Taylor » 1. Das erste Kennenlernen

„Taylor, komm wir müssen los, wir haben eine längere Strecke vor uns und du weisst, dass der LKW mit deinen Möbeln nicht so schnell fahren kann.“ rief mir meine Tante zu. „Ja Claudia, ich komme gleich, ich verabschiede mich nur eben von den Pferden.“ rief ich ihr zu. Ich sah wie sie mich wissend anlächelte und nickte kurz.
„Tschüss mein Schöner, sei artig und werde bitte ganz schnell gross“ sagte ich zu meinem Liebling Moonlight Dancer, dem Hannoveraner-Jährling, den ich von Geburt an kannte. Dann wende ich mich von ihm ab und verabschiede mich auch von meinen Eltern, unseren Nachbarn und meinen Reitlehrern in den letzten 2 Jahren. Ich umarme beide ein letztes Mal und wollte schon gehen, als mir Birgit ein kleines quadratisches Päckchen in die Hand drückt. „Öffne es aber bitte erst im Auto, okay?“ Ich versprach es ihr und ging zum Auto.
Als meine Tante das Auto startet, schaue ich wehmütig zurück und mir laufen Tränen über die Wangen. Ich hätte nicht gedacht, dass mir der Abschied so schwerfallen würde. Meine Tante legt mir ihre Hand auf mein Bein und ich nahm ihre Hand in meine. Ich beruhigte mich und freute mich nun doch auf meine neue unbekannte Zukunft. Claudia schaltete das Radio leise an und ich griff mein Päckchen und öffnete es. „Oh nein, schau mal.“ rief ich glücklich aus und hielt ihr ein Foto von mir und Moonlight Dancer entgegen. Sie lächelte mich an und sagte „Schau weiter nach, da ist noch mehr drin.“ Ich nahm das Papier aus dem Karton und entdeckte ein Kissen mit einem Foto von Moonlight Dancer kurz nach seiner Geburt. Sofort nahm ich das Kissen und legte es mir unter den Kopf. Als letztes fand ich einen Brief und erkannte sofort die Handschrift von Birgit.

Mein lieber Schatz,
ich denke, du hast die 2 kleinen Geschenke bereits entdeckt. Wir hoffen sehr, dass sie dir gefallen und du so deinen kleinen Liebling immer bei dir hast.
Als wir dich vor fast 17 Jahren adoptiert haben, begann ein neues Leben für uns. Wir hoffen, wir waren dir gute Eltern und du kommst bald zurück.

In tiefer Liebe Mama und Papa

Ich griff zu meinem Handy und schickte meiner Mutter eine Nachricht:

Liebe Mama, lieber Papa,
vielen Dank für die Geschenke. Ich habe mich riesig darüber gefreut. Ihr seid die besten Eltern, die man sich wünschen konnte. Ich melde mich, wenn wir im Haus angekommen sind, ich muss jetzt erst einmal Claudia die Panik vor dem Verkehr nehmen. Ihr wisst ja, sie mag die Autobahnen nicht.

