tut mir leid, dass ich in letzter Zeit NOCH weniger da war, aber auf keine Zeit folgte kein Laptop, da mein alter mich verlassen hat. Nach einer Zeit ohne ist nun aber Vassili für mich da und ich habe schon ein paar der alten Sachen herüber geräumt und glaube, dass zumindest meine Nightwing-Dateien schon dabei sind, weshalb ich endlich wieder aktiver werden will. >_<
Da ist er, finally. Für vier Seiten Monate gebraucht und den Rest einfach heute drangeschrieben. Ist quasi der Aprilbericht, was die Schicksäle betrifft.
---
1. Ich seh' den Wald vor lauter Bäumen nicht!, nicht so toll, aber drin 2. Bad Hair Day - A Never Ending Story, drin, mehr oder weniger
Aufgaben gab es nicht.
Es sind etwa acht Seiten.
---
„Lie?“, frage ich noch einmal, wenn auch einige Stunden später und schriftlich, in Joshs Chatfenster. Er tippt eine Antwort, löscht sie jedoch sogleich wieder und beginnt eine neue, die ebenso schnell verschwindet. Ich setze mein Headset auf und zähle kaum drei Sekunden, bis ich schon den Anruf, den ich erwartet habe, entgegen nehmen kann. Gespannt tippe ich abwechselnd mit zwei Fingern auf dem Rande der Tastatur des Laptops herum; wenn es zu kompliziert zu schreiben ist, was kann es dann sein? Eigentlich kenne ich Josh gut, aber ich habe absolut keine Vorstellung. Lie – Lüge? Einige Minuten vergehen schweigend, er scheint nach Worten zu suchen und ich grüble, will ihn nicht drängen, frage dann nach einem lauten Atemzug seinerseits noch einmal, in der Hoffnung, mit genauerer Fragestellung weiter zu kommen. Lie geht ihm auf die Nerven. Hat ihn jemand belogen und er weiß davon, aber er kann es nicht ansprechen, was ihn nervt? Denkbar, eventuell, aber Josh würde das nie so formulieren. Er hatte es eher ausgedrückt, als wäre Lie etwas, das lebt. „Lie?“, wiederhole ich daher. „Hast du dir einen Hund gekauft?“ Josh lacht auf, ich nehme an, er schüttelt den Kopf. „Nein, aber ich gebe zu, ich habe daran gedacht.“ „Erwarte nicht, dass mich das dazu bringt, abzulenken.“ „Wer behauptet, dass ich das tue?“ „Denk nicht, dass ich nicht gemerkt habe, dass du das versuchst, nur weil ich ohne Mimik und Körpersprache auskommen muss.“ „Lie heißt Liam.“ „Ahhh... Chef? Kollege? Hat er dich zur Arbeit gerufen, gestern?“ „Freund.“, stellt Josh richtig, ist dabei ganz leise. „Eher das Gegenteil, er wollte mich nicht aus dem Bett lassen, damit ich zur Arbeit kann.“ Ich schweige einen Moment, Josh seufzt. „Ach Lyssy! Siehst du den Wald vor lauer Bäumen nicht?“, fragt er dann, klingt dabei, als würde er sich unwohl fühlen und ich runzle die Stirn. „Welchen Wald?“ „Lie, Liam, ist mein Freund. Fester Freund, Paar Freund, Liebes Freund... Ich hoffe, du hast verstanden, sonst muss ich zu noch schrecklichen Wörtern greifen.“ „Und die wären?“, hake ich nach, obwohl ich inzwischen begriffen habe und mich frage, wie ich so dämlich sein konnte. Jetzt kann ich mir die Situation ganz genau vorstellen: Josh, wie er im Bett liegt, zerzaust und müde, weil er zu empfindlich ist, um in New York gescheit schlafen zu können und das auch nach vierundzwanzig Jahren noch, mit seinem Telefon am Ohr um mit mir zu reden, während Lie – den ich mir aus unerfindlichen Gründen sofort als groß und blond vorstelle - ihn zum Auflegen bewegen will, ihm am Ärmel zupft, an den Haaren spielt, was auch immer, um seine Aufmerksamkeit zu bekommen, um kuscheln zu können. „Lover und so.“, nuschelt er und jetzt fange ich an zu lachen, werde aber schnell wieder ruhig und behalte nur ein Lächeln auf den Lippen. „Warum sagst du das denn nicht?“ Ich gebe mir Mühe, einen offensichtlich positiven Unterton in die Frage zu lesen. Josh scheint ein Problem damit zu haben, mir zu sagen, dass er einen Freund hat und das will ich nicht, er soll sich normal dabei fühlen und gut und wissen, dass ich mich für ihn freue, solange es ihn glücklich macht. Er antwortet zu lange nicht und mir kommt ein ziemlich mieser Gedanke. „Das... liegt aber nicht daran, dass ich in Deutschland bin und du in Amerika? Das heißt, ich meine... an jemand anderem, neue beste Freundin?“ Bei dem Gedanken war mir unwohl, aber ich konnte ihn weg winken, aber nun, wo ich es aussprechen muss, wird mir schlecht und ich fange unwillkürlich an, auf meiner Lippe zu kauen, bis sie schmerzt und ich – des kabellosen Headset sei Dank – ins Bad gehe. Josh schluckt schwer, was ich als schlechtes Zeichen werte, aber... soll ich nun wütend oder traurig sein? Oder beides? Im Wechsel? Womit fange ich an und womit höre ich auf? „Nein. Nur... ist es nicht komisch?“, fängt er schließlich an. „Ich meine, der besten Freundin sofort erzählen, dass man mit jemandem zusammen ist? Ist das nicht... so ein Teenager-Ding?“ „Du bist ein Idiot, ich hoffe, das ist dir klar.“, erwidere ich trocken und schiebe mir meine inzwischen mit Zahnpasta bestrichene Zahnbürste in den Mund. „Natürlich.“ „Schlag dich von mir, sei nicht zu sachte.“, bringe ich irgendwie unter Zahnbürste, sich aufschäumender Zahnpasta und erneutem Lachen hervor, ganz bemüht darum, ernst zu bleiben. „Putzt du dir die Zähne?“ Ich antworte nicht, bis ich ein leises, aber ausreichend lautes „boff“-Geräusch höre; Joshs Faust, die auf seinen Arm trifft. „Jetzt nicht mehr.“, antworte ich dann und spaziere wieder zurück in das Zimmer mit dem Bett, in dem auch ein Karton mit Kleidung steht, den ich zwar nicht ausgepackt habe, da ich tatsächlich entschieden habe, nochmal umzuziehen, an den ich aber ganz gut herankomme, im Vergleich zu denen, die noch Bestandteil meines Turms im Flur sind. „Wie kommst du auf die Idee, du könntest mir nicht von deinem Freund erzählen? Ich meine... deinem Freund? Ich meine... mir?“ „Ich weiß auch nicht...“, räumt Josh leicht beschämt ein, spricht aber gleich wieder munterer weiter. „Ich erzähle dir ein anderen Mal ausführlich von ihm, unserer Kennenlerngeschichte und dem, wie wir zu dem geworden sind, was wir sind und allem, was du wissen willst, in Ordnung? Mein Zeit ist knapp, daher will ich jetzt hören, was du gestern noch erreicht hast!“ „Mh...“, meine ich schulterzuckend, auch, wenn er es nicht sieht und fange an, ihm von gestern zu erzählen. Ich habe nochmal das Haus verlassen, aber es ist nicht viel passiert. Eigentlich, genauer gesagt, bin ich nur durch die Gegend gestreift, noch ein paar Mal um dieses eine Haus in der Felsstraße drei herum geschlichen und habe mit niemandem gesprochen, bis auf die Kassiererin, als ich noch ein paar Lebensmittel kaufen war, zu denen ich mich als nächstes aufmache, um irgendetwas zum Frühstück zu essen. Ein bisschen unterhalten wir uns noch über unsere Pläne für den Tag – meine sehen wesentlich spannender aus und das, obwohl Josh sich in einer gigantischen Stadt befindet, während ich nur in einem kleinen Dorf bin – dann laufe ich wieder nach oben, um aufzulegen und den Laptop auszuschalten. Ich lege auch das Headset ab und starre eine Weile darauf... wie sind wir eigentlich dazu gekommen, Deutsch zu reden, als wäre es das normalste der Welt? Sicherlich können wir es beide, da wir beide irgendwo Deutsche Wurzeln haben, ich durch meine Oma, er durch seinen Vater, allerdings haben wir das früher nur dann getan, wenn wir etwas geheim halten wollten vor denen, die uns umgaben, obwohl es natürlich auch Personen gab, bei denen das nicht funktionierte, wie einigen wenigen Freunden, der Kursleiterin des Deutschkurses der Schule und unseren Eltern.
