Fertige Aufträge » Ausritt mit Sebastian

Es ist ein schöner Wintermorgen, ein bisschen Raureif sitzt auf den Wiesen. Heute ist ein wunderbares Wetter für den Ausritt den ich mit meinem heutigen Reitschüler Sebastian machen soll. Dabei werde ich den dunkleren Falben Dugur reiten. Ein Islandwallach der erst vor einer Woche hier angekommen ist. Ein blauer BMW kommt langsam auf den Hof gerollt. Schnell springt ein blonder, junger Mann raus. „Hallo“, begrüßt er mich lächelnd. „Hey“, antworte ich fröhlich. „Wir gehen heute ausreiten oder?“, er klingt ein wenig aufgeregt. „Ja“, sage ich lächelnd. „Du reitest Fagur unser neues Schulpferd, ich habe ihn dir schon im Stall angebunden, weil du ihn ja noch nicht kennst.“ Sebastian nickt und macht sich auf den Weg in den Hengststall um zu putzen. Ich dagegen nehme ein himmelblaues Halfter und mache mich auf den Weg zur Stuten/Wallachkoppel. Der dunkle, hübsche Hengst steht mit leuchtenden Augen am Zaun. Na ja, Gott sei dank. Dann muss ich nicht durch den Matsch laufen. Grinsend ziehe ich dem Kleinen das Halfter auf und ziehe ihn hinter mit her von der Koppel. Ausnahmsweise, ich habe Lucy gefragt, darf ich zusammen mit Sebastian und meinem Wallach im Hengststall alles machen. Sebastian ist als ich komme schon fast fertig. Er holt gerade den Sattel. Jetzt muss ich mich aber sputen. Schnell bürste ich mit der Wurzelbürste über den sowieso schon sauberen Pferdekörper. Dann mache ich mich auf den Weg zur Sattelkammer. Verdammt! Dugur hat noch keinen Sattel. Kurzentschlossen nehme ichTitlas und ein Gummipad. Eine Trense ist zum Glück schon da. Als ich fertig bin wartet Sebastian schon ungeduldig auf dem Hof. Ich gurte nach und lasse mir die Bügel runter. Als wir beide aufgesessen sind, reiten wir im Schritt vom Hof. Ich schiebe mich vor Sebastian und wir biegen gleich zu den Feldern ab. Jetzt schon fängt Dugur an ungeduldig anzuziehen. Ich bin vollauf beschäftigt und beachte niemanden mehr außer meinem Pferd. Halbe und ganze Parade, dann soll er stehen bleiben während Fagur weitergeht. Endlich benimmt er sich und ich kann mehr auf meinen Reitschüler achten. Er sitzt recht gut und hat eine weiche Hand. „Sollen wir mal antraben?“, frage ich. Sebastian nickt und ich gebe meinem Pferd die Trabhilfen. Dugur schießt sofort in einem fast unaufhaltbaren Trab los. Ich kann ihn nur einfach rennen lassen. Besorgt sehe ich mich nach Sebastian um, aber der gehorsame Fagur trabt vollkommen ruhig und entspannt und lässt sich von Dugur überhaupt nicht irritieren. Erleichtert atme ich auf, während wir beide weiter im Renntrab aufs Ende des Weges zurasen. Am Ende setze ich mich entschlossen tief in den Sattel und Gott sei Dank pariert der Wallach durch. Fagur und Sebastian kommen uns ruhig entgegen geritten. Er grinst. „Na das war ja mal schnell!“ Wir lachen beide gleichzeitig los. Nach einiger Zeit im Schritt kommen wir an einen äußerst steilen Hügel an. Ich hege Hoffnung, dass wenn ich Dugur da hoch fetzen lasse, er endlich mal ruhig geht, damit wir tölten können. Aber erstmal muss ich natürlich Sebastian fragen. Der ist zu meinem Glück vollkommen begeistert von der Idee. Ich gebe die Galopphilfen und damit ist das mein Urteil. So schnell bin ich noch nie in meinem Leben geritten. Und mein Pferd zeigt keine Anzeichen von Ermüdung. Fagur will jetzt auch mitkommen. Bald sind Sebastian und ich nebeneinander. Grinsend sehen wir uns an und treiben unsere Pferde mit Schenkel und Stimme vorwärts irgendwann wird sogar Dugur langsamer und ich kann ohne Probleme ebenfalls zum Schritt durchparieren. Erstmal geht es jetzt links herum auf die Vielseitigkeitsstrecke. Ich deute auf drei Mini-Baumstämme hintereinander und frage: „Glaubst du unsere Isis kommen da rüber?“ Sebastian grinst und nickt dann. „Sicher“, behauptet er. Ich gebe Dugur die Galopphilfen. Er hat sich am Berg wohl ausgepowert und geht jetzt im ruhigen Arbeitstempo auf die zwei Baumstämme zu. Mit einer weichen Bewegung überwinden wir beide Hindernisse. Ich sehe zurück und bin erleichtert als ich sehe, dass auch Sebastian Fagur grinsend neben mir durchparieren lässt. Im ruhigen Schritt reiten wir von der Geländestrecke runter und der Hof ist schon zu sehen. Auf einem schönen Feldweg gebe ich noch einmal die Tölthilfen und fühle mich bei dem Hufwirbel unter mir endlich auch auf Dugur wohl. Sebastian reitet mit Fagur hinter mir und zehn Minuten vorm Hof parieren wir durch und lassen die Pferde noch Schritt gehen. Am Hof angelangt sitzen wir ab und führen die zwei Pferde in den Stall. Wir satteln schnell und gründlich ab und lassen die Pferde dann in ihre Boxen. Sebastians Vater ist schon da und wir klatschen uns zum Abschied ab.