In Liebe eure Taylor

Ich nahm meinen Taschenkalender aus meinem Rucksack und wählte die Nummer von Kelly Rozales. „Hallo Frau Rozales, hier ist Taylor Severide und ich wollte eben Bescheid geben, dass wir in ca. 45 – 60 Minuten in Apfelberg sind.“
„Hallo Taylor, das klingt ja super. Ich werde dann da sein und bringe alles mit, was wir brauchen um den Mietvertrag abschliessen zu können.“
„Oh ja sehr gern, ich habe nur eine Frage noch, meine Tante Claudia ist mitgekommen, da meine Eltern leider einen wichtigen Termin haben. Sie bekam aber eine Vollmacht meiner Eltern. Ist es in Ordnung, wenn sie den Mietvertrag mit unterschreiben wird?“
„Aber natürlich Taylor, mach dir keine Gedanken. Wir regeln das alles nachher persönlich. Fahrt vorsichtig und bis dann“
„Bis dann Frau Rozales.“ sagte ich und legte auf.
Claudia schaute mich an und lächelte „Du bist wie Birgit, bei ihr muss auch immer alles perfekt sein.“ Ich lächelte sie an. „Könnten wir evtl. noch ein wenig einkaufen fahren, bevor wir zum Haus fahren? Ich habe leider gar nichts da, was ich heute Abend essen könnte.“
Claudia nickte und wir fuhren noch schnell bei einem Supermarkt vorbei und kauften einiges ein. Gegen 16.00 Uhr kamen wir im Vivolweg 36 an und ich sah von Weitem schon Frau Rozales, die uns bereits erwartete.
Sie kam lächelnd auf uns zu und begrüsste uns freundlich. „Willkommen in Apfelberg, Taylor.“ Danke schön Frau Rozales.“ Claudia parkte das Auto an der Seite, so dass das Umzugsunternehmen mit dem LKW direkt vorm Haus halten kann.
Frau Rozales führte uns ins Haus und wir setzen uns in der Küche an den Tisch und besprachen alles Wichtige. Claudia übergab die Vollmacht meiner Eltern und unterschrieb den Mietvertrag. Sie übergab die erste Kaution und die erste Miete für die letzte Augustwoche und den kompletten September. Nach dem alles geklärt war, verabschiedete sich Frau Rozales von uns und fuhr weg.
„Komm, ich zeig dir alles.“ rief ich Claudia zu und lief sofort ins zukünftige Schlafzimmer. Claudia folgte mir und ich zeigte ihr alles. Ich erklärte ihr, wie ich mir alles vorstelle und wie ich es einrichten möchte. Plötzlich hörten wir ein lautes Hupen und ich wusste der LKW mit meinen Möbeln war da. Voller Vorfreude lief ich nach unten und winkte dem Fahrer zu, dass er rückwärts vor die Garage fahren soll. Er nickte und parkte das Auto. Die 3 Männer stiegen aus und kamen auf uns zu. Sie zündeten sich eine Zigarette an und Claudia und ich taten es ihnen gleich.
Nachdem wir aufgeraucht hatten, fingen wir an alle Möbel und Kartons ins Haus zu tragen. Claudia bereitete in der Küche erst einmal Kaffee und belegte Brötchen vor, während ich anfing das Geschirr auszupacken und in den Geschirrspüler packte um es einmal kurz abzuspülen.
Nach einer Stunde war der LKW leer geräumt und mein künftiges Büro glich einem Lagerraum. Überall standen Kartons, Körbe, Taschen und grosse blaue Säcke mit meiner Kleidung. Nach dem die Umzugshelfer meine Schlafzimmermöbel aufgebaut hatten, setzten wir uns alle in den Garten und aßen und tranken erst einmal. Nach einer weiteren Stunde verabschiedeten sich die Männer des Umzugsunternehmens und auch Claudia begab sich auf den Heimweg, denn sie fliegt am nächsten Tag wieder zurück nach Ägypten, wo sie wohnte und arbeitete.
Ich griff zu meinem Handy und rief meine Eltern an. Ich erzählte ihnen alles haargenau und meine Eltern hörten mir zu. Nach einer halben Stunde legten wir auf und ich begann meinen Kleiderschrank einzuräumen und mein Bett zu beziehen.
Als ich fertig war, entschied ich mich baden zu gehen, um die Muskeln im warmen Wasser zu entspannen. Ich nahm mir mein Lieblingsbuch, einen heissen Kaffee und begab mich ins Badezimmer.
Ich genoss das warme Wasser und mein Buch, doch als es kalt wurde, stieg ich aus der Wanne, wickelte mich in mein Handtuch und ging ins Schlafzimmer, um mich anzuziehen. Als ich auf mein Handy schaute, sah ich, dass es bereits 21.45 Uhr und ich beschloss noch eine rauchen zu gehen in den Garten und dann schlafen zu gehen, denn am nächsten Morgen wollte ich früh aufstehen und zum Hof fahren. Mir schossen soviele Sachen und Fragen durch den Kopf, die ich unbedingt stellen musste. Etwas nervös ging ich schlafen. Ich schlief sehr unruhig und wälzte mich unter Alpträumen hin und her.

Am nächsten Morgen erwachte ich als um 9.30 Uhr mein Handy klingelte. Ich schreckte hoch und griff zu meinem Handy. Es war Lilly vom Gestüt Nightwing .
„Ja“ sagte ich schläfrig ins Telefon.
„Hallo Taylor, hier ist Lilly von Nightwing, ich wollte dich fragen, ob es dir recht wäre, wenn wir den Termin von 10.00 Uhr auf 12.00 Uhr verschieben würden? Mir ist ein wichtiger Termin reingekommen, den ich nicht verschieben kann.“
„Hallo Lilly, ähm... ja, das können wir gern machen. Ich komme dann um 12.00Uhr zum Gestüt. Soll ich noch etwas mitbringen?“
„Ja, bring bitte deinen Ausweis, deine Krankenkassenkarte und viel gute Laune mit“ antwortete mir Lilly.
„Das habe ich immer dabei.“ entgegnete ich und wir verabschiedeten uns bis später.