Ich greife noch einmal zum Telefon, wirklich zum Telefon, und wähle schnell eine Nummer. „Ma Chérie!“, kaum eine Minute vergeht, ehe nach der fröhlichen Begrüßung ein Schwall an französischen Wörtern über mich hereinbricht, den ich nur teilweise verstehe. Obwohl ich sehr genau weiß, dass es ihn wahnsinnig gefreut hätte, mir etwas Neues auf seiner Muttersprache beizubringen und ich ihn so gern glücklich habe, unterbreche ich ihn auf Englisch, irgendwie ist mir nicht danach, es anders zu tun. „Hi Dad... hier ist Lysander.“ Er seufzt, sagt aber nichts und passt sich, das sprachliche betreffend, einfach an. „Das weiß ich doch, wie schön, dass du dich meldest.“ Zwar spricht er sehr sanft – was bei seiner Stimmfarbe aber auch schwer zu ändern ist – aber ich meine doch, einen leichten Vorwurf herauszuhören. Ja, ich habe mich lange nicht gemeldet, seit ich in Apfelberg bin nicht und auch zuvor, als ich in Bernberg war, war ich meist zu „beschäftigt“ damit, die Wand anzustarren, weshalb Granny sich oft für mich meldete. Dennoch würde mein Dad das nie in aller Deutlichkeit zugeben. Stattdessen besteht unser Gespräch aus gewöhnlichem Smalltalk, der aber nicht unangenehm ist. Meinen Eltern geht es gut, die Arbeit läuft. Er erwähnt auch, das momentan kein Umzug ansteht, aber ein Besuch natürlich schon geplant ist. Im Gegenzug erzähle ich ihm ein bisschen von den Menschen hier, meinen neuen Wohnungsplänen und auch von meinem Termin mit Lucy und dem Pferd. Er brummt ein die Fakten anerkennendes „Mhm...“ und ich bitte noch darum, meine Mutter und jeden, der sonst noch nach mir fragt, zu grüßen, dann legen wir auf.
Ich bin nicht die allerfrühste Frühaufsteherin und so ist es schon kurz nach Mittag, als ich nochmal ins Bad gehe, um mir die Haare in Ordnung zu bringen. Über Nacht muss sich eine meiner Strähnen gewellt haben und steht nun ab, deshalb gebe ich mich geschlagen und bringe den Rest mit einem Glätteisen in einigermaßen passende Form. Ich sehe trotzdem noch ein wenig zerzaust aus, aber das macht mir nicht allzu viel, weshalb ich das Haus verlasse und in den Bus steige, um ins Zentrum des Dorfes zu fahren. Zugegeben, es ist nur ein kurzer Weg, den ich zurückzulegen habe, aber das in den Bus steigen war eher eine Tat der Gewohnheit. Früher war ich ständig Bus gefahren, ebenso wie S- und U-Bahn. In Apfelberg gibt es weder das Eine, noch das Andere. Gedankenverloren spaziere ich durch die Straßen, sehe so viele Häuser mit so schönen Gären. In einigen brennt Licht und Umrisse von Menschen sind zu sehen, andere stehen zum Verkauf und mein Weg führt mich wieder in die Felsstraße drei. Nur einige Minuten zögere ich, vielleicht zwei oder drei, dann hole ich mein Handy – womit ich so ziemlich jedes Gerät, das ich zum Telefonieren besitze heute schon benutzt habe – aus der Tasche und rufe einfach einmal die Maklerin an. „Guten Tag, hier Kelly Rozales, Maklerin. Wie kann ich Ihnen helfen?“, meldet sich eine sehr junge Stimme zu Wort. „Guten Tag, Lysander Lebec hier. Ich habe eine Frage zum Mietshaus in der Felsstraße drei... Steht es noch frei?“ „Einen Moment bitte.“ Es dauert wirklich nicht lange, aber während ich warte merke ich, wie mein Herz zu stärker zu schlagen beginnt. Ich höre das leise Klacken einer Computertastatur und einen Klick. „Hm... ja, ja, da ist noch etwas frei, allerdings nur noch für eine Person, da sich gestern erst jemand eingemietet hat.“ Sie klingt ein wenig so, als wäre das nichts gutes, aber wohl nur, weil sie nicht ahnt, dass das perfekt für mich ist. Im Haus ist noch Platz und den Mitbewohner, auf den ich gehofft habe, habe ich gleich! „Super!“, meine ich daher ziemlich enthusiastisch und auch wir vereinbaren einen Termin, der aber noch später als der, den ich mit Lucy habe, liegt.
Obwohl es auch hier eine Bushaltestelle gibt, was ich sehr positiv finde, gehe ich diesmal den Weg, den ich gekommen bin zurück. Ich überlege kurz, ob ich vielleicht ein wenig shoppen sollte, sehe in einigen Schaufenstern ein paar nette Dinge, aber lasse es dann und setzte mich mit einem Salat, den ich gerade gekauft habe, auf eine Bank, um erstmal zu Mittag zu Essen, nachdem ich schon das Frühstück versäumt habe.
