte sie immer und überall reiten. Aber kaum saß ich auf einem Großpferd verspannte ich mich und vergaß alles… „Wir sind da!“, brüllte Carina und hüpfte aus dem Auto. Ich stand aufgeregt auf. Meine Finger zitterten und ich war nervös. Aber ich stieg aus und ging zu Carina die bereits den Kofferraum öffnete. „Schade dass ich nicht länger bleiben kann“, bemerkte sie und drückte mir meinen Koffer in die Hand. Meine Mutter stieg ebenfalls aus und kam zu mir. Sie umarmte mich fest. „Du schaffst das, und jeden Abend anrufen.“ Sagte sie lachend. Ich konnte mich auch nicht mehr zurückhalten und prustete ebenfalls los. Das Haus war okay und ich umfasste meinen Schlüssel. Er lag in meiner Jackentasche. Ich hatte bereits mit meinen Mitbewohnerinnen telefoniert und die beiden klangen ganz nett. Momentan waren sie allerdings im Stall. Ich konnte mich also gemütlich einrichten. Carina und ich umarmten uns noch einmal kurz, dann fuhren sie weg. Ich unterdrückte die Tränen die hochschießen wollten und steckte den Schlüssel ins Schloss. Es knarzte leise als ich ihn umdrehte und ich konnte die Tür öffnen.

Es war ein schöner Flur, links und rechts waren Türen. Ich stellte meinen Koffer mit einer schnellen Bewegung auf dem Boden ab. Dann suchte ich die Küche auf. Aha, die erste Tür war es. Ich trat ein und sah eine gemütliche, ordentlich aufgeräumte Wohnküche. Hier gefiel es mir. Auf dem Tisch lag ein Zettel. Liebe Julia. Stand darauf, wenn du hier angekommen bist sind wir gerade nicht da. Dein Schlafzimmer ist das zweite links. Wenn du Hunger hast kannst du dir etwas aus dem Kühlschrank nehmen. Liebe Grüße: Laura und Flora. (Deine Mitbewohner) ich freute mich über den netten Zettel und ging gleich wieder aus der Küche. Hunger hatte ich eigentlich noch nicht. Mein Magen war vor Nervösität zugeschnürt. Ich wollte aber mal mein Zimmer anschauen. Ich trat ein und alles war schön und lichtdurchflutet. Orangene Vorhänge, ein Tisch und ein Bett. Mein Zeug war schon vor einer Woche geliefert worden. In der Ecke stand noch mein Kleider und mein Bücherschrank. Meine Bücher waren in dem Rucksack den ich auf dem Rücken trug. Ich entledigte mich dem erstmal und ging dann wieder auf den Flur um meinen Koffer zu holen. Er rollte leise hinter mir her und ich stellte ihn in die Ecke. Dann ließ ich mich auf mein Bett fallen. Eigentlich war es hier sehr schön. Es war nur das Gefühl jetzt auf mich allein gestellt zu sein schlimm. Ich musste an Einkäufe und alles denken. Ich wurde an nichts errinnert wenn ich was vergaß. Und was wenn ich mit Flora und Laura nicht auskam?