Nach dem ich nun wach war, entschied ich mich kalt duschen zu gehen, um richtig wach zu werden. Ich legte meine Lieblings-CD in den Player und tänzelte in Richtung Badezimmer. Singend stieg ich unter die Dusche und drehte das kalte Wasser auf. Ein spitzer Schrei entfuhr mir, aber ich blieb tapfer unter der Dusche stehen. Nachdem ich merkte, dass meine Muskeln langsam wach wurden, drehte ich auf warm um und genoss es noch einen kurzen Augenblick. Dann drehte ich das Wasser ab und stieg aus der Dusche und lief in ein Handtuch gewickelt in mein neues Schlafzimmer.
Dort zog ich mir meine Lieblingsjeans und mein Lieblingsshirt an und begab mich in die Küche. Dort suchte ich mir eine Müslischale und einen Löffel aus meinen Karton und machte mir mein Frühstück fertig.
Zum Essen begab ich mich in den Garten, denn es war tolles Wetter. Ich setzte mich auf einen Stuhl und frühstückte in Ruhe. Als auch mein Kaffee leer war, zündete ich mir eine Zigarette an und genoss sie in der Morgensonne. Nach dem Frühstück ging ich wieder in mein Badezimmer, putzte mir die Zähne, flocht meine Haare zu einem langen Zopf, schminkte mich dezent und ging dann wieder ins Schlafzimmer.

Als ich auf die Uhr schaute, zeigte sie 10.30 Uhr und ich beschloss meinen Rucksack zu packen und mich dann bald auf den Weg zu machen. Ich packte meine alte Reithose , einen Pullover, meine Geldbörse und meinen MP3-Player ein und suchte mir die Wegbeschreibung raus, die mir Lilly zugesandt hatte. Ich nahm meine Schlüssel und begab mich auf den Weg zum Gestüt.

Ich brauchte die Wegbeschreibung nur die ersten 5 Minuten bis in die Dorfmitte, denn ab da war der Weg ausgeschildert. Als ich am Hof ankam, sah ich bereits die Pferde auf den Koppeln und auf dem Hof. Überall wuselten Mädchen mit Pferden umher, sie putzten, sattelten oder verabredeten sich für gemeinsame Ausritte. Nachdem ich meine Zigarette ausgemacht habe, betrat ich den Hof. Ich ging auf die erste Person zu, die mir mit einem Halfter und einen Führstrick entgegen kam.

„Entschuldige, kannst du mir sagen, wo ich Lilly finde? Ich bin Taylor, der neue „Stallbursche“ vom Gestüt Nightwing.“
„Hallo, ich bin Lucy, wenn du kurz mit zur Koppel kommst, zeige ich dir gleich, wo du Lilly findest.“
„Ja sehr gern. Welches ist ihr Pferd?“ fragte ich und schaute zu den Pferden hinüber.
Lucy antwortete „Die Schimmelstute da!“
„Wow, das ist echt eine Hübsche!“

Ich lasse Lucy allein auf die Koppel gehen, um ihre Stute zu holen, die auch sofort angetrottet kommt. Lucy streichelt sie und legt ihr das Halfter an Dann führt sie sie von der Koppel und kommt mit ihr zu mir.
„Darf ich vorstellen, das ist Complicated oder einfach Schimmelchen, aber sei vorsichtig, bei Fremden ist es schon vorgekommen, dass sie zubeisst. Sie braucht sehr lang, bis sie Vertrauen zu fremden Personen fasst.“ erklärte mir Lucy und ich hielt einen gewissen Sicherheitsabstand, um die Stute nicht zu beunruhigen. Lucy führte Complicated zum Putzplatz, band sie da fest und brachte mich dann zu einem Gebäude wo Büro an der Tür steht.
„Geh ruhig rein, sie erwartet dich sicherlich schon. Wir sehen uns dann später sicher noch mal.“ verabschiedete sich Lucy von mir und ich betrat das Gebäude.

Ich hörte eine Stimme und folgte ihr. Ich bemerkte, dass Lilly vermutlich telefonierte und wartete, bis sie das Gespräch mit den Worten beendete „Ich kann mir jetzt keiner Telefonumfrage stellen, ich habe wichtigeres zu tun. Und nun lassen sie mich mit ihren nervigen Fragen in Ruhe.“
Ich klopfte an und hörte ein fröhliches „Herein“. Ich war schon ziemlich nervös, also atmete ich noch einmal tief durch und betrat den Raum.
„Hallo, ich bin Taylor, wir haben heute Morgen telefoniert.“ sagte ich und ging auf Lilly zu, nicht ohne mich nochmal verwirrt zum Hof umzudrehen. „Hm... war Lucy nicht eben draussen bei ihrer Stute?“ dachte ich verwirrt.