Ein Stück weiter die Straße runter bemerke ich einen jungen, er ist vielleicht zwischen zwölf und dreizehn Jahren alt, und hält sich dicht an einer Hauswand mit einem Stock in der Hand und schaut immer wieder um die Ecke. Dort ist ein Geschäft, auch, wenn ich nicht wirklich erkennen kann, was verkauft wird. Auch wenn er so jung ist, wirkt er wahnsinnig zwielichtig, hat dunkle, etwas dickere Kleidung an, die vielleicht aber auch einfach von der schon langsam aufkommenden, etwas herbstlicheren Brise kommen kann. Ich beobachte ihn eine Weile, kann nicht anders und lasse meine Gabel sinken. Seine Bewegungen werden schneller und die Abstände zwischen seinen Blicken zum Geschäft kürzer, einmal macht er ein paar Schritte vor, schaut direkt auf die Tür und scheint etwas zu lesen. Dann steht er wieder an die Wand gedrückt und sieht nachdenklich aus, aber dieses Ausdruck verwandelt sich schnell in ein Lächeln, als er das nächste Mal schaut. Ich folge seinem Blick und sehe eine Gruppe von drei Jungen, die genauso alt zu sein scheinen, auf ihn zukommen. Sie begrüßen sich kurz mit einem Handschlag, dann wirft der erste Junge seinen Stock locker einem etwas größeren zu, welche voran geht, genau in meine Richtung. Unsere Blicke treffen sich kurz und auch wenn ich mir bewusst bin, in seinem Gesicht gar nichts zu sehen, als einen Jungen, der spielen gehen will, stehe ich auf, schnappe meine Tasche und laufe viel zu zügig dafür, dass ich eben noch ganz ruhig war, die an der linken Seite abgehende Straße lang. In meinem Kopf vermischen sich die Gedanken daran, dass sie merken werden, dass ich weglaufe, dass sie das aggressiv machen wird, dass ich zu langsam bin und mich nicht auskenne und das Wissen, das sich aber nie lange in meinem Bewusstsein halten kann, dass es keinen Grund zur Sorge gibt, zumindest nicht mehr, als in jeder anderen Situation, in der Menschen neben mir her leben auch. Plötzlich höre ich, wie jemand hektisch „Oh nein, oh nein, oh nein!“-rufend aus der Richtung kommt, in der sich der Laden befindet, auf den ich eben geschaut habe und ein kurzer Blick über die Schulter zeigt mir, dass eine Frau mit fuchtelnden Armen aus diesem herausläuft auf dem Wege, auf dem ich auch bin. Sie wird immer schneller, irgendetwas von „wartet“ meine ich auch zu hören und kann die Jungen nirgendwo sehen, sodass ich mit fortgeschrittener Panik entscheide – wobei ich eher einfach reagiert habe, ohne überhaupt darüber nachdenken geschweige denn entscheiden zu können – über die Straße zu rennen, die Gott sei Dank nicht so viel befahren ist, wie sie in New York immer war. Dafür ist der Bordstein ein ganzes Stück höher, ich laufe dagegen und falle hin. Den Tränen nahe, halb schniefend, halb zur Beruhigung durchatmend drücke ich mich langsam wieder hoch und überlege, in welche Richtung ich bestenfalls weiterlaufen soll. Ich mache in beide einen Schritt, bleibe wieder stehen und überlege, ob ich einfach geradeaus laufe, als mich von der Seite eine offensichtlich männliche Stimme, mit warmen, freundlichen Klang anspricht und fragt, ob ich mir wehgetan hätte und ich kann nicht anders, als zu schreien, bevor ich mich doch einen Moment umdrehe und eigentlich daraufhin loslaufen will, aber doch realisiere, dass ein blonder junger Mann – eben jener aus dem Zug – mich irgendwo mit Verständnis und doch verwirrt anschaut und vor allem, und das ist es, was mich stehenbleiben und etwas ruhiger werden lässt, eine Polizeiuniform trägt. „Ja.“, meine ich dann. „Ich... ich rufe gleich meinen Therapeuten an und dann wird alles wieder gut. Könnten Sie mir nur eventuell sagen, wie ich am besten zum Gestüt Nightwing komme?“ Er wirkt noch nicht ganz überzeugt davon, dass er mich allein durch die Gegend laufen lassen kann, aber nickt. „Gehen Sie einfach die Straße wieder herunter und fahren mit dem Bus in... zwölf Minuten, der bringt Sie direkt hin.“ Er überlegt einen Augenblick. „Und sollten Sie den weg wieder zurück nicht gehen wollen, können Sie auch außen herumlaufen, das ist zu schaffen in der Zeit.“ Er lächelt freundlich, ich bedanke mich und gehe dann tatsächlich den etwas längeren Weg, weil ich etwas Bewegung jetzt für nicht schlecht halte. Im Bus rufe ich dann Dr. Berger an, der mir wie immer überhaupt keine Vorwürfe macht, dass ich nicht dann anrufe, wann ich anrufen soll. Ich nehme seine Dienste wirklich nicht gerne in Anspruch, aber hätte ich je gewollt, einen Therapeuten haben zu müssen, hätte ich mir einen wie ihn gewünscht. Wir reden ein wenig, bis der Bus hält und ich verspreche, wie immer, zu unseren festen Zeiten anzurufen.
Dann, als ich den Hof betrete, ist einfach alles weg, was mich belastet hat, bis auf eine Erinnerung an Dreamer, aber Lucy hat mir Hoffnung gemacht und die freudige Spannung, welche Pferde sie mir zeigen wird, siegt. Ich mache mich auf den Weg zum Stall, als ich ein junges Mädchen bemerke, dass ich noch nie gesehen habe, das mir entgegen kommt. „Hallo.“, sagt sie freundlich. „Weißt du, wo ich wahlweise Lilly oder Lucy finde?“ „Hey.“, antworte ich. „Erstmal: Ich bin Lysander Amarillis Liva Lebec und ja, zufällig gehe ich gerade zu Lucy, wir haben uns verabredet, also müsste sie im Stutenstall sein. Vielleicht ist Lilly auch bei ihr, anderenfalls weiß sie sicher, wo sie ist. Möchtest du mitkommen?“ „Freut mich dich kennenzulernen. Ich bin Marie Engels und gerne!“ Gemeinsam setzen wir uns in Bewegung und sie fragt, ob ich schon lange hier lebe. „Nicht wirklich.“, antworte ich. „Ich kenne mich aber schon einigermaßen aus, nur ziehe ich bald um in ein größeres Haus. Du bist neu hier?“ Ich lächle, weil ich mich so freue und sie nickt. „Ich bin heute angekommen. Mein Mietshaus ist auch ziemlich groß, vor allem im Vergleich zum Hofhaus meiner Tante aus der Schweiz, in dem ich vorher gewohnt habe.“ „Dann herzlich willkommen! Da ist der Stutenstall.“, sage ich und zeige auf das Gebäude. Marie bedankt sich und geht zu Lilly, nachdem sie sieht, dass ich zu Lucy gehe. „Bestimmt sieht man sich bald mal wieder.“, meine ich noch, bevor ich mich an die Hofbesizterin wende.