Langsam erhob ich mich und lehnte mich aus dem Fenster. Es waren wunderbare Reitwege hier. Ob ich ein geländeerfahrenes Pony kaufen würde? Oder eines was noch lernen musste dass Hecken und so weiter nicht gefährlich waren? Der Job als Reitlehrerin würde sicher Spaß machen. Die Sonne schien schön und es war mal ausnahmsweise ein angenehmer Novembertag. Sonst war das immer so grau. Aber heute wollte es mir offensichtlich eine Freude machen. Das musste ich ausnutzen. Nachher wollte ich mir ja sowieso mal den Hof ansehen. Hoffentlich fand ich mich da zurecht. Na gut, aber ich musste ja sowieso erst mal auspacken. Grinsend schüttete ich erstmal meinen Rucksack aus. Darin waren viele Anleitungen wie man Ponys Tricks beibringt. Aber auch Romane und alte Zeitschriften. Ganz unten fand ich ein Fotobuch. Mein Fotobuch. Mit Pferden und Menschenfotos. Ich musste lachen. Darin war mein bestes Bild bisher. Der übermütige Wallach Bounty lag am Boden und hatte alle Füße in die Luft gestreckt. Der Shettywallach Kaspar beugte sich über ihn und versuchte seinen wedelnden Beinen auszuweichen. Darunter hatte ich geschrieben: Guck mal nach deinen Freunden… Ich stellte die Bücher ordentlich ins Regal und legte den Rucksack in meinen Kleiderschrank. Dann öffnete ich den Koffer, zog als erstes meine Reithose und ein graues Sweatshirt heraus und legte es auf mein Bett. Alles andere tat ich in den Schrank. Meine Waschsachen brachte ich ins gegenüberliegende Bad. Auch hier drin war alles sauber und weiß. Zwei Zahnbürsten und ein Zahnputzbecher standen bereits auf der Ablage vor dem Spiegel. Meine Sachen stellte ich dazu, bevor ich wieder ins Zimmer verschwand. Mein Kuschelpony Dolly versteckte ich sorgsam unter der Bettdecke. Musste ja nicht jeder wissen mit was ich in einem Bett schlief. Dann zog ich mein Reitzeug an und ging aus dem Zimmer.

Ich ging die Straße entlang und überlegte wie ich mich vorstellen sollte. Das war ja wieder klar! Immer wenn ich mich jemandem vorstellen sollte hatte ich Lampenfieber. Aber ich drückte meine verschwitzten Hände ineinander und versuchte mich zu beruhigen. Trotzdem war ich rot im Gesicht. Jetzt kam ich schon an die Weide und sah mich um. Auf der ersten Weide standen einige Ponys. Fünf von ihnen kamen interessiert auf mich zu. Ein zierlicher Rappe lief irgendeine nicht zu erkennende Gangart. Es wuselte, aber trotzdem war er hübsch. Dahinter kam gleich eine kräftige Scheckstute. Sie wollte sofort ein Leckerli und stieß mich immer wieder an. Als ich sie jedoch streichelte gab sie Ruhe. Ein süßes, sehr kleines Tigerscheckpony schlüpfte unter den Beinen des Rappen durch. Ich musste lachen und beugte mich hinunter um es an der Nase zu streicheln. Eine stichelhaarige Schecke hielt sich eher zurück aber traute sich dann doch auch vor. Eine andere Schecke, man hier gab es ja viele Schecken, kam ebenfalls zu mir und wollte auch geknuddelt werden. Vor lauter Nasenanstubsern fiel ich lachend ins Gras und die Ponys sahen mich überrascht an. Da erst entdeckte ich das Pony das hinten geblieben war. Sie war ebenfalls ein Schecke, hatte große und sanfte Augen. Es traf mich wie ein Stich ins Herz. Dieses Pony war es. Diese Stute war mein Traum. Ich erhob mich und klopfte mir den Sand von der Hose. Den anderen war ich wohl langweilig geworden, jedenfalls gingen sie wieder spielen. Ich streckte die Hand hin und schnalzte leise. Die Stute sah mich aus großen, schüchternen Augen an, kam aber dann auf mich zu. Langsam und unsicher. Ich ging in die Hocke und wartete bis das Pony zu mir kam. Man, diese langen Wimpern hatten es mir angetan. Schritt für Schritt kam mein Traumpony näher. Es blieb vor mir stehen und senkte den Kopf. Trotzdem blieb es in Achtung- Haltung. Es würde bei einer falschen Bewegung fliehen, dass wusste ich. Ich erhob mich Stück für Stück und die Augen verfolgten mich. Als ich aufrecht stand war sie immer noch da. Ich hob die Hand und legte sie an der Stirn ab. Weiterhin stand sie. Ich begann zu streicheln. Sie rannte nicht weg. Ich begann ihr den Hals zu kraulen und sie entspannte sich vollkommen. Ob sie überhaupt noch zu haben war? Hoffentlich…

