#5. Und wenn ihr es mir nicht glauben wollt! Ich habe mit Matthias Schweighöfer Walzer getanzt!

1. Nur einmal will ich mich fühlen wie eine Prinzessin. -drin-
2. Ich liebe dich wirklich! -drin-

Conquest of Paradise an die Doppellonge nehmen. -drin-

Ungefähr sechs Seiten, glaube ich :D Ich bin sehr stolz auf das Ende!


Ein Monat ist vergangen, seit dem Tag an dem ich von Moppels Tod erfahren habe, davon dass Quicky Papa wird, seit ich Marcel kennen gelernt habe und seit Idefix und Albert offiziel meine neuen Haustiere und Mitbewohner sind. Ich weiß jetzt genau das Quicky ein Fohlen bekommt, ich habe mich oft mit Marcel getroffen und ich trauere nicht mehr so doll um Moppel. Er hätte es nicht gewollt. Trotzdem bin ich traurig dass er nie mein neues Zuhause gesehen hat, nie Quicky über seine schöne Blesse gestreichelt hat. Ich schubse Albert aus meinem Bett, was er mit einem empörten Maunzen kommentiert, und schwinge mich unter die Dusche. Das kalte Wasser tut gut, und ich werde richtig wach. Nachdem ich mich bequem angezogen habe gehe ich runter in die Küche und krame eine Packung Müsli hervor. Ich schnappe mir eine Schüssel, einen Löffel und die Milch und setzte mich an den Tisch. Ich nehme mir einen Zettel und schreibe mir auf was mein heutiger Tagesablauf so bringt. Wir haben jetzt so um die 9 Uhr, denke ich mir. Dann habe ich heute noch viel Zeit. Erst gehe ich einkaufen, dann mache ich Quicky fertig. Außerdem schaue ich mir ein paar Pferde an, die ich vielleicht kaufen möchte. Dann bin ich mit Patrick zum Mittagessen verabredet und anschließend hilft Cloe mir, mich fertig zu machen. Marcel hat mich auf so einen Ballabend eingeladen, wobei ich mich frage wer so etwas noch in Deutschland macht. Das heißt, ich muss ein Ballkleid tragen, wie eine Prinzessin, denke ich mir. Cloe wird mit mir shoppen gehen, und dann will sie mir die Haare machen, mich schminken etc. Seit ich hier bin, habe ich zwei neue beste Freundinnen. Zum einen Lilly, die wirklich klasse ist und mir bei allem hilft, und zum anderen Cloe, die lustig und aufgeweckt ist, und der ich einfach immer Spaß habe. Aufgeregt wegen heute Abend bin ich schon total, denn ich war noch nie auf so einem Ball. Bei meinem Abschlussball hatte ich einfach einen Rock und ein T-Shirt an und war mit Patrick hingegangen, was für uns beide von Anfang an klar war. Ich stelle mein Frühstück wieder weg und mache mich frisch gestärkt auf zum Supermarkt. Der Verkäufer lässt mich Gott sei Dank wieder in Ruhe, als er bemerkt hat dass ich wirklich nichts von ihm will. Ich kaufe mein Essen für die nächsten Tage ein, auch ein bisschen Make-up, denn normal besitze ich ja nichts außer ein bisschen Wimperntusche. Nachdem ich bezahlt habe laufe ich wieder die 10 Minuten bis nach Hause. Dort räume ich wieder alles ein und nehme mir ein bisschen Salat, womit ich zu dem kleinen Käfig gehe, der in meinem Wohnzimmer steht, in dem Idefix schon aufgeregt umher rennt und mich an quickt. ,, Ist ja schon gut, mein kleiner.“ Ich lege ihm den Salat hinein und er macht sich begeistert darüber her. Albert streicht um meine Beine und verlangt auch sein Essen. Für ihn gibt es dieses komische Hackfleisch von Felix und auch er ist glücklich. Ich ziehe mir meine Reitsachen an, die hellbraune Hose und ein blaues T-Shirt an und gehe dann wieder runter. Ich schlüpfe in meine Reitstiefel und öffne dann die Tür. ,, Bis später. Und Albert: mach keine Dummheiten!“ Er schaut mich mit einem Blick an, der wahrscheinlich heißen soll: Wer ich? Nein, ich doch nicht! Ich schließe die Tür hinter mir und schließe mein Fahrrad auf. Da ich keine Garage oder so besitze, schließe ich meine Fahrräder immer an einen extra Ständer dafür ab. Dann mache ich mich auf den Weg zum Stall.