„Tagchen Lys. Du hast Marie schon kennengelernt? Schön. Sie teste heute auch ein paar Pferde, Lilly geht mit ihr in die Halle, aber der Dressurplatz ist frei. Das ist doch in Ordnung, oder?“, fängt diese gleich an. „Sicher.“, meine ich nickend, aber zuerst gehen wir in das Büro. Lucy hat einen Stapel Pferdepässe auf dem Tisch vorbereitet und zeigt mir, was sie mir heute vorstellen will. „Natürlich habe ich aufgepasst, nur liebe Pferde, die gut zu reiten sind, auszusuchen, allerdings mit verschiedenen Fähigkeiten und so weiter. Ich habe hier zwei Stuten, zwei Hengste und einen Wallach, zwei davon sind Kaltblüter und eines ein Pony, Freizeitpferde, Springpferde und Vielseitigkeitspferde, ein passendes Dressurpferd habe ich nicht direkt gefunden, aber auch mit den meisten anderen kann man Dressurübungen machen.“ Die Pferde stellt sie mir als Kampari's Daydream, Shoddy Destiny, Magic Sunrise Amore, Bandit und Rosill vor und nach reichlich Überlegung entscheide ich, Shoddy, Sunrise und Rosill zu testen. Ich mache ich Shoddy, der sehr sauber ist, fertig, während Lucy sich schnell Sunrise annimmt und wir gehen mit den beiden ein paar Runden zur Aufwärmung auf den Platz. Während Lucy auf die Stute aufpasst, steige ich auf den schwarzen Oldenburgerhengst, der dabei ganz aufmerksam ist, aber ruhig stehen bleibt. Dass er sich mir gegenüber nicht ganz öffnen will, ist schon zu merken, aber er scheint zu unterscheiden zwischen privat und Arbeit, mehr oder weniger, und geht trotz seiner permanenten Aufmerksamkeit wegen mir und einer im Sitz spürbaren Anspannung, brav los, als ich ihn leicht antreibe. Ich versuche es daraufhin etwas kräftiger, aber weder die eine noch die andere Art der Hilfe scheint er besonders zu bevorzugen und auch ein paar Tests bezüglich der Zügellänge fallen so aus, dass es ihm egal zu sein scheint. Auch auf meine etwas zittrigen Hände reagiert er gar nicht oder stört sich daran, dass ich eine Weile lang zu konzentriert auf ihn bin, um zu merken, dass ich auf dem falschen Fuß trabe, sondern entspannt sich sogar nach einiger Zeit, schnaubt und zeigt mir, wie gut er zu sitzen ist. Als ich ihn anhalten will, tut er dies, ich klopfe ihn an und er lässt sich an Lucy abgeben. „Und?“ fragt sie, als sie mir Shoddy und Sunrise hält, damit der eine nicht wegläuft und ich bei der anderen in Ruhe meine Steigbügel einstellen und nachgurten kann. Ich schmunzele. „Ja, er gefällt mir gut, aber sehen wir erst mal, wie sich die anderen machen.“ Auch mit Sunny mache ich fast durchweg positive Erfahrungen, sie kuschelt sich an mich und lässt sich kraulen, bevor ich aufsteigen darf und zeigt sich dann auch in allen Grundgangarten von ihrer besten Seite. Lucy hat mir erzählt, dass sie ein kleiner Schmutzfink ist, was aber kein Problem ist. Es gibt mir nur zu denken, dass sie es liebt, im Gelände zu springen und zu merken ist, dass ihre Gedanken manchmal zum angrenzenden Wald oder aber auch nur dem Springplatz schweifen und ich ihr damit zwar auch, aber vielleicht nicht genügend dienen kann. Somit ist Sunny selbst dann eigentlich schon aus dem Rennen, als ich noch sage, dass auch sie sich gut geritten hat. Ich sattele Shoddy wieder ab und merke, dass er auch dabei absolut gehorsam ist und als mir ein wenig bange wird, als Lilly und Marie, die mich kurz grüßen, mit einer Stute vorbeigehen, reagiert er gar nicht, was ich ihm auch als Pluspunkt zuschreibe. Lucy bereitet mir das letzte Pferd, Rosill, ein belgisches Kaltblut, vor und in der Zwischenzeit schaue ich nochmal bei Sunny vorbei und in der Tat ist sie schon wieder schmutzig, aber zeigt sich auch hier genauso anhänglich wie auf dem Platz. „Du wirst es wohl nicht...“, sage ich leise. „Ich denke, mit jemand anderem wirst du auf lange Sicht glücklicher, aber ich hoffe wir sehen uns oft und können ein wenig reiten.“ Ich streichle ihr über die Nase und sie schließt die Augen, dann gehe ich zurück zum Platz.
Rosill ist schwer, das ist unübersehbar, und doch strahlt sie sehr viel Ruhe aus, absolut nichts bedrohliches und wirkt, als wüsste sie ganz genau, in welcher Situation sie sich befindet und wie ich mich wohl fühlen muss, was ich denke. „Unsere Rosi ist fast 17.“, meint Lucy. „Dementsprechend macht sie nichts mehr, was ihr auf die Knochen gehen könnte und springt nicht, aber sie ist super für Anfänger und ich denke, da du dir ja sowieso ein zweites Pferd zulegen willst, ist eines, mit dem man es ruhiger angehen lassen kann, auch schön. Außerdem kann sie ein paar Tricks und ist lernfähig, immer ruhig, nicht schreckhaft, man kann sie problemlos ohne Sattel und Zaum reiten, bei den anderen Pferden wird sie angesehen und sie ist sehr liebevoll und bindend.“ Bei den meisten der Informationen aus all dieser Fülle, die Lucy mir sichtlich glücklich über das Pferd, erzählt hat, muss ich nicken und freue mich unendlich darauf, endlich aufzusteigen. Ich bin noch nie auf einem Kaltblut geritten und es ist schon zu merken, dass es nicht ganz das Selbe ist, wie auf anderen Pferden und auch, dass sie sich etwas schwerfällig und langsam in Bewegung setzt, dann ist der Schritt aber schön und ich kann mir so lebhaft vorstellen, wie wir lange Ausritte im Geländer unternehmen. Ich probiere, wie bei den anderen Pferden, alles durch, von dem ich wissen will, wie sie damit umgeht, sowohl Schenkel- als auch Gewichts- und Stimmhilfen, obwohl ich mich mit letzteren schon immer eher zurückgehalten habe und auch sie scheint, wie Shoddy, sehr gut ausgebildet zu sein und hört unabhängig von der Art, wie ich ihr sage, was ich möchte, wie aufs Wort. Ihr Trab sitzt sich schön und auch wenn wir nur kurz galoppieren und das wohl nie besonders lange machen werden können, ist das Gefühl einfach toll. Und Lucy weiß, dass ich mich entschieden habe, als ich absteige, weshalb sie anbietet, die Ausrüstung wegzubringen und dann wieder ins Büro geht, um mich mit Rosill etwas allein zu lassen.
