Berichte von alten Mitgliedern » Schreckfrei/Rubin

So, da ich es dringend für meinen Beri brauche, wird Ruby jetzt Geländesicher gemacht. :)

1.Teil: Spaziergang



„Na komm Süße…“, mit leisen Worten lockte ich meine kleine Stute an. Sie begrüßte mich mit einem freundlichen Brummeln und steckte ihren Kopf ins Halfter. In nächster Zeit sollte die kleine Rubin lernen sicher ins Gelände zu gehen. Anfangen wollte ich mit Spaziergängen, dann mich führen lassen und dann langsam mit Pferdebegleitung in allen Gangarten. Heute wollten wir mit dem Wald anfangen. Ich führte sie aus der Box. Wir gingen gleich vom Hof. Zum Glück ging nur ein kurzes Stück über die Straße und dann konnten wir in den Wald abbiegen. Meine Kleine verspannte sich und fing nervös an zu tänzeln. „Hoo… es gibt keine Waldgespenster…“, sprach ich beruhigend auf sie ein und sie ließ zumindest das Tänzeln. Aber die Angespanntheit war immer noch da. Ein Blatt raschelte und Rubin machte einen erschrockenen Seitensprung. Langsam fing ich an zu schwitzen. Denn mit einem Pferd wie ein Pulverfass spazieren zu gehen, war ziemlich stressig. Im nächsten Moment schoss ein Hase direkt über uns, über den Weg. Das war zuviel! Rubin fing an auszuschlagen und wollte losrennen. Ich war bemüht sie zu halten. Aber zu meiner eigenen Überraschung schaffte ich es. Langsam und mit führte ich sie weiter. Beim zweiten Blätterrascheln sprang sie zurück und wollte umkehren. „Hey!“, sagte ich lachend. „Das war doch nur ein Busch!“ Sanft aber entschlossen führte ich sie direkt darauf zu. Sie weigerte sich aber ich zog sie auffordernd voran. Tatsächlich stellte sie sich dort hin. Aber sie hatte den Kopf oben und war jederzeit bereit loszurennen. Ich sprach beruhigend auf sie ein. Da fiel mir ein, dass ich ja extra Möhren mitgebracht hatte. Und mit was konnte man sie besser bestechen als mit ihrem Lieblingsfutter? Ich gab ihr das erste Stück, der ersten Karotte einfach mal so, zur Belohnung, dass sie da stand. Schnell und sanft nahm sie es mit ihren weichen Lippen aus meiner Hand. Dann legte ich ein Stück der Karotte ins Gebüsch und Rubin suchte ohne Angst darin. Ich hätte jubeln und rumtanzen können vor Freude. Ein weiterer Wind bewegte die Blätter und Rubin zuckte nur kurz zusammen und nahm gleich das letzte Stück Karotte. Dann gingen wir weiter. Auf dem weiteren Weg kam noch ein paar mal Blätterrascheln. Aber außer einem Ohrenzucken reagierte meine Kleine nicht darauf. Ich lobte sie jedes mal überschwänglich. Sie war doch wirklich das Traumpony pur. Sehr sensibel aber trotzdem nicht überempfindlich. Wir drehten nach einiger Zeit um und gingen zurück. Tatsächlich konnte ich den Führstrick jetzt schon vollkommen entspannt lang lassen. Was Spaziergänge doch alles nutzten…