,, Na, mein schöner? Was möchtest du denn heute machen?“ Ich streichel Quicky über den Hals und führe ihn aus seiner Box. Am Putzplatz bind ich ihn an und schrubbe ihn sauber. ,, Was meinst du zu ein bisschen Geländespringen?“, frage ich während ich seine Mähne kämme. Er schnaubt zustimmend und ich lache ein wenig. ,, Hey Jacky!“ Cloe und Katha kommen mit ihren Pferden um die Ecke und binden sie auch an den Balken an. ,, Hey ihr zwei. Was wollt ihr mit den beiden machen?“ Ich streichel Cooper und Queen über die Stirn, dann wende ich mich wieder Quicky zu. ,, Ach, wir wissen es noch nicht. Aber wir können ja auch was alle zusammen machen.“, meinte Cloe begeistert. ,, Das wäre echt klasse! Ich wollte in den Wald zur Geländestrecke, aber wir können zum Beispiel auch auf die Stoppelfelder!“ Das machen wir ab und satteln schnell unsere Pferde. Ich lege Quicky den Springsattel auf den Rücken und mache die Englische Trense mit weichem Gebiss fertig. Die anderen beiden sind auch schnell bereit zum Abritt und wir schwingen uns in die Sättel.

Für mich ist Quickys Rücken mein Ehrenplatz, mein Thron von dem ich alles überblicken kann. ,, Dann mal los!“ Katha treibt ihre Stute zum Tor hin und Cloe und ich reihen uns hinter ihr ein. Erstmal geht es im gemächlichen Schritt zum Wald hin, und wir unterhalten uns scherzend. Für mich ist der ganze Stall eine einzige, große Familie. Der Stall ist mein Lieblingsplatz geworden, alles ist mir ans Herz gewachsen. ,, Jacky? Steht unsere Verabredung für heute Nachmittag noch?“ ,, Sicher! Ich brauche doch eine Modebewusste Beratung!“ Damit treibe ich Quicky auf dem Feldweg in einen flotten Trab und Cloe schnaubt hinter mir empört. ,, Schnell Quicky! Sie darf uns nicht kriegen!“ Er fängt wie aufs Wort an zu galoppieren, doch Cooper ist ein Rennpferd und hat uns schnell eingeholt. Auch Queen hat ziemlich Pfeffer unterm Hintern und holt stetig auf. Ich lehne mich über den Hals meines Pferdes weit nach vorne und seine Galoppsprünge verlängern sich automatisch. Wir sind nun alle gleichauf, der Feldweg ist dazu breit genug. ,, Wohooo!!!“ Katha´s Stute sprintet los und lässt die beiden Hengste hinter sich ziemlich alt aussehen. ,, Komm schon Quicks, ich weiß das du schneller bist!“ Er wirft sich mit einer ungeheuren Wucht nach vorne und nimmt die Verfolgung auf. Queen wird langsamer, auch Quicky hat sich genug ausgetobt, nur Cooper rennt weiter, so schnell dass ich dachte er würde gleich abheben. Doch Cloe kennt sich mit dem feurigen Pferd gut aus und kriegt ihn auch unter Kontrolle. Gemächlich reiten wir weiter, alle Gesichter gerötet und prustend, die Pferde schwer pumpend. Doch alle waren glücklich.