Ihr durchgehender Gehorsam bleibt auch in der Box und trotzdem wirkt sie dabei nicht, als hätte sie keinen eigenen Charakter. Wie mir erzählt wurde ist wirklich zu merken, wie einige der Pferde beruhigt schnauben, als wir den Stall betreten Bestimmt eine knappe Stunde verbringe ich mit der Stute in der gar nichts und doch so viel passiert. Ich stehe nur neben ihr, schaue sie an, streichle sie und erzähle ein wenig von meiner Person, während sie sich ebenfalls mir zugeneigt zeigt. Nicht wollend und doch wissend, dass es genug für heute ist – und die Zeit wegen dem Termin mit der Maklerin drängt, wenn ich nicht bald losfahre – drücke ich sie noch einmal und gehe wieder ins Büro.
„Und?“, fragt Lucy grinsend, wie vorhin schon und schiebt mir wohl wissend einen Vertrag zu. Natürlich lese ich ihn, unterschreibe dann und habe ein Pferd gekauft. Sie gibt mir alles, was ich brauche und erzählt mir ein paar Dinge zur Pferdepflege und -haltung, von der sie weiß, dass ich sie weiß, die sie aber erzählen muss, wenn jemand ein Pferd kauft. Außerdem erzählt sie mir ein wenig vom Hof, aber ich weiß schon, dass ich ein paar Aufgaben übernehmen werden muss, so wie jeder hier. „In letzter Zeit kommen immer mehr Leute zu uns auf den Hof.“, strahlt Lucy, als sie darüber spricht. „Das wird toll. Oh und Lilly hat einen Reitlehrer eingestellt! Willmann war sein Name, glaube ich, Nico. Er kommt die Woche oder die nächste irgendwann an, zieht aus Berlin hier her. Möchtest du eventuell etwas Unterricht nehmen?“ „Cool.“, meine ich. „Ich werd's mir überlegen, muss jetzt aber unbedingt den Bus schaffen, hab noch einen Termin mit der Maklerin.“ „Klar doch.“, sagt Lucy. „Pass auf dich auf, Pferdebesitzerin.“ Wir grinsen beide und winken uns zu, dann laufe ich zur Bushaltestelle.
Zurück an meinem Traumhaus wird es schon ein wenig dunkler und ich schüttle den Kopf über mein Verhalten von vor ein paar Stunden. Frau Rozales ist schon schon da und zu meinem Erstaunen anscheinend sogar jünger als ich. Wenn ich an Marie denke und auch Lucy und Lilly. - Ich bin alt. Sie lächelt freundlich und reicht mir die Hand und auch, wenn sie mir sofort mit ein paar Floskeln begegnet und sehr höflich ist, merkt man auch, dass sie möglicherweise heute noch nicht viel geredet hat oder etwas in der Art, da sie ein bisschen ans Private geht, was ihre Themen betrifft. Zum Beispiel erzählt sie mir, dass sie heute beim Friseur war und bei der Kosmetik, aber auch, dass ihr Mann sie betrogen hat und sie froh ist, dass ich ohne Zitat: „sowieso verlogenen Kerl, der bei der ersten Gelegenheit geht“ gekommen bin, was ich schon ein wenig seltsam finde, aber als wir bei den Räumen sind, wird sie sofort wieder sachlich. Ich hätte zwei Zimmer für mich, Wohnzimmer und Küche sowie die zwei Bäder müsste ich mit der heute eingezogenen Frau Engels – der Name kommt mir bekannt vor – teilen und auch die Garage, dafür hätte jeder von uns aber einen Parkplatz und auch der Garten wäre groß genug, damit sich jeder eine Ecke einrichten kann, sollte ich Hobbygärtnerin sein und sie Nutzpflanzen ziehen wollen oder wie auch immer. Die Miete beläuft sich auf 1500N warm. Die Räume sind ausnahmslos weiß gestrichen worden, nachdem Effi und ihre Mutter ausgezogen sind und auch meine künftige Mitbewohnerin, denn für mich stand fest, dass ich die Wohnung nehmen würde, auch, wenn ich sie gern noch ansah, hatte sich noch nicht um ihre kümmern können und einzig ein Bett aufgestellt, den zwar waren die gemeinsamen Räume grundmöbliert – über Wände, Boden und Deko würden wir reden müssen – aber die beiden Zimmer, die jeder von uns hatte, mussten wir selbst einrichten und das gefiel mir gut, denn die vorhandenen Möbel waren sehr modern, während ich gern etwas antik oder antik-scheinendes gehabt hätte und mir doch beides gut gefällt.
Als wir nach dem Rundgang wieder im Flur stehen, bemerke ich ganz flüchtig, wie sich der Türdrücker bewegt und eine junge Frau, die ich als Marie erkenne, kommt herein. „Marie?“ „Lysander?“, fragt sie verwirrt und bemerkt dann Frau Rozales. „Sieht so aus, als hätten wir das gleiche Haus gemeint.“, sage ich lachend. „Stimmt. Gefällt es dir?“ Ich nicke. „Und... wenn du nichts dagegen hast, würde ich gern einziehen.“ Marie lächelt. „Auf keinen Fall habe ich etwas dagegen!“ und Frau Rozales hat geahnt, worauf das hinausläuft und alle nötigen Formulare vorbereitet, die wir bearbeiten, während Marie uns etwas zu essen anbietet. „Dann... sehen wir uns wohl morgen.“, meine ich noch zu ihr. „Klar doch, Mitbewohnerin.“, erwidert sie grinsend und wie schon so oft heute, kann ich nicht anders, als mitzumachen.
Anmerkungen: Er ist mies, aber hey, es ist ein Jobbericht. Ich war am selben Tag am selben Hof auf anderen Turnieren, tue aber einfach mal so, als wäre das nicht der Fall.
Pferd: Grand Noir Prüfung: Stilspringen Klasse E Preis: 25N + ein rotes Halfter (ordne ich noch nicht zu) + Springgamaschen (ebenso) + Schleife (http://foto.arcor-online.net/palb/alben/...23033373833.jpg) Platz: 1. Abteilung, 1. Platz Geld: 500N + 25N = 525N
Einiges an hartem Training lag bereits hinter uns, besonders intensiv hatten wir die letzte Woche genutzt, heute sollte es nur noch an Feinheiten gehen, damit es morgen nicht noch Grand Noirs Ausdauer war, an der wir scheitern würden.
Der Abstand zwischen uns und dem Hindernis wurde immer kleiner, Nori eine Spur schneller, aber ich kam ihm zuvor und gab ein leichtes Signal, dass ihn sofort etwas bremsen ließ, sodass ich mich wieder auf meinen Sitz konzentrieren konnte. Der Griff um die Zügel wurde etwas fester, um mir zu erleichtern, beim eigentlichen Springen weicher in der Hand zu werden, meinen Oberkörper richtete ich einen Tick weiter auf und meine Beine streckten sich etwas länger nach unten. Ein letztes Durchatmen und wir flogen über den Sprung, ritten noch ein paar Runden und hielten vor einem zufrieden aussehenden Tobias. - Nicht nur zu Nori hatte sich mein Verhältnis gebessert, auch wir wurden zu einem immer perfekter funktionierenden Team. Daher schafften wir es auch, den Hengst und seine Ausrüstung in Windeseile zu putzen und uns im Reiterstübchen zusammenzusetzen, um das Video, das Tobias gerade gemacht hatte, genauestens unter die Lupe zu nehmen. - Nachdem ich mit meinen letzten Turnierplatzierungen nie so ganz wirklich zufrieden war, hatten wir das oft getan und immer endete es damit, dass Tobi mich spät abends nach Hause fuhr, weil wir die Zeit vergessen und ich den Bus verpasst hatte.