„Hallo Taylor, ich bin Lilly und so wie du schaust, hast du bereits Bekanntschaft mit Lucy meiner Zwillingsschwester gemacht. Komm setz dich doch bitte.“
„Ja, Lucy hat mir gezeigt, wo ich sie finde, als sie Complicated von der Koppel geholt hat.“ antwortete ich.
„Taylor, ich bin Lilly und wir duzen uns hier alle, okay?“ entgegnete Lilly.
Ich nickte kurz und lächelte ihr entgegen.
„Hast du gut zu uns gefunden? Oder hat dir die Wegbeschreibung Probleme gemacht?“ quasselte Lilly fröhlich drauf los.
„Nein, es hat alles gut geklappt, ab der Dorfmitte, war ja alles ausgeschildert.“ antwortete ich. „Nur ich brauch bald ein Fahrrad habe ich festgestellt.“

Lilly lächelte und wir besprachen alles Organisatorische, sie kopierte sich meinen Ausweis, meine Krankenkassenkarte und meine EC-Karte, gab mir meinen Arbeitsvertrag in doppelter Ausfertigung. Ich las ihn mir durch und unterschrieb beide Exemplare.
„Achso, hier ist die Einverständniserklärung meiner Eltern, da ich noch nicht ganz volljährig bin.“ entgegnete ich und übergab Lilly das Schreiben meiner Eltern.

Ich bekam von Lilly einen Schlüssel für einen Spint und dann gingen wir in den Stall. „Schau dich genau um und wenn dir ein Pferd zusagt, können wir gern über einen Pflegepferdvertrag sprechen. Wenn du dich entschieden hast, kannst du wieder zu mir ins Büro kommen“ sagte Lilly. Ich lächelte sie an und sagte „Okay das mach ich gern.“

Lilly verschwand wieder ins Büro und ich ging durch den Stall. Ich schaute mir die Pferde alle genau an und las mir die Namenskarte an der Boxentür durch. Als ich bei Nanette angelangt bin, bleibe ich einen Moment stehen, da sie ihren Kopf neugierig aus ihrer Boxentür steckte.
„Na du Hübsche, wie geht’s dir?“ und hielt ihr meine Hand hin. Sie schnaubte und zog ihren Kopf wieder zurück.
Als ich weiter ging, hörte ich plötzlich eine Stimme hinter mir. „Hey, du bist neu hier oder?“
„Ja, ich bin Taylor und fange hier als „Stallbursche“ an zu arbeiten.“ antwortete ich.
„Hallo Taylor, ich bin Marie und bin hier Bereiterin. Kann ich dir irgendwie helfen?“ antwortete sie mir lächelnd.
„Ja, vielleicht kannst du das wirklich. Ich suche ein Pferd, am liebsten ein Kaltblut. Kennst du da ein Pferd für mich?“
„Nun, dann lass uns doch mal raus gehen an die Koppeln, die meisten Pferde sind auf der Koppel.“

Wir unterhielten uns über den Hof und die Gegend. Als wir an den Koppeln ankamen, schaute ich mich um und entdeckte einen kleinen Dreckspatz, etwas entfernt stehen.
„Wer ist dieser Dreckspatz da hinten?“ fragte ich und deutete auf das Pferd. Marie schaute in die Richtung wo ich hindeutete und antwortete mir „Da ist Lady of my Life, eine 7-jährige Tinkerstute. Möchtest du näher an sie ran?“
„Ja, sehr gern!“ Wir betraten die Koppel und ich näherte mich ihr bis auf 10m. Sie kam auch sofort angetrottet und ich hielt ihr meine Hand hin. Sie schnaubte und liess sich streicheln. „Na du Dreckspatz, wie geht’s dir?“ sagte ich zu ihr und kraulte sie hinter den Ohren. Sie schnupperte an meinem Shirt und meiner Hose und ihr schien es zugefallen, denn sie schubbelte ihren Kopf an mir.
Ich schaute zu Marie und lächelte sie an „Ich glaube wir haben uns entschieden. Ich werde Lilly um sie bitten.“

Marie stimmte mir zu und wir verliessen die Koppel. Ich ging zurück zu Lilly ins Büro. Als ich klopfte, hörte ich wieder das fröhliche „Komm rein Taylor“. Ich betrat das Büro und setzte mich ihr gegenüber. „Na hast du dich entschieden?“ „Ja, das habe ich. Ich habe mich in einen kleinen Dreckspatz auf der Koppel verliebt.“ sagte ich lächelnd. „Einen Dreckspatz? Wen meinst du?“ „Es ist Lady of my Life, sie muss sich heute morgen auf der nassen Koppel richtig gewälzt haben. Sie ist überall voll angetrocknetem Schlamm und Gras.“ Lilly fing lauthals an zu lachen und ich stimmt mit ein.
Wir regelten auch für die Stute alles und Lilly zeigte mir in der Sattelkammer, wo ich die Putzbox und den Führstrick fand.

Ich bedankte mich bei Lilly, schnappte mir die Putzbox und den Führstrick und begab mich wieder auf die Koppel. Dieses Mal pfiff ich leise und Lady of my Life schaute zu mir. Als ich die Koppel betrat, kam sie angetrottet und liess mich den Führstrick am Halfter einhaken. „Na komm du Dreckspatz, wir machen dich mal wieder richtig schick.“ Lady schaute mich mit ihren schwarzen Augen aufmerksam an und folgte mir ruhig.