,, Das war ein klasse Sprung!“, rief Cloe vom Rand zu mir hin, gerade als ich und Quicky landen. Lobend reite ich wieder zu den anderen hin, und nun ist Katha mit dem 1 Meter hohen Baumstamm dran. Sie und Queen taxieren den Sprung und reiten an. Mit einem Sprung den man der zierlichen Stute eigentlich nicht zutraut ist sie herüber und wir klatschen Beifall. Katha wird ganz rot und beteuert uns, dass der Sprung gar nichts großes war. Natürlich hielten wir dagegen und sagen ihr immer wieder wie gut das war. Zu dritt reiten wir weiter, wieder in Richtung Heimatstall. Zu dritt haben wir wirklich viel Spaß und mir wird wieder einmal klar, was ich schon alles verpasst habe. In meinen Reitstunden war ich nie so glücklich, fühlte mich nie so frei, und alle waren in einem Konkurenzkampf verwickelt, denn alle wollten der Beste sein. Bei Nightwing gibt es so was nicht. Wir sind eine kleine große Familie, wo jeder jedem hilft und alle sich vertragen. Auf dem Hof angekommen steigen wir ab und führen unsere Pferde zurück zum Anbindeplatz. ,, Na ihr seht aber fertig aus.“, Lucy kommt uns lächelnd entgegen und gibt jedem Pferd ein Stück Möhre, während wir sie von Zaumzeug und Sattel befreien. ,, Ja, wir waren im Wald. Auch an der Geländestrecke, die ihr neu angelegt habt. Ich finde sie einfach klasse!“, Cloe schaut über Coopers Rücke zu uns und lächelt breit. ,, Ich auch! Für Quicky und mich wird das wahrscheinlich unser neuer Lieblingssport! Er ist wirklich toll gesprungen!“ Ich klopfe meinem Hengst am Hals und lege den Sattel zur Seite, dann nehme ich mir eine Bürste und schrubbe den Dreck von seinem Fell. ,, So seht ihr auch aus!“ Wir drei schauen an uns herunter und augenblicklich brechen wir in lautes Gelächter aus. Die Pferde schrecken ein wenig zurück, doch für uns ist kein Halten mehr. Wir sind alle über und über mit Schlamm bespritzt, vorher ist uns das noch nicht mal bei den anderen aufgefallen. Nachdem wir uns wieder gefasst haben, verabschieden Cloe und ich uns von Katha, die zur Stutenweide rüber geht, und wir beide bringen unsere Pferde zur Hengstweide. Mit einem freundschaftlichen Klaps lasse ich Quicky auf die Weide und er prescht davon, als ob er heute noch nichts getan hat. Wir schauen Quicky und Cooper noch eine Weile beim toben zu und gehen dann zum Reiterstübchen rüber. Ein bisschen Zeit habe ich bis zum Mittagessen mit Pat noch, also schaue ich auf die Liste mit Aufgaben, die Lilly jeden Tag an die Pinnwand heftet. Noch nicht alle sind mit einem Hacken versehen, und ich und Cloe suchen uns eine Aufgabe heraus. Ich entscheide mich für eine Doppellongenstunde mit der kleinen Shettystute Paradise und mache mich gleich auf den Weg zu ihrer Box, doch vorher trinken Cloe und ich noch eine Cola. Wir quatschen noch ein wenig über das Kleid, das ich mir vorstelle. Dann geht auch sie und macht sich an die Arbeit.