Als ich mich von den Ponys verabschiedet hatte lief ich weiter zum Hof. Es herrschte um diese Tageszeit, um zwei Uhr, ziemlich viel Betrieb. Zwei kleine Mädchen machten Pferde für die Reitstunde fertig und eine junge Frau, wohl meine Kollegin stand dabei und half im Notfall. Eine junge Frau longierte ihr Pferd und zwei Mädchen in meinem Alter sattelten Pferde. Eine Palomino oder Isabellstute und einen etwas größeren Fuchs. Als sie mich entdeckten kamen sie auf mich zu. „Bist du Julia?“, wollte die eine wissen. Ich nickte. „Seid ihr Laura und Flora?“, erkundigte ich mich. „Jip“, antwortete die andere. „Ich bin Flora“, sagte die mit der Palominostute. „Und ich Laura“, fügte die mit dem Fuchs hinzu. „Und eure Pferde?“, wollte ich wissen. „Das hätte ich jetzt beinahe vergessen!“, meinte Flora, „mein Pferd ist Golden Nugat und Lauras heißt Kaboom.“ „Wisst ihr zufällig wie die Scheckstute mit den langen Wimpern heißt?“, quetschte ich die beiden jetzt aus. „Das Pony“, fragte nun wieder Laura. Ich nickte. „Das ist Rubin. Wieso?“, erklärte sie. „Ach weil ich sie so hübsch fand“, gab ich zurück. Flora grinste. „Süß ist sie schon, aber mein Favorit ist Magic Thunder, der Rappe.“ „Der, der so wuselt?“, erkundigte ich mich. „Genau der“, erklärte Flora. „Und Paradise die andere, kleine Schecke gehört bald mir“, erzählte Laura stolz. Ich grinste. „Viel Spaß“, sagte ich, als ich sah das Flora schon nachgurtete. „Dir auch“, antwortete Flora. „Was willst du heute Abend essen?“, fragte Laura mich noch als sie gerade aufsaß. „Mir egal“, antwortete ich, „sucht euch was aus.“ Die beiden verließen im flotten Schritt den Hof. Mist! Jetzt hatte ich vergessen sie zu fragen wo ich die Hofleitung fand. Dann musste ich eben selber suchen…

Ich ging als erstes zum Büro. Leise klopfte ich an und wurde sofort wieder nervös. „Herein“, erklang eine freundliche Stimme. Ich öffnete die Tür und sah einen Schreibtisch. Dahinter saß eine junge Frau. „Ich bin Julia…“, stotterte ich. „Oh ja! Ich habe dich schon erwartet.“ Sagte die Frau mit fröhlicher Stimme. „Du bist ja jetzt erstmal zwei Wochen zur Probe hier“, erklärte sie mir. „Ich bin übrigens Lilly“, sie wurde rot. Ich musste lachen. „Du bist doch an den Koppeln vorbeigelaufen. Hat irgendein Pferd dir so gefallen, dass du es erstmal als Pflegepferd willst?“ „Also, na ja…“ murmelte ich. „Rubin heißt sie glaube ich“, ich sah zu Boden. „Ach die kleine Ruby! Hat sie sich denn von dir streicheln lassen?“, fragte Lilly mich. Ich nickte, „es hat zwar ein bisschen gedauert, aber dann…“ „Na dann…“, Lilly grinste. „Willst du sie gleich mal putzen? Und danach reiten? Dann sehe ich mal wie viel du schon kannst.“ Ich nickte stolz.

