Berichte von alten Mitgliedern » #1. Jeder Anfang hat einen Sinn

Ich weiß, das der Bericht eigentlich 2 Seiten lang sein muss und meiner ein paar Zeilen zu wenig hat, aber so schlimm ist es hoffentlich nicht. Ich bin eigentlich sehr stolz auf mich. Mein erster Bericht hier. Das muss eigentlich gefeiert werden. Wer hat Lust?

Eigentlich hasse ich Zug fahren. Doch mit Pat ist einfach nichts langweilig. Wir albern viel rum und lachen so laut, das uns die anderen Fahrgäste schon komisch angucken. Doch dadurch müssen wir nur noch mehr lachen. ,, Was meinst du wie ich wohl mit meinem Bruno klarkomme?“ , er schaut mich aus den knallgrünen Augen an. Die roten Locken hängen ihm schon wieder ins Gesicht und er sieht wie immer sehr strubbelig aus. ,, Ich weiß, das ihr euch gut verstehen werdet. Aber ob es mit Quicky gut geht?“ ,, Ich denke schon.“ , er fährt sich durchs Haar. ,, Ich bin schon so gespannt. Immer wieder muss ich daran denken was ist, wenn´s schief läuft.“ ,, Ach, iwo das wird schon.“ Ich lehne mich zurück und schaue aus dem Fenster. Meine Gedanken schweifen zu der E-mail die Lucy mir geschickt hat. Mein Quicky, ein großer Hengst, knuddelig und zutraulich. Genauso sollte mein Pferd sein. Wobei ich doch zum ersten mal etwas mit Pferden mache. Naja, außer wenn ich sie male. Und auf meinen Bildern tauchen oft Pferde auf. Eigentlich immer. Ab jetzt wird Quicky darauf zu sehen sein. Ich nehme mir vor, in den nächsten Wochen mal ein schönes Bild von ihm zu malen, groß und am besten in Aquarell, das ich mir an die Wand hängen kann. Ich kam wieder zurück in die Gegenwart als der Schaffner durch den Zug die nächste Station ankündigt. Lightning. Von dort würden Pat und ich mit dem Taxi nach Apfelberg weiterfahren. Patrick hebt die Koffer aus den Haltern und wir stellen uns an den Ausgang. Es kribbelt in mir vor Erwartung. Einige Möbelstücke würden später nachkommen, sowie noch einige Kleidungsstücke, doch das wichtigste hatte ich schon in meine beiden Koffer und die Reisetasche gesteckt. Ich hänge nicht an so vielen Dingen das sie unbedingt mitmüssen. Auch Pat hat 2 Koffer und eine Tasche und deshalb müssen wir uns schon ein großes Taxi suchen. Bis wir endlich eins gefunden haben zeigt meine Armbanduhr schon drei Uhr an. Zum Stall werde ich heute nicht mehr können, je nachdem wie lange wir fahren und wie ich mit dem auspacken zu Recht komme. Ich möchte mir bei meiner ersten Begegnung mit Quicky Zeit lassen. Zusammen mit dem Taxifahrer, der schon graue Haare auf dem Kopf hat, packen wir die Sachen in das Taxi und steigen ein. Pat setzt sich nach vorne, denn auf der Rückbank liegen noch die beiden Reisetaschen. Wir fahren eine satte dreiviertel Stunde durch weite Wiesen, Wälder und hier und da kann man Häuser als kleine Bunte Punkte ausmachen. Ich war schon fast eingeschlafen, Zugfahrten machen echt müde, da fahren wir in ein kleines Dorf. Vor einem Haus mit der Nummer 45 hält das Taxi. ,, Vivolweg 45, junge Dame. Hier wollten sie doch hin?“ ,, Ja…“ Ich stieg aus und helfe dem Fahrer mit den Koffern. Pat umarmt mich zum Abschied. Er wird in der Nähe des Hofes wohnen, zusammen mit einigen anderen Stallarbeitern. ,, Mach´s gut süße. Wenn was ist, dann ruf mich sofort an, ja? Du hast doch dein Handy mit, oder?“ ,, Ja, mach ich.“ Ich versuche tapfer zu lächeln. Er steigt in den Wagen und winkt mir solange, bis das Taxi um eine Ecke fuhr. Ich winke zurück. Dann straffe ich die Schultern, packe meine Koffer und die Tasche und schreite hoheitsvoll auf die Haustür zu. Die Maklerin Kelly Rozales hatte mir per E-mail geschrieben, das der Schlüssel sich unter der Matte liegen müsste. Ich schaue nach, und tatsächlich liegt dort ein kleiner Schlüssel mit einer Blume als Anhänger. Ich muss lächeln. Dann hebe ich ihn auf und schließe die Tür auf. Ich betrete einen hellen Flur und stelle erstmal die Koffer ab. Dann ziehe ich meine Schuhe aus und hänge die Jacke auf den Harken. Ich schaue mich um. Zu meiner linken geht eine Tür in ein kleines Badezimmer. Ein Stückchen weiter und rechts gibt es eine Küche mit angeschlossenem Esszimmer und offen darauf ein Wohnzimmer. Noch weiter teilt sich der Flur in eine Treppe und einen Raum, der