Die kleine Paradise steht in ihrer Box und schaut mich mit großen Augen an. Ich nehme das Halfter vom Hacken an der Box und gehe langsam zu ihr hinein. Brav läst sie sich aufhalftern und wir gehen nach draußen. Sonderlich dreckig ist sie nicht, doch nach dem Putzen tut mein Rücken mir ganz schön weh, da ich mich immer nach unten bücken muss. Da sind mir die großen Pferde doch schon lieber. Ich hole einen Longiergurt aus der Sattelkammer, sowie ihre Trense und eine Doppellonge. Außerdem kommt zu dem Sortiment noch eine lange Dressurgerte hinzu. Nachdem ich die kleine Stute voll ausgerüstet habe gehen wir zur Reithalle rüber. Ich fange an und lasse sie einige Runden schritt gehen, danach ein bisschen traben. Erstmal muss ich aber ein Gefühl für die Doppellonge bekommen, denn so habe ich erst ein oder zweimal mit so etwas gearbeitet. Ich stehe in der Mitte und lasse Paradise um mich herum laufen, immer mit ihr in Verbindung über die Zügel. Nach einem Schnalzen fängt sie brav an zu traben und wechselt auch nach einiger Zeit brav die Hand. Mir fällt allerdings auf dass sie rechts herum steifer ist als linksherum und so versuche ich sie runder und durchlässiger zu kriegen. Ich versuche es mit Schenkelweichen und Vorderhandwendungen und vielen, vielen Wechseln auf die andere Hand. Sie löst sich, kaut auf dem Gebiss und macht sich schön rund, worauf ich hinaus wollte. Locker im Rücken und im Gebiss lasse ich sie angaloppieren und sie schießt los. Damit hatte ich nicht gerechnet und somit hänge ich in den Zügeln, als das kleine Stütchen mich durch die Halle schleift. Und natürlich kommt es wie es kommen musste. Ich stolper, falle nach vorne doch Paradise rennt kopflos weiter. Eine Menge Dreck schmeißt sich heißhungrig auf mich, mein Gesicht und meine Klamotten, doch ich hänge weiterhin tapfer am Zügel. Durch das Gewicht wird doch auch irgendwann die kleine Paradise müde und ich kann sie durchparieren. Mühsam und stöhnend stehe ich auf und klopfe mir den Dreck von den Klamotten. Lustige Augen schauen mich grinsend an, und es scheint fast dass das Gescheckte Pony mich auslacht. Doch sie lacht mich nicht aus, nein, sie streckt mir eiskalt die Zunge raus. Mit einem verdutzten Gesicht stehe ich mitten in der Halle, verdreckt und fertig, vor einem Pony das mir die Zunge rausstreckt. Genau in dem Moment kommt Lilly rein. Einen Moment ist sie überrascht von dem Anblick, dann bricht sie in lautes Gelächter aus. Durch das Lachen angelockt kommen auch Cloe, Flora und Mona um die Ecke, die nun ebenfalls lachen. ,, Das ist gar nicht lustig!“, sage ich mit unterdrücktem Lachen. Dann nehme ich die Zügel wieder auf und fange an Paradise wieder traben zu lassen. Sie soll sich das bloß nicht angewöhnen! Die anderen verziehen sich lachend wieder, und ich glaube das diese Situation auch auf die Pinnwand kommt, den Mona hat schnell ein Foto mit ihrem Handy gemacht. Nachdem ich Paradise wieder zur Raison gebracht habe mache ich sie sauber und räume die Sachen weg. Sie kommt wieder zurück in ihre Box und ich gehe noch zu Lilly, die einige Pferde am Putzplatz hingestellt hat, die ich mir angucken wollte.