Als ich sie am Putzplatz angebunden hatte, kam Marie mit ihrer Stute zu uns. „Können wir euch Gesellschaft leisten?“ fragte mich Marie. „Na klar doch, aber Vorsicht, es könnte mächtig stauben, du siehst ja wie sie ausschaut.“ sagte ich lachend. Marie stimmte ein und antwortete „Geh doch mit ihr da zum Nassbereich, da kannst du sie richtig abwaschen.“ Ich kann dir zeigen, wo du alles findest.“ „Ja, ich glaube du hast recht.“ Wir gingen in die Sattelkammer, wo ich mir einen Eimer, Waschhandschuh, Pferdeshampoo, Schwamm und Schweissmesser holte. Danach führte ich Lady zum Nassbereich und band sie da an.

Ich drehte den Wasserhahn auf und hielt den Schlauch vorsichtig vor Ladys Kopf. Sie sollte die Möglichkeit bekommen, daran zu schnuppern und wenn sie mochte, etwas trinken. Lady liess sich nicht lange bitten und trank einiges von dem Wasser. Ich beginne bei den Vorderhufen und spüle sie gründlich ab. Danach gehe ich langsam aufwärts zum Hals und Körper von Lady und spüle auch da den angetrockneten Schlamm ab. Ich achte dabei darauf, dass kein Wasser in Ladys Augen oder Ohren läuft. Als ich damit fertig bin, wandere ich mit dem Wasserstrahl weiter über den Rücken bis zu den Hinterbeinen, wobei ich darauf achte, dass ich die Nieren nicht zulange dem kalten Wasser aussetze. Als auch die Hinterbeine nass sind, wechsel ich die Seite und wasche auch die linke Seite mit dem Wasserstrahl ab. Als Lady komplett nass ist, nehme ich den Waschhandschuh und das Pferdeshampoo und seife Lady richtig ein. Als ihr Hals und ihr Körper richtig gut eingeschäumt ist, nehme ich mir etwas Shampoo auf die Hand und schäume ihr die Beine richtig ein. Lady zuckte, als ich ihr rechtes Hinterbein einschäumte, kurz, doch mit einigen leisen Worten konnte ich sie wieder beruhigen.
Nun ging es ans abspülen und Lady genoss es richtig und machte sich gross und lang. Als ich den Schaum komplett ausgespült habe, machte ich etwas Wasser in den mitgebrachten Eimer. Ich tauchte den Schwamm hinein und säuberte damit ihren Kopf, ihre Ohren von aussen und ihre Nüstern. Ich werfe den Schwamm in den Eimer und greife mir das Schweissmesser. Ich fahre ihr damit vorsichtig über den Hals und den Körper. Lady beobachtet mich genau bei dem was ich tat. Als ihr Fell trockener war, lege ich das Schweissmesser auf die Seite. Nun sind die Hufe dran, ich hole mir den Hufkratzer und entferne den Schmutz aus ihren Hufen. Als sie sauber sind, greife ich mir einen Mähnenkamm und kämme ihr die Mähne durch und achtete darauf, dass ich nicht zu stark kämme. Den Schweif verlese ich mit den Fingern und kämme auch ihn vorsichtig durch. Als ich damit fertig bin, leere ich den Eimer aus, wringe den Schwamm aus und reinige das Schweissmesser. Ich räume alles wieder zusammen und bringe den Eimer und auch die Putzbox wieder in die Sattelkammer.

Ich gehe wieder zurück zu Lady, löse den Knoten und führe sie auf den Dressurplatz, da dieser gerade frei war. Ich führte Lady 2 Runden trocken und entschied mich dann mit ihr einen kleinen Ausritt zu machen. Ich führe sie wieder zum Putzplatz und treffe da wieder auf Marie. „Habt ihr zwei Lust einen Ausritt zu machen mit uns?“ fragte ich sie. Marie antwortet aber „Nein, ich wollte mit Wyomi ins Dressurviereck und da ein bisschen üben, da sie noch nicht richtig auf einige Hilfen reagiert. Aber wenn du magst, können wir es gern ein anderes Mal nachholen.“ „Ja sehr gern.“ sagte ich ihr und lächelte sie an.