Lilly ging mit mir in den Stall und gab mir ein rotes Ponyhalfter mit hübschen silbernen Schnallen. Ich durfte die Stute sogar gleich allein holen. Ich öffnete das Koppeltor und trat ein. Rubin hatte sich ans andere Ende der Weide verzogen. Ich lief langsam auf sie zu und ging auf den letzten Metern in die Hocke. Ich streckte wieder die Hand aus wie vorhin. Plötzlich stupste mich das vorwitzige Zwergpony von hinten an. Ich kippte nach vorne über. Mitten im Schlamm! Lilly bog sich am Zaun vor Lachen. Schließlich bekam ich auch einen Lachanfall. Plötzlich stand die Ponystute vor mir. Ich hatte gar nicht bemerkt dass sie von selber auf mich zugekommen war. Wie süß! Ich erhob mich und zeigte ihr das Halfter. Sie ließ sich brav aufhalftern und kam beim führen gehorsam mit. Lilly die mit ihrem Lachanfall noch nicht fertig war, bekam vor Lachen das Tor nicht auf. Erst als ich den Riegel hochhob schaffte sie es. Sie schloss es hinter mir und beruhigte sich langsam. Als ich Ruby am Putzplatz anband, war sie wieder in Ordnung. Lilly brachte mir einen Putzkasten und setzte sich so lange ich putzte auf den Anbindebalken. Ich bürstete erstmal mit dem Eisenstriegel, da die Stute voller Matsch war. Als ich sie damit überall außer am Rücken, an den Beinen und am Kopf gebürstet hatte, machte ich mit der Wurzelbürste Beine, Kopf und Rücken sauber und nahm mir dann die Kardätsche. Ich konzentrierte mich nur auf mein Pferd und Ruby genoss die Massage. Mit der Kardätsche entfernte ich auch den letzten Staub und Dreck. Als ich auch die Hufe ausgekratzt hatte, ging Lilly Sattel und Trense holen. Der Ponysattel mit pinker Schabracke, sah sehr süß aus und die schwarze Trense passte wunderbar dazu.

Ich bekam einen geliehenen Helm und nahm mir in der Halle eine der Schulgerten. Lilly setzte sich an den Rand. „Mach was du willst“, sagte sie, „ich sehe dir nur zu.“ Ich gurtete nach und ließ die Steigbügel herunter. Überraschenderweise passten sie prima. Ich setzte meinen linken Fuß in den linken Bügel und ließ mich weich in den Sattel herab. Ruby war sehr aufmerksam. Am langen Zügel ritt ich als Erstes drei Runden Schritt auf der linken Hand. Danach nahm ich die Zügel leicht auf und ritt durch die ganze Bahn wechseln. Auf der rechten Hand ritt ich wieder drei Runden. Dann nahm ich die Zügel mehr auf und Ruby machte sofort gehorsam den Hals rund. Ihre Bewegungen waren der Wahnsinn. Sie waren unheimlich weich und gemütlich. Zumindest der Schritt. Ich ritt gleich eine einfache Schlangenlinie und fing mit Biegung und Stellung an. Ich gab immer wieder halbe Paraden um sie aufmerksam zu halten. Nach zwei Runden mit Biegung ritt ich auf den Zirkel. Bis X funktionierte alles gut. Aber dann fuhr draußen ein Traktor vorbei. Es rumpelte und Die Stute sprang verschreckt vor um im nächsten Moment im gestreckten Galopp durch die Halle zu rasen. Hätte sie zumindest gemacht. Wäre jemand draufgesessen der nicht reiten konnte. Ich aber war immer auf alles vorbereitet und setzte mich tief in den Sattel. „Hoo“, sagte ich ruhig direkt nach dem Bocksprung und gab eine ganze Parade. Ich klopfte der Kleinen den Hals und ließ sie weiter Schritt gehen. Lillys Blick zeigte Bewunderung. Ich ritt im Schritt noch zweimal Zirkel, bevor ich wieder ganze Bahn ging. Bei C lenkte ich die Stute eine Volte. Gehorsam bog sie sich und ich ritt gleich auf die andere Hand. Auch hier ritt ich noch ein paar Bahnfiguren um die auf den Trab vorzubereiten. Dann drückte ich leicht mit beiden Beine und tickte sie ganz leicht mit der Gerte an. Gehorsam setzte die Schecke sich in den Trab. Ich trabte leicht und hielt die Zügel sicher, aber nicht zu fest. Dieses Pony war traumhaft zu reiten. Sie musste eine sehr solide Grundausbildung haben. Ich saß aus und der Trab war genauso weich wie der Schritt. Es war traumhaft. Ich ritt eine Volte, wobei sie mir nicht mal ausfiel. Dann ging ich auf den Zirkel und ritt gleich ein durch den Zirkel wechseln. Auf der anderen Hand ritt ich noch ein paar Schlangenlinien, bevor ich in der Ecke bei A aussaß und die Galopphilfen gab. Sie war gleich richtig und ich spürte wunderbares Temperament, das aber leicht zu zügeln war. Am liebsten wäre ich mal ganz schnell gefetzt. Aber das ging in der Halle natürlich nicht. Ich parierte nach einer Runde durch. Für heute reichte eine halbe Stunde, wir kannten uns ja noch nicht. Ich ritt sie noch ab bis sie nicht mehr pumpte und stieg dann aus dem Sattel.