,, Hey.“ ,, Na, fertig mit Schlammsuhlen?“, sie grinst mich an. ,, Jap, soll ich schon das erste Pferd satteln?“ sage ich so gelassen wie möglich. ,, Vielleicht gucken wir uns erstmal die nicht reitbaren Pferde an. Also, da hätten wir den Zottel.“ , sie deutet auf ein kleines, dickes, braunes Pony das mich aus intelligenten Augen ansieht. ,, Er ist an die Doppellonge gewöhnt, kann als Handpferd genommen werden, ist eingefahren. Außerdem kann er ein paar Tricks.“ Sie hebt die Hand und streckt den Zeigefinger nach oben. Sofort fängt Zottel an zu flennen, was aussieht als würde er lachen. Dann deutet sie auf seine Vorderbeine und er hebt sie brav zum hallo sagen. ,, Den nehme ich, dass steht fest!“ Ich habe mich sofort in die lieben Augen verliebt und streiche ihm über die feine Blesse. ,, Hast du gehört, Zottel? Ab heute an gehörst du zu mir.“ ,, Lass uns doch erst einmal die anderen Pferde anschauen. Das ist Capricornia. Vorsicht! Sie war ein Wildpferd, du musst ganz vorsichtig mit ihr sein.“ ,, Okay…“ Ich gehe langsam auf sie zu und die Stute schaut mich verängstigt an. Sie hat etwas Verletzliches an sich, so auf eine Art, dass man sie einfach nur beschützen möchte. Erstmal lege ich mich nicht auf sie feste. Wir sehen uns die nächste Stute an, Save the last dance. Sie ist noch ein ziemlich junges Pferd, roh. Sie hat einen schönen Kopf und sieht sehr lieb aus. Auch nachdem ich sie ein bisschen geführt habe, finde ich sie noch toll. Auch sie möchte ich nehmen, beschließe ich. ,, Und nun das einzige Reitbahre Pferd. Tadaa: Das ist Mister Magic.“ Ich schaue auf einen großen weißen Wallach, der sich nicht bemüht sich zu mir runter zu strecken. Lilly hatte ihn schon gesattelt und ich führe ihn zur Reithalle. Zuerst weiß ich nicht was ich von ihm halten soll. Er ist ruhig, brav, lässt mich leicht aufsitzen und geht dann in flottem Schritten los. Seine Bewegungen sind erst ein wenig ungewohnt, doch mit der Zeit kann ich mich seinen großen Schritten anpassen. ,, Du kannst gleich anfangen zu traben, Lucy hat ihn vorhin schon ein wenig abgeritten.“ Ich nehme die Zügel auf und stelle ihn vorsichtig an das Gebiss. Er kaut brav darauf herum und ich lasse ihn antraben. Und zack! Schnell greife ich in die Mähne damit ich nicht runterfalle. Es benötigt einige Runden bis ich mich seinem Trab anpassen kann. Auf einem Pferd mit so großen Bewegungen habe ich noch nie gesessen. Doch für mich ist klar: Auch der muss mir gehören! Ich galoppiere noch ein wenig, was schon besser klappt, mache Handwechsel und alles. Schließlich steige ich glücklich ab und sage Lilly, dass ich alle vier haben will. Sie meint lächelnd dass da auf jeden Fall einige Arbeit auf mich zukommt und ich kann dies nur bejahen. Zusammen bringen wir Magic weg und setzten uns dann in ihr Büro um den Papierkram zu erledigen. Ich kann es gar nicht fassen! Mal eben habe ich vier Pferde gekauft! Sie sagt mir noch, dass ich die Pferde auch zurück geben kann, wenn es doch nicht wird. Ich glaube zwar nicht dass das der Fall sein wird, aber es ist ja auch erstmal egal.

,, Süße! Da bist du ja endlich!“, Pat springt vom Tisch in der Ecke auf und ich nehme ihn in den Arm. Dann lasse ich mich auf den Stuhl fallen. ,, Hey, boah, ich habe heute schon nen ganz langen Tag hinter mir, dass kannst du mir glauben!“ Ich erzähle ihm von dem Ritt mit Cloe und Katha, von dem Desaster mit Paradise und von den Pferdekäufen. Ich bestelle mir bei Johnny, dem Kellner, einen Cappucino und erzähle Pat dann auch noch von meinem Abend heute. Natürlich weiß er das alles schon, doch er hört mir geduldig zu. ,, Ich freue mich ja so für dich, süße! Das wird bestimmt ein toller Abend!“ ,, Hoffentlich.“ Ich danke Johnny und fange an an meinen Cappuchino zu schlürfen. Danach kommt für uns beide ein Teller Nudeln und ich mache mich heißhungrig darüber her. Mir fällt jetzt erst auf wie hungrig ich eigentlich bin. Pat schaut mir lächelnd zu und ich schaue ihn strafen an. Dann wendet auch er sich seinem Essen zu. Eine Weile ist es still, während wir essen. Dann klingelt mein Handy. ,, Ja, hallo?“ ,, Jacky? Wo bist du? Ich bin bei dir zu hause, aber es ist niemand da!“ ,, Oh, Cloe, tut mir Leid ich bin noch bei Pat. Ich mach mich sofort auf den Weg, in fünf Minuten bin ich bei dir!“ ,, Ist schon gut, viel Spaß heute Abend.“ ,, Danke Pat! Ich hab dich lieb!“, rufe ich noch während ich auf mein Fahrrad springe.