Ich hole ihren Sattel, ihre Gamaschen, die Trense, die Zügel und die Satteldecke und sattel Lady. Ich führe Lady vom Hof und auf den angrenzenden Feldweg.
Ich gurte in aller Ruhe nach und lobe sie, weil sie still hält. Vorsichtig sitze ich auf, nehme die Steigbügel auf und fordere Lady dann durch leichten Schenkeldruck dazu auf im Schritt los zu gehen. Obwohl ich noch nicht auf Ihr geritten bin und das unser erster gemeinsamer Ausritt ist, benimmt sie sich bis jetzt hervorragend, was mich natürlich sehr freut. Die Sonne scheint auf uns herab und Lady hebt die Nase in den Wind und schnaubt zufrieden vor sich hin als ich ihr den Hals kraule. Einige Minuten später biegen wir ab und reiten nun Querfeldein über die Wiese. Ich schnalze kurz mit der Zunge und sofort setzt sie sich in Bewegung. Ich bin kurz etwas erstaunt, denn ich muss mich erst noch an den Schaukeltrab von den Kaltblütern gewöhnen, denn bisher bin ich hauptsächlich Warmblüter geritten. Nachdem der Trab so gut klappt und sie sich hierbei auch bestens benimmt, gebe ich ihr kurz eine kleine Galopphilfe und schon kommt es mir vor, als würde der ganze Boden unter mir beben. Am Ende der Wiese parieren wir wieder in den Schritt durch. Für den ersten Ausritt war das mehr als gut, deshalb beschließe ich ab zu steigen und sie zurück nach Hause zu führen, denn etwas Bewegung wird mir auch nicht schaden denke ich. Also halten wir beide an, ich lobe sie und steige ab, dann schlage ich die Steigbügel um und laufe mit Lady im Schlepptau los Richtung heimatlichem Stall. Dort angekommen sattle ich sie ab, versorge ihre Trense, den Sattel, die Gamaschen und die Satteldecke und Zügel wieder in der Sattelkammer. Ich mache einen kleinen Abstecher in die Futterkammer und hole für Lady 2 Möhren, welche ich mir in die hintere Taschen meiner Hose stecke. Ich lege ihr das Halfter wieder an und band sie wieder am Putzplatz fest. Ich lege ihr eine Abschwitzdecke über und beuge mich nach unten, um ihre Hufe auszukratzen. Lady scheint die Möhren gerochen zu haben und versucht sie mir aus der Hosentasche zu ziehen. „Hey, die sind für später, jetzt sind deine Hufe erst dran.“ sagte ich ihr und nahm die Möhren aus meiner Tasche. Sie schaute mich an und ich konnte ihrem Blick nicht widerstehen und gebe ihr ein Stück der Möhre. Sie kaut genüsslich und ich kann die Hufe fertig auskratzen. Ich löse den Knoten und führe sie wieder auf die Weide. Am Ende gebe ich ihr die restliche Möhre, streichel sie noch einmal am Hals und verabschiede mich von ihr. Ich entschied mich meine Sachen zu holen und nach Hause zu gehen.

Heyho!

Ich habe mir das ganze mal durchgelesen und hier mein Kommentar;
Ich finde es schön, das du viele Gespräche in deine Bericht hast,
das macht alles lebendiger und es macht Spaß zu lesen!

Was mich aber stört; Als sie umgezogen ist kam ich nicht ganz mit,
also da wo die Umzugsmänner sind und sie zusammen rauchen.
Der Teil war mir zu schnell und zu eilig,
es währe sicher schön gewesen, wenn sie vom Haus beeindruckt war,
mit den Umzugshelfern geredet hat etc.
Auch das Telefonat mit den Eltern hätte ich gerne gehört! (:
Auch würde ich mehr die Gegend beschreiben und wie alles aussieht,
das macht viel aus!

Ab dem Aufwachen ist es aber wieder in einem normalen Tempo!~

Das Ende wiederum war mir etwas zu abdrupt!

Und ein großes Lob; Du hast wirklich viel geschrieben!
Beim waschen von Lady hast du zum Beispiel auch sehr detailliert geschrieben,
da kommt es einem so vor, als hättest du Erfahrung mit Pferden (keine Ahnung ob du das hast! :'D)

Danke Kuro und danke Lilly für eure Meinungen. Es freut mich, dass euch mein Bericht gefallen hat.

Ich hatte das Gespräch mit meinen Eltern erst drin, aber es gefiel mir absolut nicht und deshalb habe ich es rausgenommen. Wegen den Umzugshelfern, da habt ihr recht, da hätte ich ein Gespräch einbauen sollen.

Und was das rauchen angeht, ich weiss, dass es nicht alltäglich ist, aber ich rauche in privat auch und habe auch beim Schreiben geraucht und deshalb dachte ich mir, ich baue es mit ein.

LG

Ich habe mir vorgenommen, mehr zu lesen und gleich mal mit deinem Bericht weitergemacht. Ich hätte aber nie damit gerechnet, dass es so viel ist! Echt, Respekt dafür, bei meinem ersten Bericht wäre mir das nie gelungen (in Wahrheit hatte ich gigantische Probleme damit überhaupt irgendwas zu schreiben).
Den Inhalt mag ich erstaunlicherweise auch. Nicht, dass ich von dir nichts Gutes erwartet hätte oder so, ich war sogar sehr, sehr gespannt, da ich weder von dir je etwas gelesen habe, noch wir irgendwie direkten Kontakt hatten, aber ich mag eigentlich keine klassischen Anfangsberichte. Deiner hatte nur ein paar kleinere Stellen, die ihn anders gemacht haben, war vom Grundgerüst aber gleich.