Keine vierundzwanzig Stunden später sollte sich das alles aber bezahlt machen, gut, zugegeben, da es auch Spaß brachte, war das irgendwie vorher schon der Fall gewesen.
Die Prüfung, ein Stilspringen der Klasse E, fühlte sich großartig an und irgendwie schien das auch die Jury so zu sehen, denn mit sogar einem kleinen Abstand bekam ich den ersten Preis meiner Abteilung. Die goldene Schleife sah großartig an Nori aus und natürlich wurde er mit einer ausgiebigen Streicheleinheit und ein paar seiner, wie ich herausgefunden hatte, liebsten Leckerlies belohnt. Damit konnte er wahrscheinlich mehr anfangen.
Da ich keinen Platz dafür habe, hängt es momentan am Schrank oder liegt eben, wie auf dem Bild, auf dem Schreibtisch, dafür ist es aber sowohl zu schade als auch zu besonders... daher möchte ich mir ein Modellpferd dafür kaufen, habe aber keine Ahnung, wo ich so eins am besten und nicht allzu teuer kaufe und welche Größe ich überhaupt brauche. Es ist schon ziemlich groß, ein offenes Maul müsste das Pferd ja auch haben und am liebsten wäre mir eines aus Holz.
Hat jemand Ideen, in welchen Läden oder besser noch Online-Shops ich danach mal suchen kann?
ich denke, eigentlich alle von euch wissen, dass ich das Gestüt Luchadora leite. Vielleicht ist auch einigen aufgefallen, dass ich dort gerade im Umbau stecke und kaum vorankomme wegen Schule und bla bla, aber darum geht es nicht! Nein! Eigentlich dachte ich, mache ich mal eine kleine Umfrage, bevor ich irgendwas anfange, was dann doch niemand braucht: Ich will in der VRH-Welt seltene Pferderassen ein wenig dazunehmen und auch verkaufen, was haltet ihr davon? Und welche Pferderassen würdet ihr euch dann wünschen?
Antworten wären toll... ist ja vielleicht auch dann in eurem Interesse, berücksichtigen werde ich sie auf jeden Fall! Oh und auch andere Wünsche zum Angebot nehme ich gern. Danke schonmal. (:
Informationen, die ich zum Verständnis geben müsste, fallen mir grad keine ein, obwohl ich glaube, dass da was war... Ich füge es einfach an, sollte das noch was sein, einzige Erinnerung: Es ist Anfang September im Bericht.
Eigentlich sollte inhaltlich noch ein ganzes Stück kommen, aber dann hätte ich die acht Seiten überschritten und teilen müssen und alles in allem wäre es viel zu überladen gewesen, meine ich, dann kommt das ganz einfach in den nächsten Bericht.
Und ich habe keine Ahnung, wann es passiert ist, dass Lysander plötzlich sowas ähnliches getan haben, wie zu flirten. ó.o Gibt es eigentlich einen Grund (einen berichteinbaureifen Grund xD), warum er nicht mehr dein Freund ist, Lilly?
Korrektur gelesen ist nur stellenweise, da ich an mehreren Tagen geschrieben habe, wenn es auch nicht viele waren, aber ich habe mir echt Mühe gegeben, nicht zu vergessen, die Zeitfor einzuhalten.
---
Die Schicksäle und die Aufgabe sind die vom März... da das ja eigentlich mein Märzbericht hätte sein sollen.
1. Betrunken von Liebe, drin 2. Lieber Vollidiot als Riesenmacho, drin
Elu´s Lightning Shadow (Dressurpferd) im Schritt über den Hof führen, da er lahmt., drin
Es sind gute sechs Seiten, sechs 1/4 vielleicht.
---
Der nächste Tag beginnt für mich zwei Stunden später als geplant, weil ich verschlafen und den Bus verpasst habe, im Stall. - Vielleicht sollte ich meine Kenntnisse, was das Autofahren betrifft, etwas auffrischen oder aber mir ein Fahrrad zulegen. Zuvor war ich bei Lilly gewesen, die mir Tobias, einen Turnierreiter, der aber auch für das Training der Pferde zuständig war, zur Seite stellen wollte, den ich gerade von Weitem kommen sehe. Er muss ungefähr mein Alter haben. Mit einem „Guten Tag.“ begrüßt er mich und reicht mir die Hand, ein freundliches Lächeln liegt dabei auf seinen Lippen. „Ich bin Tobias, aber Tobi ist auch in Ordnung.“ „Lysander Amarillis Liva, nenn mich, wie es dir am besten gefällt.“ Einen Moment verstärkt sich sein Lächeln zu einem Grinsen, aber schnell ist er wieder bei der Sache. Er macht einen schüchternen Eindruck, zumindest, was das Private betrifft, aber er strahlt hohe Professionalität, was den Job angeht, aus. „Missing Dreamer hat also dein Interesse geweckt und ich hörte, du seist noch nicht allzu erfahren im Reiten... Ich würde vorschlagen, du machst einen Spaziergang mit ihm und ich erzähle dir ein wenig, während du ihn putzt.“ Ich nicke und da Tobias davon ausgegangen ist, dass ich seinen Vorschlag gut finden würde, hat er direkt eine Putzkiste, die ich mir leihen durfte, samt Inhalt und Strick mitgebracht. Er bedeutet mir, zu warten und geht voran in die Box, nähert sich Dreamer vorsichtig, hält ihm die Hand hin und streichelt ihn schließlich. „Wir kennen uns...“, fängt er an zu erzählen. „... aber du als für ihn Fremde solltest vorsichtig sein, wenn du ihn anfassen willst, vielleicht schnappt er nach dir.