Keuchend komme ich zuhause an, und schließe die Tür auf. Cloe kommt nach mir rein und setzt sich an den Küchentisch, während ich nach etwas zu trinken suche. Albert kommt maunzend hereingeschneit und springt wie selbstverständlich auf Cloe´s Schoß. ,, Was stellst du dir denn für ein Kleid vor? Gibt es eine Kleiderordnung?“ ,, Jap, es sollten richtige Ballkleider sein. Das ist ein „richtiger“ Ball, mit Walzer und allem… Wobei ich auch noch nicht weiß wie ich das hinkriegen soll… Jedenfalls wollte ich vllt etwas hellblaues, mit einem weiten Rock, so ein richtiges Prinzessinnenkleid. Ich habe mal auf der Internetseite geguckt, dieser Ball findet jedes Jahr statt, nur für die ganz großen Leute… Und jetzt frag mich nicht wie Marcel da rein gerutscht ist! Jedenfalls laufen selbst auf dem Bildern vom letzten Jahr alle Frauen mit weiten Röcken umher, eben wie Prinzessinnen…“ ,, Dann schauen wir am besten in der Schneiderei nach, die haben dort viele Ballkleider.“ Gesagt, getan. Eine viertel Stunde später stehen wir in der Schneiderei und ich kriege den Mund nicht mehr zu. Die schönsten Kleider die man sich nur vorstellen kann stehen dort auf den Puppen. Bunte Träume aus Tüll, Spitze und Rüschen. Ich kann mich gar nicht satt sehen. ,, Kann ich euch helfen?“ Eine Frau mit geschätzten 26 Jahren kommt auf uns zu und schüttelt uns die Hand. ,, Ja, wir suchen ein Kleid für den Branning-Ball, für Jacky.“ ,, Oha, der Branning-Ball! Stellst du dir denn schon ein Kleid vor?“ ,, Ja, am liebsten hellblau, und weit geschnitten.“ ,, Ah, da weiß ich schon was!“ Sie sucht murmelnd in den Kleiderbergen und schreit kurz darauf glücklich auf. Ich nehme es als das Zeichen, dass sie besagtes Kleid gefunden hat. Sie hält es mir an. ,, Perfekt! Ein paar Änderungen noch, aber dann…“ Ich bin verzückt von dem Kleid. Es ist oben eng anliegend mit ein paar Perlen besetzt, und hat dann einen weiten Tüllrock, der wie ein Wasserfall zum Boden reicht. Alles ist in einem weichen hellblau gehalten, die Perlen sind silbern. ,, Zieh es an!“ Cloe schiebt mich zu einer Kabine und ich ziehe das Kleid an. Allerdings habe ich dabei ein paar Probleme, sodass Cloe mir helfen muss den Rock zu richten und den Reisverschluss zu zu machen. Eigentlich dachte ich, dass ich weniger Bewegungsfreiheit habe, aber unter der ersten Schicht Tüll gab es viel Platz für die Beine. Da es keine Träger hat rutscht es ein wenig, aber Hannah, die Schneiderin, sagt dass sie mir das anpassen wird. Ich stelle mich vor einen Bodenlangen Spiegel und traue meinen Augen kaum. Vor mir steht eine ganz andere Jacky. Cloe umfasst meine Haare und hält sie ein wenig hoch. ,, Eine Hochsteckfrisur wird dabei gut passen.“ Sie lässt meine Haare wieder los und Hannah misst noch mal alles aus. Sie verspricht mir dass sie es ändert und dass wir in einer Stunde wiederkommen sollten. Wir versprechen es und gehen dann erstmal wieder nach Hause. Dort schauen wir uns auf Youtube ein Video übers Walzertanzen an, denn ich will mich ja nicht restlos blamieren. Cloe spielt den Mann und wir drehen uns durch mein Wohnzimmer. Zuerst treten wir uns immer wieder lachend auf die Füße, natürlich nicht absichtlich, doch am Ende glaube ich sogar es verstanden zu haben. In allem Übermut nehme ich Albert hoch in den Arm und drehe mich mit ihm herum, was er gar nicht mal so schlimm fand. Ich setze ihn wieder ab und hole etwas zu trinken aus dem Kühlschrank. ,, Und was willst du mit meinen Haaren anstellen?“ Ich schaue Cloe fragend an. ,, Mmhh… auf jeden Fall würde eine Hochsteckfrisur deinen Hals betonen. Vielleicht ein lockerer Dutt aus Locken, auch ein paar lose. Jap, das ist es! Und dein Gesicht… Das überlegen wir uns gleich.“ ,, Okay.“