Ich führte Ruby aus der Halle und wartete auf Lilly, die keine Minute später ebenfalls herauskam. „Super“, sagte sie und zeigte mir Daumen hoch. „Ich hätte echt gedacht dass sie doch noch durchgeht“, bemerkte sie. Ich wurde leuchtend rot und starrte auf den Boden. Am Putzplatz angekommen nahm ich die Trense ab und streifte Ruby das Halfter über. Ich ging in die Sattelkammer wo ein Wasserhahn war. Dort spülte ich gründlich das Gebiss ab und hängte dann die Trense an den Platz zurück den Lilly mir beschrieben hatte. Wieder am Putzplatz löste ich den Sattelgurt und brachte auch den Sattel zurück auf seinen Haken. „Soll sie in die Box oder noch mal auf die Weide?“, fragte ich. „Box“, meinte Lilly und ich führte Rubin in die Stallgasse. Als die Ponystute in der box stand hängte ich das Halfter an einen Haken an der Wand und nahm eine Möhre aus meiner Tasche. Ruby hob den Kopf, schnupperte, flehmte und zog mir die Möhre aus der Hand. „Hey du“, schimpfte ich scherzhaft, „ich hätte sie dir schon noch gegeben.“ Ich kraulte die Stute an der Stirn unterm Schopf und verabschiedete mich dann von ihr. Nicht ohne ihr noch einmal zu sagen wie lieb und nett sie war. Lilly wartete vor dem Stall auf mich. „Hilfst du Lucy, also meiner Schwester noch die Schulpferde reinzubringen? Dann lernst du deine Schützlinge auch gleich kennen. Ich nickte freudig. „Klaro“, sagte ich und ging zu Lucy die nach Lillys Beschreibung bei den Weiden auf mich wartete.

„Du bist Julia oder?“. Fragte Lucy mich, sie stand an der Koppel und grinste. „Am besten du holst mir die Pferde runter und ich bringe sie dann in den Stall“, sagte sie auf mein Nicken. Der erste den ich holen sollte war ein hübscher Dunkelfuchs mit leuchtenden Augen und glänzendem Fell. Er hieß Passepartout und kam sogleich auf mich zu um seinen Kopf ins Halfter zu strecken. Ich konnte es ihm leicht überstreifen und klopfte ihm den Hals. Aufmerksam, aber gleichzeitig entspannt ging er neben mir her. Er war nicht so groß und machte mir aus dem Grund auch keine Angst. Ich drückte ihn Lucy in die Hand, die mir ein zweites Halfter entgegen streckte. Der Nächste war ein großer Brauner. Ich ging unsicher auf ihn zu und halfterte ihn langsam auf. Er bemerkte meine Unsicherheit um vor mir wegzutraben. Jetzt wurde ich sauer. Ich hatte zwar Angst, aber verarschen lassen wollte ich mich nicht lassen. Ich umgriff energisch seinen Kopf und streifte das Halfter über. Lucy wartete bereits wieder. Hoffentlich hatte sie meine Angst nicht bemerkt… Das nächste Pferd war eine eher zierliche Braune Stute. Ein Hannoveraner wie Lucy mir erklärte. Sie hieß Kalinka und ließ sich gleich brav aufhalftern. Ich brachte sie zu Lucy und diese brachte sie in den Stall. Einen großen Rappen namens Heartland hatte Lucy selber geholt und sie brachte die beiden jetzt in den Stall. Das nächste Pferd war eine hübsche, kräftige Islandstute die gleich auf mich zu kam und sich holen ließ. Lucy brachte auch sie in den Stall.

