Hundesitter » Nachmittag mit Samuel

Tut mir ehrlich leid, ich hatte den Auftrag voll vergessen...

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Wer in einer teuren Wohnung lebt, Pferde zu versorgen hat und für sein Leben gern shoppt, dem geht irgendwann das Geld aus und er muss einen Nebenjob annehmen. - Und so geht’s nun auch mir!
Als ich hörte, dass eine Stelle als Hundesitter frei geworden war, meldete ich mich direkt, um mir etwas dazuzuverdienen.

In einer Stadt wie Apfelberg hat nahezu jeder ein Haustier und davon hat sicherlich mindestens jeder Zweite einen Hund. Zu dieser Gruppe von Personen zählte sich auch Lilly. Für sie als Besitzerin eines Reiterhofes waren Tiere sowohl beruflich als auch privat sehr wichtig, jedoch nicht nur Spaß und Partner sondern auch Arbeit, weswegen manchmal die Zeit für alles wegblieb.
Heute Nachmittag bsw., von etwa 15-18 Uhr, war sie schwer beschäftigt, da viele neue Reiter auf dem Hof ankommen würden und so brachte sie ihren Hund Samuel zu mir.
„Er ist etwas ängstlich, aber ihr solltet keine Probleme miteinander haben. Es wäre ganz gut, wenn du ihn etwas bewegen könntest und ihm würde auch gründliches Bürsten nicht schaden. Danke nochmal, dass du dir Zeit dafür genommen hast. Bis später!“ sagte sie, bevor sie mir die Leine übergab. „Super, bis später!“
Mit Sam ging ich zuerst ins Haus und ließ ihn von der Leine. Im Gegensatz zu vielen anderen Hunden, lief er nicht direkt los, um alles zu erkunden oder gar zu verwüsten. Man sah ihm an, dass er sich etwas unwohl ohne Lilly fühlte und so hockte ich mich zu ihm herunter. „Hallo Sam.“ sagte ich und hielt ihm meine Hand hin, so wie ich es immer bei fremden Tieren tat. Feindlich zu riechen, schien ich nicht und so durfte ich den wirklich haarigen Hund streicheln und tat dies ausgiebig. Er legte sich auf den Boden und ich streichelte ihn am Bauch, was ihm besonders zu gefallen schien. „Wollen wir ein wenig rausgehen?“ fragte ich ihn nach vielleicht fünfzehn Minuten und als ich seine Leine in die Hand nahm, setzte er sich hin und ich befestigte sie an seinem Halsband.
„JOSH! ICH GEHE MIT DEM HUND RAUS!“ brüllte ich nach oben und Josh brüllte zurück. „WARTE! ICH KOMME MIT!“ Und Sekunden später stand er neben mir, wir sprachen wieder in normaler Lautstärke und verließen das Haus.
„Das ist also Lillys Hund?“ fragte Josh, als würde er Lilly persönlich und nicht nur vom Hörensagen kennen.
„Genau, dass ist Samuel.“
„Was ist das für eine Rasse, eine Art Jagdhund?“
„Ein Münsterländer, glaube ich... Ich weiß nicht, ob die zur Jagd eingesetzt wurden, aber er sieht danach aus.“
„Du solltest dir auch einen Hund holen, Lys. Hunde sind gut für Kinder.“
So schwankten wir vom Thema Hunde, zu Kindern, zu Hunden, zu Kindern, zu Allergien, zu Schmutz, zu Dreck, zu Haaren und nach einem ellenlangen Spaziergang kamen wir enorm erschöpft von bloßem Gehen bei mir zu Hause an. Lilly würde bald kommen, doch mein Job war noch nicht vorbei. Ich nahm mir eine kleine Bürste und kniete mich zu Sam, der am Boden lag, nieder.
„Hey Sam. Wir sollten dich noch zum Glänzen und Funkeln bringen.“ Mit diesen Worten fing ich an, sein langes Fell zu bürsten und zu bürsten, bis es glänzte, wie Seide und der Hund stolz die Brust schwellte.

Als es klingelte, lief er kläffend zur Tür und man hatte das Gefühl, dass er sich richtig zu Hause bei mir gefühlt hatte, wenn auch nur für drei Stunden. Als er Lilly sah, sprang er zu ihr hoch vor Freunde, ging jedoch sofort wieder herunter, als sie es ihm sagte. Sie streichelte den Glitzerhund und bedankte sich noch einmal lächelnd bei mir, dann ging sie und meine Arbeit war getan.

Das Geld hattest du mir schon gesagt, steht direkt beim Auftrag dabei. Ich glaube, es waren 150N.