,, Wow, das gibt’s nicht!“ Marcel steht mit großen Augen vor meiner Tür und Cloe schaut mir grinsend über die Schulter. ,, Das gibt’s nicht.“ ,, Auch schön dich zu sehen. Wollen wir dann los?“ ,, Sicher!“ Er hält mir die Beifahrertür offen und ich steige so elegant wie möglich ein. Zuerst wusste ich nicht welche Schuhe ich anziehen sollte, schließlich habe ich mich für die bequemen Pumps mit Absätzen entschieden, die sich in einem dunklen Blauton halten. Nachdem ich den ganzen Tüll sortiert habe steigt auch Marcel ein, immer noch ein wenig geschockt. Er sieht gut aus in seinem dunklen Anzug, seine braunen Haare stehen wie immer nach oben. ,, Viel Spaß ihr beiden!“ ,, Ja, danke noch mal für deine Hilfe!“ Ich winke Cloe aus dem Fenster zu, während wir uns auf den Weg machen. ,, Wofür ist der Banning-Ball eigentlich gedacht?“, frage ich. ,, Er ist eigentlich eine Wohltätigkeitsveranstaltung, wo der Ball halt mit in behalten ist.“ ,, Und wie kommt es dass du dazu eingeladen wurdest?“ ,, Mein Onkel ist ein wenig reicher als normal und er lädt mich immer ein.“ ,, Achso…“ Eine Weile fahren wir schweigend dahin. Da ich keine passende Jacke für das Kleid besitze, hat Cloe mir kurzerhand einen weißen Schal geliehen, der jetzt über meinen Schultern hängt. Die Schneiderin hat das Kleid super hinbekommen, es passt wie angegossen. Der Ball findet im nahe gelegenen Lightning statt, und wir fahren ungefähr eine halbe Stunde hin.

Jetzt weiten sich meine Augen und nicht Marcels. Wir stehen vor einem großen Ballsaal in denen lauter Menschen rumlaufen. Die Frauen tragen prachtvolle Kleider und halten Fächer in ihren Händen. Marcel greift nach meiner Hand und ich nehme sie dankbar. Er schaut mich ermutigend an und gemeinsam betreten wir den Saal.