Der Stil ist nett, du hast keine Probleme mit Rechtschreibung, Grammatik oder Zeichensetzung, was ich sehr wichtig finde, aber du solltest darauf achten, nicht ständig die Zeitform zu wechseln.
Ich weiß, das ist schwer, manchmal passiert das einfach, aber vielleicht hift nochmal drüberlesen oder überfliegen.
Viel mehr an deinem Stil stört mich aber, dass er irgendwie sehr leblos ist... Die Sache ist, wenn ich einen Text "nur so" lese, also nicht im Gedanken lese, ihn bewerten zu müssen und auch nicht Betaleser bin, dann merke ich sowas dennoch, aber kann meist die Gründe schwer nennen.
Ich vermute aber, dass es daran liegt, dass der Satzbau sehr eintönig ist. Ich persönlich bin ein Fan von Verschachtelungen. Das mögen sehr viele Menschen nicht, weil es oft den Text schwieriger macht, dennoch würde ich dir dazu raten, das gelegentlich auch zu tun. Das würde auch gleich den Kritikpunkt bearbeiten, dass ich finde, dass du viel zu wenig beschreibst, was sonst so ist: Umgebung, Gefühle, Gedanken. Es wirkt, als wäre Taylor völlig von dem eingenommen, was sie gerade tut und sonst nichts. Als wäre ihr egal, dass ihre Tante vielleicht lange braune Haare hat und einer der Möbelmänner vielleicht einen ernsten Blick. Es kann natürlich sein, dass Taylor wirklich so eingeschränkt sieht. Das fände ich sogar durchaus interessant und mal was Neues, aber dann müsste man merken, dass es gewollte ist, was bei dir nicht der Fall ist und abgesehen davon weicht es ja auch von Taylors angegebenem Charakter ab: "chaotisch, lustig, tierlieb, träumerisch"

Ein bisschen achten solltest du auch auf Wortwiederholungen.Auf die Menge an Text gesehen sind es nicht viele, aber wenn, dann richtig und die Worte kommen gleich 3 - 5 Mal ("nach" in der Umzugsszene, "Dreckspatz" bei Lady) und das macht den Text schnell gedehnt wirkend und uninteressant.
Zudem sind Wortwiederholungen wie das "nach" oder aber auch das "als" in der Putzszene häufig ein Grund, der Texte aufgezählt wirken lässt.
Ich fand es schon gut, dass du das Putzen so genau beschrieben hast, immerhin bist du Stallbursche vom Beruf und hast gerade ein Pferd bekommen und solltest das können, aber durch diese Wiederholung wirkte die Szene sehr lang und verlor dann auch ihren Reiz.
Viele hier am Hof reiten in echt und kennen das daher sowieso schon, deshalb ist es wichtig aus meiner Sicht, solche Szenen echt gut zu machen. Das heißt aber auf keinen Fall, dass ich ganz davon abraten will oder sowas! Pferdepflege gehört zu den wichtigsten Punkten hier.
Unwichtige Anmerkungen meinerseits, die ich aber doch noch zum Stil machen muss:
Zahlen bis dreizehn werden ausgeschrieben, Einheiten dann am besten auch. Ich mag das lieber, aber das ist kein Aufsatz, also ignorier das ruhig.
Uuund... ähhh... genau! Wenn man siezt, dann werden "Sie", "Ihre" ect. groß geschrieben und es verwirrt ein wenig, wenn du das nicht tust, weils dann ja auch was anderes sein kann.
Außerdem solltest du dich entscheiden, wann du duzen und wann siezen willst. Bei Lucy wechselst du da.
Ach! Und die Satzanfänge würde ich etwas mehr variieren.