„Ich hab gehört, dass du jetzt Rubys Pflegerin bist“, meinte Lucy. „Stimmt das?“
„Ja“, ich nickte. „Ich hab mich sofort in sie verknallt“, ich musste grinsen.
„Kann ich verstehen, sie ist ja auch wirklich süß“, sagte Lucy.
„Ja… und toll zu reiten“, erwiderte ich. „Verzeih mir, ich muss jetzt heim. Es wäre besser wenn ich nicht gleich zum ersten Abendessen zu spät kommen würde.“
„Schon klar, viel Spaß noch!“, verabschiedete Lucy sich bei mir und ich tat es ebenfalls. Ich ging hüpfend und pfeifend vor Freude die Straße entlang. Ich hatte mein Traumpony gleich am allerersten Tag gefunden. Ich war geritten und kannte jetzt die Schulpferde. Ich war unheimlich glücklich. Ich sah rechts und links schöne Häuser, bevor ich in den Lindenweg einbog. Hier waren mehr Büsche und so. Am Lindenweg angekommen saß Laura am Balkon und sah zu mir herunter. „Hi!“, rief sie mir zu und stand auf um mir die Tür zu öffnen. Zwei Minuten später öffnete Laura die Tür und ließ mich reinkommen. „Und wie wars?“, wollte sie gleich wissen.
„Super!“, antwortete ich. „Ich habe Ruby als Pflegepferd bekommen.“
„Cool!“, freute sie sich und zog mich in die Küche. Flora schnibbelte schon Karotten als wir reinkamen.
„Hey“, rief sie. „Laura kannst du das Hackfleisch machen? Und du Julia vielleicht den Knollensellerie schneiden?“, sie lachte. Ich nahm den Sellerie und ein Messer, dann begann ich zu schnibbeln. „Was gibt es denn?“, wollte ich wissen. „Spagetti Bolognese“, antwortete Flora. Wir deckten den Tisch und ich stellte noch eine Kerze darauf. Laura brachte uns das Essen an den Tisch und wir hielten sofort begierig unsere Teller hin. Als wir alle hatten begannen wir zu Essen. „Nicht schlecht!“, Laura zeigte Daumen hoch und ich stimmte ihr da zu. Die Bolognese schmeckte wirklich lecker. „Wir war denn euer Ausritt?“, fragte ich. „Prima“, riefen Flora und Laura wie aus einem Munde. „Und wie lief dein Vorstellungsgespräch?“, wollte dann Flora wissen. „Sehr gut, ich bin Rubin geritten und sie ist ja ein Traum.“ „Nur nicht geländesicher“, Laura sah mich an. „Weiß ich, aber das lernt sie schon noch.“ Antwortete ich, da ich ja erlebt hatte wie sie beinahe wegen einem Traktor durchgegangen wäre. „Ich kann ja mal mit ihr spazieren gehen oder so…“ die beiden nickten und wir hatten fertig gegessen. Jeder brachte seinen Teller in die Spülmaschine, Laura putzte die Pfanne, Flora den Herd und ich den Tisch. „Haben wir hier ein Telefon oder soll ich mit meinem Handy telefonieren?“, fragte ich. „Telefon steht im Flur“, antwortete Flora woraufhin ich mich dahin begab.

Ich wählte als erstes die Nummer von Zuhause. „Maier“, mein Vater ging ran. „Hallo Papa“, meldete ich mich. „Oh Julia! Schön was von dir zu hören“, rief er. „Ich stelle dich schnell auf Lautsprecher. Es knackte in der Leitung und schon hörte ich auch die Stimme meiner Mutter. „Hi Julia! Wie geht’s dir? Und hast du dein Traumpferd schon gefunden?“ Ich grinste und beschrieb dann Ruby bis ins kleinste Detail. Meine Mutter stellte tausend Fragen. Aber für mich war vor allem eins wichtig. Ich hatte mein Traumpony gefunden…

Ich hab es einfach in Arial 12 geschrieben, da bei Berichte nicht stand in welcher Schrift und welcher größe. Sind ungefähr 5einhalb Seiten.

Oha cool! :D Tja Julchen du bist halt für VRH´s gemacht :D

Stimmt! :D

okay :D

:D

Okay

Cool! Ist ja nicht schlimm dass es länger gedauert hat. In der Zeit in der mein VRH noch funktioniert hat, habe ich gemerkt dass das ganze ein ziemlicher Stress ist. :D

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