Ich sage euch: es ist wie ein Rausch! Alles fliegt an euch vorbei, und wenn ihr alles sehen wollt tut euch der Kopf weh. Marcel sucht nach seinem Onkel, doch in der ganzen Menge kann man es vergessen einen einzelnen Menschen zu finden. Als er es aufgibt stellt er mich einigen Leuten vor. Und ich kann gar keine Luft mehr holen. Ich sehe Leute, von denen ich mir nie erträumt hätte sie mal zu treffen. Da ist sogar Matthias Schweighöfer, mein absoluter Lieblingsschauspieler! Ich deute auf ihn und Marcel geht sofort zu ihm, während er mich hinterher zieht. Oh, er kann ihn doch nicht einfach ansprechen! Ich versuche Marcel zurückzuhalten, aber er geht einfach weiter. ,, Hallo! Meine Freundin Jacky ist ihr größter Fan und sie wollte gerne mal mit ihnen Sprechen.“ Der Blonde dreht sich zu uns um und lächelt mich aufmunternd an. ,, Schön euch kennen zu lernen! Aber bitte sagt doch du.“ Ich mache große Augen und bekomme kein Wort heraus. Das gibt’s nicht! ,, Ich… Ich bin…. Ich bin Jacky. Ich bin ihr größter Fan.“ ,, Freut mich, ich bin Matthias.“ Er schüttelt mir die Hand und ich bin sicher dass ich sie nie wieder waschen werde. ,, Und was macht ihr so hier?“ ,, Wir wollten tanzen.“ Entgegnet Marcel ganz lässig. Ich weiß nicht wie er so ruhig bleiben kann, im anbetracht der Tatsache, dass wir grade mit Matthias Schweighöfer reden! ,, Könnte ich mir denn ihre Freundin für einen Tanz ausleihen? Ich bringe sie auch wieder zurück, versprochen!“ Ich kann nicht mehr. Beinahe wäre ich in Ohnmacht gefallen! Matthias Schweighöfer bittet mich um einen Tanz! Das muss ich Cloe und Pat und Lilly und und und erzählen! Die werden mir das nie glauben! ,, Sicher, ich warte dann beim Büffet auf dich.“ Und dann lässt er mich einfach alleine. ,, Komm, Jacky. Lass uns tanzen.“ Matthias nimmt meine Hand und zieht mich auf die Tanzfläche. ,, Ich kann eigentlich nicht tanzen.“, sage ich in dem halbherzigen Versuch mich vor einer Blamage zu retten. Und dann wird ein Walzer gespielt. Matthias nimmt meine Hand und fängt an mich langsam über die Tanzfläche zu drehen. Mittlerweile hat sich meine Aufregung ein wenig gelegt, dadurch dass Matthias so locker war. Wir reden und tanzen die ganze Zeit, und ich vergesse schon mit wem ich es überhaupt zu tun habe. Leider endet der Tanz viel zu schnell und ich verabschiede mich schweren Herzens von meinem großen Idol.

Marcel wartet lächelnd beim Büffet auf mich, wie er gesagt hat. ,, Na? Hat es dir gefallen?“ ,, Atemberaubend! Ich hätte mir nie träumen lassen das ich jemals Matthias Schweighöfer treffe!“ ,, Gut, aber jetzt möchte ich tanzen!“ Er zieht mich wieder auf die Tanzfläche und es wird der nächste Walzer gespielt. Wir wirbeln durch die anderen Paare und lachen aus Spaß. Dann reden wir viel und zwischendurch sind wir auch mal ganz still und geben uns dem Tanz hin. Ich wusste nicht wie viel Spaß Walzer tanzen machen kann! Es ist berauschend, atemberaubend und einfach nur toll! Wir tanzen Lied um Lied, bis wir schwitzen und nicht mehr können. Dann holen wir etwas zu trinken und gehen raus auf einen Balkon, um ein bisschen frische Luft zu schnappen. Es ist verdächtig still draußen, doch es tut gut einige Zeit dem Trubel des Balls zu entkommen. Wir schauen in die Nacht heraus, auf einen großen Park. Als mein Puls sich einigermaßen normalisiert hat wollte ich schon wieder reingehen, doch Marcel hält mich zurück. ,, Ich möchte dir was sagen.“ ,, Okay, schieß los!“ Ich schaue ihn an, und glaube ein kleines Zögern in seinen Augen zu erkennen. Doch dann sagt er: ,, Ich liebe dich.“ Das kommt so überraschend, dass ich erst nichts darauf antworten kann. Er schaut schüchtern an, mit seinen süßen braunen Augen. Und einen Moment überlege ich. Liebe ich ihn auch? Und tief in meinem Innern weiß ich, dass es so ist. ,, Ich dich auch.“ Noch bevor ich es zu Ende ausgesprochen habe, küsst er mich. Es ist ein komisches Gefühl. Gleichzeitig warm und weich, und gleichzeitig jagd es mir einen Schauder über den Rücken. Als er sich von mir löst nimmt er meine Hand und lächelt. Und ich lächel zurück.

Achso, ich hoffe das mit Matthias ist nicht so schlimm :D

Jeay!!!! Endlich Level 3 :D

Stimmt! Ist mir auch grad aufgefallen :)

Ja, danke :D