Das war's dann aber zur Form... mehr zum Inhalt. ^-^

Wie gesagt mag ich ihn irgendwie.
Rauchen kann ich als Number One Aufreger über Raucher (wobei raucher keine schlechten Menschen sind und bla, bla, bla, aber ich kriege Krisen, wenn ich sehe, wie Menschen ihre (Klein)kinder oder gar mich vollqualmen und dann ihre Zigarettenstummel auch noch auf den Boden werfen... Herzlichen Glückwunsch, Umwelt! Aber darum geht es hier nicht und Taylor tut ja auch nichts der gleichen.) natürlich nie gut heißen, aber es stimmt schon, so wie die anderen sagen, dass es dich irgendwie heraushebt.
Nur finde ich, sind die Szenen da nicht so gut umgesetzt. Sie sind einfach da, aber eigentlich sind die total unwichtig. Ich mag es nicht, wenn ein Chara einfach eine raucht und dann weitermacht. Das ist so... überflüssig, verstehst du? Ich verstehe schon, warum man es nennt, aber es hat keinen Einfluss auf die Story oder so.
Ich habe einen (momentan nicht aktiven) Charakter, der ist Raucher und will aufhören. Bei ihm nutze ich das Rauchen als Mittel, um seine Emotionen etwas auszudrücken, da er eigentlich nur dann raucht, wenn er nervös ist und ansonsten darüber redet aufzuhören. Das ist außerdem für die Geschichte wichtig, da es ihm zum Teil in bestimmte Situationen bringt, aber auch einfach die Hauptstory, die ich mal nicht genauer erläutere, unterstützt.
So ein Rauchen muss nicht immer so "heftig" wichtig sein. Ich fände es aber schön, würdest du die Momente, in denen Taylor raucht nicht einfach verstreichen lassen, sondern zum Beispiel dafür nutzen, ihre träumerische Seite zu zeigen.

Mir ist aufgefallen, dass Kelly sie gleich duzt. Natürlich ist Taylor minderjährig und sie werden schonmal miteinander gesprochen haben, aber in dem Punkt bin ich pingelig und der Meinung, dass ich mir sowas als Leser nicht einfach denken sollte, sondern du das durchaus erwähnen solltest.

Total verständlich fand ich folgenden Satz von Taylors Eltern: "Wir hoffen du kommst bald zurück"
Es ist schwer, Kinder gehen zu lassen und dann auch noch weiter als ein paar Straßen. Dennoch wirkt es ein bisschen klammernd, auch das ist okay, nur fand ich, dass da eine Reaktion von Taylor gefehlt hat. Sowohl in ihren Gedanken als auch der Antwortnachricht.

Ich fand es super, dass du Marie auf dem Hof getroffen hast, wobei ein bisschen mehr Gespräch vielleicht auch nicht geschadet hätte, aber oft ist es so, dass die Leute in ihren ersten Beris die Middis einbauen, indem sie sie einfach Hallo sagen lassen und das wars dann.
Auch nicht schlecht, aber ich liebe ja sinnvolle Dinge und Marie, die Bereiterin ist und viele Pferde kennt, war sehr sinnvoll eingesetzt.

Ich mochte auch, wie die ganze Sache mit Lady so ablief, im Großen und Ganzen. Es war nicht magsisch und so weiter und so fort, aber das muss es auch nicht immer sein, es war nett und das war schön.
Trotzdem finde ich es irgendwie recht unverantwortlich von allen, dass Taylor als fremde Person auf dem Hof mit eine Pferd, dass sie nicht kennt ganz allein ins Gelände gehen darf.
Dass du dich ohne Probereiten für sie entschieden hast, hätte ich auch nicht so gemacht, aber das ist was anderes, das ist deine Sache.

Gut, ich ende hier. ^-^
Und ich hoffe, der Textberg haut dich nicht um und klingt nicht zu negativ und ich habe einigermaßen es hinbekommen (Inversion! xD) auch das Gute zu nennen, wie du vielleicht gelesen hast, arbeite ich daran.
Und wie du vielleicht auch gelesen hast, bin ich bei manch anderen sehr gespannt, wie es weiter geht und das ist auch bei dir der Fall. Es passiert noch nicht viel persönliches, daher ist alles offen und das finde ich auch mal schön, anstatt immer mit schrecklichem Trauma whatever anzufangen.

Hui, das war ne Menge Text, aber ich finde es super, dass du so ins Detail gegangen bist. Ich weiss, dass ich immer in den Zeitformen springe, aber es fällt mir trotz mehrfachem Lesen einfach nicht auf. Ich werde aber daran arbeiten und es versuchen zu ändern.

Deine Verbesserungsvorschläge werde ich mir natürlich annehmen und versuchen sie umzusetzen. Ich sitze auch bereits an einem Bericht über Taylor, um ihre Person etwas näher beschreiben zu können und damit ihr einen besseren Einblick in ihr Leben bekommt.

Du hast das Betalesen angesprochen. Gibt es denn hier die Möglichkeit von jemandem seinen Bericht als Betaleser lesen zu lassen oder macht ihr das nicht? Dies ist mein erster vRh und es war mein erster Bericht überhaupt. Aber ich gelobe Besserung und würde mich freuen, wenn du meine Berichte weiterhin beurteilen würdest.

LG

So richtig als "Angebot" gibt es hier keine Betaleser, du könntest höchtens fragen, ob jemand Zeit und Lust hat, obwohl ich glaube, dass es alle hier an ersterer mangelt.
Man könnte sich aber auch extern einen suchen, z.B. auf Fanfiktion.de gibts einen Betathread zum Suchen und Finden und entgegen des Namens sind dort auch nicht-Fanfiktions gern gesehen.