“ Die Information nehme ich hin, bin mir aber nicht ganz sicher, ob ich mich deswegen auch sorgen soll oder einfach zuversichtlich daran heran gehen, aber als Tobi mir wenige Minuten später Platz macht, ist es ganz einfach, zu dem Hengst heranzugehen. Seine Augen folgen meinen Bewegungen wachsam, und irgendwie genauso gespannt, wie ich selbst bin, sehen sie aus, dann streiche ich mit meiner Hand vorsichtig seine Nase entlang, und kräftiger, als er keine Regung gegen mich zeigt. Noch einmal verstärke ich den Druck, was ihn sich seinen Hals lang strecken lässt und dazu führt, dass er die Augen schließt. - Nur ein Schnurren fehlt, aber er ist keine Katze. Tobi schaut mich aufmunternd an, als ich kurz zu ihm sehe, sodass ich weiter Dreamers Kopf und Hals entlang streiche, bis zu seinem Rücken, den ich besonders bedächtig berühre, dann aber loslasse, um mit dem Bürsten anzufangen. Er öffnet die Augen wieder und schnaubt, als er das Fehlen meiner Hand bemerkt. „Keine Sorge, ich bin gleich wieder da.“, hauche ich, und berühre noch einmal seinen Kopf, als ich daran vorbeilaufe und komme wenig später mit einer Kardätsche in der Hand wieder. Aus dem Augenwinkel sehe ich, als ich anfange, ihn komplett zu putzen, einen zufrieden wirkenden Tobias, der sich an die Wand anlehnt und den ich anlächle, weil ich nicht anders kann. Im Anschluss an das erste Bürsten werde ich mit einem Gummistriegel noch etwas gründlicher, den ich in kreisförmigen Bewegungen über das eigentlich saubere Pferd gleiten lasse, um seine volle Schönheit aus ihm herauszukitzeln, wofür auch eine gepflegte Mähne und ein eben solcher Schweif notwendig sind, was ich mit einer kombinierten Nutzung von Wurzelbürste und Kamm erreiche. Mein Begleiter gibt mir ein hell-, fast himmelblaues Halfter aus Nylon in die Hand, das besser nicht zu einem Träumer und vielleicht auch meinem Traumpferd hätte passen können. „Die Chemie scheint bei euch erstaunlicherweise mehr als zu stimmen... aber sei trotzdem vorsichtig, wenn, du an seine Ohren herangehst.“, rät er, was ich durchaus zu beherzigen versuche, allerdings habe ich leichte Probleme mit dem Halfter, sodass es sich verdreht und er es mir erneut in die Hand geben muss. Dieses Mal stelle ich mich aber besser an und kann kurz darauf den passenden Strick daran befestigen und stehe strahlend neben dem Pferd, was mich fühlen lässt, als wäre ich ein Kleinkind und mir leichte Röte ins Gesicht treibt. „Ich muss sagen, ihr seht aus, als hättet ihr nie einen anderen Sinn gehabt, als so nebeneinander zu stehen. Das Licht tut sein übriges, wow.“, meint Tobias und klingt ein wenig beeindruckt. „Hast du dein Handy dabei? Ich kann ein Foto für dich machen, das solltest du auch sehen.“ Ich gebe es ihm, er macht zur Sicherheit ein paar Fotos mehr und sieht selbst leicht rosa im Gesicht aus, als er es mir zurück gibt. Schweigend gehen wir aus dem Stall heraus bis zum Rande des Grundstücks des Gestüts, von wo aus eine kleine Straße in den Wald hinein führt, aber nicht zu tief. „Hier entlang dreht man eine nette Runde durch den Wald, der da aber eher noch an einen Park erinnert. Wenn du bis zu dem kleinen See läufst, den du gar nicht verfehlen kannst, wenn du die Straße nicht verlässt, findest du dort eine Bank, vielleicht für eine Pause und wenn du dann umdrehst und wieder zurück gehst, sollten das etwa fünfundvierzig Minuten bis zu einer Stunde sein.“, erklärt Tobias und zeigte ein wenig mit der Hand den Verlauf des Weges an. Ein paar Kurven scheint es zu geben, alles in allem wirkt der Weg angenehm. Gerade als ich mich bedanken und gehen will, räumt Tobias ein, dass er noch etwas Zeit hat, weshalb wir gemeinsam losgehen.
Anfänglich genießen wir beide – das heißt, wir drei – nur die Ruhe, aber Tobi wirkt nachdenklich und wie auf der Suche nach einem Thema. Ihm fällt aber entweder nichts ein oder er traut sich nicht, etwas anzusprechen, aber sein Handy klingelt in dem Moment, in dem er zu Reden beginnen will und er wird zurück zur Arbeit gerufen. „Sei nur vorsichtig, wenn ein anderes Pferd vorbeikommt, insbesondere bei Stuten. Und viel Spaß noch, vielleicht sehen wir uns auf dem Hof mal wieder!“ „Sicher, danke.“, meine ich lächelnd, sehe kurz zurück und widme mich dann dem Weg vor mir, der mich schon bald an besagten See und besagte Bank führt, aber ich ruhe mich nicht aus. Einerseits bin ich nicht erschöpft genug, aber auch zu glücklich und zu aufgeregt, um mich jetzt hinzusetzen, wenigstens ein durchatmen ist aber drin.
Ich drehe mit Dreamer um und beobachte dabei aufmerksam seine Bewegungen, dann schaue ich wieder nach vorn und wir gehen weiter. „Das ist schön, oder?“, frage ich Dreamer nach einer Weile, aber er antwortete nicht, natürlich nicht. Stattdessen geht er mit seinen großen Schritten kräftig und langsam zugleich weiter. Ich kann nicht sagen, ob er es auch gut findet oder ich ihn langweilte, entscheide aber, das zu beobachten, da das immerhin für einen möglichen Kauf wichtig zu wissen ist. Es fällt mir noch schwer, einfach drauflos zu plappern, weil es uns an Vertrauen mangelt und vielleicht, weil mein Leben momentan unerwartet ruhig ist, was aber nicht mehr lange der Fall sein soll.