2. Teil: Geführter Ausritt

Fröhlich kam ich auf dem Hof. Gott sei Dank hatte es gestern aufgehört zu schneien. Suchend sah ich mich nach Lucy um. Sie hatte versprochen mich heute ins Gelände zu führen. Ich fand sie in der Sattelkammer wo sie Trensen säuberte. „Hey!“, riefen wir uns gleichzeitig zu. „Sattelst du Rubin schon mal? Ich komme gleich.“ Ich nickte ihr zu und ging dann zu meinem Spind. Das dunkelrote Halfter meiner kleinen Stute hing darin. Ich zog es heraus und nahm noch einen Führstrick hinter dem Putzkasten heraus. Ehrlich gesagt war ich selber überrascht wie vollkommen entspannt ich blieb. Eigentlich hätte ich doch nervös sein müssen oder? Aber nach den vielen Spaziergängen bei denen sie immer ruhig geblieben war, machte es mir keine Angst diesmal draufzusitzen. Langsam machte ich mich auf den Weg zu ihrer Box. Sogleich wurde ich mit einem fröhlichen Wiehern begrüßt. Rubin streckte den Kopf über die Boxenwand. „Hallo Süße“, begrüßte ich sie fröhlich. Dann zog ich ihr das Halfter an und band sie in der Stallgasse an. Ich säuberte sie mit Striegel und Kardätsche halbwegs gründlich. Als ich fertig war, holte ich den Sattel. Ich sattelte auf und setzte mir meinen Helm auf. Dann führte ich meine Stute heraus. Lucy wartete bereits.
„Nervös?“, fragte sie mich.
„Ein bisschen“, gab ich zögernd zu.
„Na ja, dass bekommen wir schon hin“, sie lächelte und nahm den Führstrick.
Ich gurtete nach und ließ mir die Bügel herunter. Dann setzte ich meinen Fuß in den Bügel und saß auf. Brav stand Rubin da und noch braver trottete sie neben Lucy her. Wir verließen den Hof und machten uns auf den Weg in Richtung Felder. Als erstes begegneten wir einem Traktor. Rubin machte einen Seitenhüpfer, aber sonst interessierte es sie nicht so furchtbar. Lucy hielt sie gut fest und wir konnten weitergehen. Es ging ein Stück den Hügel hoch und uns kam eine Frau auf dem Fahrrad entgegen. Das entlockte Rubin nur ein Ohren-Aufstellen. Lucy blieb ruhig und da durch Rubin ebenfalls. Ich klopfte ihr den Hals und kurz darauf mussten wir den Berg wieder herunter. An einem Baum musste mein Pony dann ihre Feuerprobe bestehen. Ein Luftballon hatte sich dort verfangen und im genau gleichen Moment in dem wir unten durch liefen, löste er sich und kam auf uns herunter. Aber man musste Rubin loben. Sie machte zwar einen großen Seitensprung, aber keine Versuche irgendwie durchzugehen. Ich flog ihr um den Hals.
„Super!“, lobte ich und dann ging es zum Hof zurück.

3. Teil: Ausritt

Nach einigen weiteren geführten Ausritten, in denen Rubin alle möglichen „Geister“ kennen gelernt hatte, sollten wir heute den ersten Ausritt wagen. Lilly würde uns mit dem braven Putti begleiten. Sie putzte bereits ihren Schecken als ich den Hof betrat.
„Hi!“, begrüßte ich sie und winkte ihr zu.
„Hallo Julia! Holst du Rubin gleich? Wir müssen das Wetter ausnutzen“, Lilly zeigte nach oben zu der Märzsonne.
„Klar!“, antwortete ich. Mein Halfter hatte ich dabei, da ich es gewaschen hatte, so konnte ich gleich zum Stutenstall. In der zweiten Box stand sowieso gleich meine kleine Stute.
„Hallo Mäuschen“, begrüßte ich sie und zog ihr das Halfter über.
Sie schnaubte sanft und wir gingen zum Putzplatz. Ich band sie neben Putti an und begann mit dem Striegeln. Es war einige Arbeit, aber am Ende hatte sie halbwegs sauber bekommen. Da Lilly schon mit Satteln fertig war, beeilte ich mich jetzt. Ich holte Sattel und Trense und machte sie fertig. Dann nahm ich meine Gerte und setzte mir meinen Helm auf. Wir gingen nebeneinander durchs Tor und verließen damit den Hof. Ich gurtete nach und ließ mir die Steigbügel herunter. Kurz darauf saß ich oben und Lilly und ich ritten an.
„Meinst du, wir können heute galoppieren?“, erkundigte sich Lilly bei mir.
„Ich weiß es noch nicht… tut mir Leid, aber ich will sie nicht gleich überfordern. Wenn sie ruhig bleibt sicher…“, erklärte ich.
„Natürlich, kein Problem. Probieren wir es einfach aus“, Lilly grinste.
Im flotten Schritt kamen wir an den Feldweg. Das ganze Training hatte wirklich geholfen. Als ein Traktor vorbeikam zuckte Rubin nicht mal mit den Ohren. Ich lobte sie. Hatte ich doch gleich am ersten Tag gemerkt, dass sie wirklich das Zeug hatte ein Geländepony zu werden. Tatsächlich wurde der Ausritt einfach nur cool. Rubin war völlig entspannt und es machte einfach nur Spaß. Auch Trab klappte wunderbar. Aber jetzt hatte ich mich zu entscheiden. Da vorne kam die Galoppstrecke. Sollte ich wirklich? Aber Rubin war sowieso die ganze Zeit so lieb gewesen…
„Okay wir können galoppieren“, entschied ich schließlich.
„Wirklich?“, Lillys Augen leuchteten.
„Ja, wirklich“, antwortete ich lachend.
Lilly trabte Putti an und galoppierte dann los. Ich sah einen wehenden Schweif vor mir und Rubin sprang wie von selber ebenfalls an. Es war einfach toll. Sie erklomm mit weiten Sprüngen den Hügel und ich hörte nur den Galopptakt. Wir hatten es geschaffft…

Okay :)

Danke. :)