wahrscheinlich als Einzelzimmer gedacht ist. Ich gehe die Treppe hinauf in den 2ten Stock. Hier finde ich 3 weitere Zimmer und noch ein Bad. Alles sieht unbewohnt aus deshalb denke ich mir, dass sonst noch keiner hier wohnt. Ich entscheide mich für das Zimmer ganz hinten im 2ten Stockwerk. Es ist groß, ohne Schräge wie die anderen beiden Zimmer, mit zwei Fenstern zur Straße und eines zum Nachbarhaus, aber auch mit einem Stückchen Rasenfläche. In allen Zimmern finde ich schon jeweils ein Bett und einen kleinen Schrank, sowie einen großen Kleiderschrank. In dem Zimmer unten steht auch noch ein kleiner Tisch mit 2 Stühlen. Ich gehe wieder runter und hole meine Tasche und die beiden Koffer hoch. Dann fange ich an, auszupacken. Meine Klamotten räume ich in den Schrank, die Zahnbürste und der Föhn kommen ins Badezimmer, meine Lieblingsbettwäsche aufs Bett. Dann gehe ich runter in die Küche. Da ja noch niemand hier im Moment wohnt, hatte auch niemand eingekauft. Ich habe aus dem Zug noch ein Schockocroissante das ich nun esse und dann wieder in den Flur gehe. Ich ziehe mir meine bequemen Snikers an und watschle dann los, in der Hoffnung einen Supermarkt zu finden. Natürlich hatte ich den Schlüssel wieder eingepackt und das Handy in die Tasche dazugetan. Das Dorf macht auf mich eigentlich einen netten Eindruck. Nach einer geschlagenen halben Stunde glaube ich, einen Laden gefunden zu haben und tatsächlich stellt es sich als Drogeriemarkt von Apfelberg her. Ich grüße den Verkäufer und streife dann durch die Regale. Nachdem ich mir einiges an Essen, sowie eine Zeitschrift geholt habe gehe ich zu Kasse und reiche dem Mann die Einkäufe, damit ich bezahlen kann. ,, Sind sie neu hier? Ich habe sie noch nie hier gesehen“ Ich lächle ihn schüchtern an. ,, Ja, heute erst angekommen.“ Ich packe die Sachen in eine Tüte und bezahle. ,, Vielleicht sieht man sich ja noch mal?“ ,, Ja, bestimmt.“ Ich trete vor die Tür und gehe zurück zu meinem neuen Haus. Ich komme an einer Boutique vorbei, ein Reiterladen (innere Notiz an mich selbst: morgen unbedingt vorbeischauen), ein Radladen und noch einigen weiteren. Das Dorf wird mir immer sympatischer. In meiner Jackentasche klingelt das Handy und ich ziehe es heraus.
,, Hallo? Pat?“
,, Ja, hey, geht´s dir gut?“
,, Jup, wieso fragst du?“
,, Süße, ich habe seit 2 Stunden nichts von dir gehört!“, ich muss lachen.
„ Ja, sorry. Ich finde mein neues Haus total toll, leider habe ich noch keinen Mitbewohner. Du musst unbedingt mal vorbeischauen und es dir angucken.“
,, Kann ich machen. Wie wäre es mit morgen, nachdem wir bei den Pferden waren?“
,, Klingt gut. Und wie läuft es bei dir?“
,, Ja, das passt schon gut. Ich habe einige nette Mitbewohner und ein eigenes großes Zimmer.“
,, Das klingt doch toll. Du, ich muss auflegen, ich ruf dich morgen früh an, okay?“
,, Okay, gut, bis morgen Schatzi.“
,, Gute Nacht.“
Ich lege auf. Bei Pat hört sich ja auch alles gut an. Ich räume die Einkäufe in die Schränke und nehme mir eine Fertigpizza. Zusammen mit einem Glas Cola setzte ich mich auf die Couch und schalte den Fernseher an. Ich schaue mir einen Aktionfilm an und um 10 Uhr gehe ich rauf in mein Zimmer. Im Bett denke ich noch ein bisschen nach. Morgen müsste ich Mum anrufen um ihr zu sagen dass es mir gut geht. Und Reitsachen brauche ich, außerdem wollte Pat ja mit hierhin kommen. Morgen wird ein aufregender Tag mit Quicky. Ich würde mein Traumpferd zum ersten Mal real sehen und ich hoffe dass alles gut gehen wird. Über mein Nachdenken fallen mir die Augen zu. Ich träume über eine endlose Blumenwiese über die ich mit Quicky hinwegsause, den Wind in den Ohren. Ich reite ihn ganz ohne Sattel und Zaumzeug. In der zerzausten Mähne halte ich mich feste. Er ist bemalt wie ein Indianerpferd, mit einem Ring um das Auge, Streifen an den Beinen und er hat eine Feder im Haar. Ich selbst trage ein Sommerkleid aus weißer Seide und meine schwarzen Haare flattern offen, auch in ihnen steckt eine Feder. Ich könnte das Gefühl der Freiheit immer nur so in mich aufsaugen und hoffen, das dieser Traum Wirklichkeit wäre, doch wie alle Träume endet auch dieser am Morgen.

Wuhu!!! Bin ich jetzt Vollmitglied?

Okay, danke :D