Etwas in der Ferne sehe ich eine, nein zwei, Gestalten, eine junge Frau auf einem schönen Schimmel, weshalb ich mit Dreamer etwas zur Seite weiche, damit sie vorbeireiten kann. Erstaunlich schnell nähern sie sich uns und ich gehe davon aus, dass sie auch genauso schnell vorbei sein werden, denke mir nichts besonderes dabei, aber Dreamer sieht das anders. Sein Schritt ändert sich, wird langsamer, er hebt den Kopf, zuckt mit den Ohren, schließlich bleibt er stehen, was mich ein wenig verwirrt und beunruhigt und den Strick fester fassen lässt, der mir trotzdem im nächsten Moment heftig und schmerzhaft durch die Hand gezogen wird. Dreamer zieht den Kopf hoch, macht große Augen und stellt sich kurz auf, will den beiden hinterher laufen, als seine Hufe wieder den Boden berühren, aber ich halte ihn fest. Das bringt ihn jedoch nur einen weiteren kurzen Moment zum Stehen, dann versucht er es erneut. Ich kann ihm zumindest in soweit zuvorkommen, dass ich den Strick noch fester gefasst habe und er mir nicht wieder durch die Hand gezogen wird, dafür zieht es mir im Arm und in der Schulter und ich bin gezwungen, einige Schritte zu laufen, bis ich mich wieder fangen und stehen kann. Dreamer läuft und zieht nur noch heftiger, so langsam verdrängt Panik meinen anfänglichen Schock und doch bin ich so leer, dass ich gar nicht daran denke, irgendetwas zu tun. Ich starre den Hengst einfach nur an, langsam werden mein Arm und meine verkrampfte Hand viel zu schwach, um den Strick noch zu halten und eine Sekunde schließe ich die Augen, dann merke ich, dass der starke Zug nachlässt und aufhört. Ich höre eine Stimme, die langsam und ruhig spricht, aber nicht mit mir, sondern Missing Dreamer. Noch bevor ich mich der Frau zuwende, bedanke ich mich, worauf aber erst nach ein paar weiteren Worten an das Pferd eine Antwort an mich folgt. „Keine Ursache, ich war es ja auch – das heißt, meine Fee war es – die euch so aus der Ruhe gebracht hat. Ist alles in Ordnung bei dir?“ „Ja.“, sage ich und bekräftige es mit einem Nicken. Der Strick wechselt in meine andere Hand, sodass ich mir die, die ihn vorher gehalten hat, ein wenig ansehen kann. Tatsächlich ist meine Haut etwas eingerissen, blutet ein wenig und der vorherigen Anspannung wegen muss ich meine Finger ein paar mal öffnen und wieder schließen. „Du hast nicht viel Erfahrung mit Pferden, nehme ich an?“, wieder nicke ich, „Du hättest mit ihm sprechen sollen.“ Ihr Ton ist nicht tadelnd oder belehrend, er ist sehr freundlich und ratsam und ich weiß, sie hat recht. „Mein Name ist Marla, Marla Schönvogt.“, erzählt sie weiter und wendet sich das erste Mal von Dreamer ab und zu mir. Anscheinend ist er nun wieder vollkommen ruhig. Ich schaue mich kurz um, aber kann die Stute nicht mehr entdecken, Marla wird sie bewusst aus unserem Sichtfeld gestellt haben. Und da erst fällt mir auf, dass sie bereits weg war, als Dreamer eine erste, wirkliche Reaktion gezeigt hatte und er war zwar sehr stürmisch gewesen, aber nicht besonders laut. Hat sie ihm schon beim Vorbeireiten ansehen können, wie er reagieren wird? Vielleicht hat es Zeichen gegeben, die ich übersehen habe. Es gibt noch viel zu lernen... über Pferde und ihre Körpersprache und über Dreamer. „Lysander.“, erwidere ich dann endlich. „Danke.“ „Das sagtest du bereits.“, meint sie lachend und sieht mich einen Moment grübelnd an, „Ich arbeite auf einem Gestüt in der Nähe, dem Gestüt Luchadora, falls dir der Name etwas sagt. Ich bin Tierärztin, Schwerpunkt Pferde, und so was wie eine Pferdeflüsterin. Du wirkst, als könntest du Hilfe gebrauchen, ich lasse dir mal meine Karte hier. Ruf ruhig an, wenn es etwas gibt! Jetzt muss ich aber zurück zu Elaine... Ich habe niemanden gesehen, den Rückweg schaffst du, oder?“ Ich überlege kurz, bin ein wenig unsicher. Aber ich bin auch ehrgeizig und kenne die Situation nun und lächle Marla ebenfalls an. Ich antworte, während ich die Visitenkarte einstecke: „Ja...und... danke nochmal.“
Der Rückweg verläuft tatsächlich problemlos, aber doch lasse ich den Kopf hängen und fühle mich unwohl. Ich kann Dreamer nicht halten, im Schritt und nur geführt. - Ich werde ihn nicht reiten können, auch wenn ich die Herausforderung wollte, muss ich wohl einsehen, dass sie zu groß ist. Oder gebe ich einfach nur ungewöhnlich schnell auf? Dieser „Kampf“ ist nicht vergleichbar mit vorherigen, es geht um mehr, als nur um mich. Offensichtlich geknickt und kein bisschen bemüht es zu verstecken, komme ich am Hof an. Lilly kommt mir lächelnd entgegen, aber ihre Mine ändert sich, als sie meinen Gesichtsausdruck bemerkt. „Du musst... Lysander sein, oder? Was ist passiert?“, fragt sie besorgt. „Sicher bin ich Lysander, wir haben uns doch gestern gesehen.“, meine ich und runzle die Stirn, sie lächelt wieder, wenn auch nur kurz. „Tut mir leid, ich bin Lucy. Aber das ist nicht wichtig, erzähl.“ Natürlich, Lucy, Lillys Zwillingsschwester. „Der Spaziergang lief gut, bis eine Frau auf einer Stute vorbeiritt. Ohne ihre Hilfe hätte ich Dreamer nicht halten können.“, erkläre ich und ich glaube, sie versteht, was alles dahinter steckt, was ich nicht ausgesprochen habe. Eine Weile sieht sie den Hengst an. „Ihm ist nichts passiert, keine Sorge!“, füge ich daher ein wenig schuldig an, aber Lucy meint, dass ich mich nicht so zu fühlen brauche.
Gemeinsam machen wir ihn fertig und stellen Dreamer auf die Weide. Ich denke daran, gleich zu gehen und nicht mehr wieder zu kommen, vielleicht ist es besser, aber eigentlich... bin ich für ein Pferd hergekommen und um mein Leben in den Griff zu bekommen. Wären sie nicht gewesen... ich hätte in New York bleiben können, bei meinen Eltern, bei Josh. Vielleicht wären wir nochmal umgezogen, vielleicht auch zwei, drei, vier oder fünf mal, aber ich hätte immer wieder zurück gehen können. Vielleicht hätte ich etwas sinnvolles nach dem Abi gemacht, vielleicht wäre ich jetzt Studentin oder würde arbeiten, aber hätte sicher nicht fast vier Jahre damit verbracht, gar nichts zu tun... und jetzt nicht angefangen, an mir zu zweifeln. Lucy kennt mich zwar nicht, aber es ist zu merken, dass es mir nicht besonders gut geht, deshalb versucht sie, mich zu überzeugen, mit ins Reiterstübchen zu kommen und ich willige dann doch ein. Ich werde früh genug Zeit haben, allein, einsam, zu sein.
„Ich glaube, ich war ein wenig... betrunken von meiner Liebe von heute morgen für das Pferd.“, erzähle ich dort angekommen drauf los, Lucy bietet mir etwas zu trinken an. „Ach?“ „Es lief so perfekt.“, meine ich lächelnd und erzähle ihr von unserer ersten Begegnung im Stall, zeige ihr das Foto, das Tobias gemacht hat und sehe es mir selbst zum ersten Mal an. „Er hatte recht, ihr seht perfekt zusammen aus.“, sagt Lucy und stimmt damit auch meinen Gedanken zum Bild zu, dann wird sie nachdenklich, als sie unsere Gläser wegräumt. Ich schicke das Bild in der Zeit an Josh, der eigentlich Joshua heißt, mit der Nachricht: „Miss you, fünf Uhr.“, in dem Wissen, dass er sie verstehen wird. Mein Telefon wandert wieder in meine Tasche, als die Hofbesitzerin zurück kommt.
„Ich habe eine Idee“, verkündet sie, als wir wieder an die angenehm warme, aber doch bereits leicht herbstliche Luft treten. „Wir suchen dir ein anderes Pferd, ein einfacheres. Ich weiß, du wolltest Dreamer, aber auf den musst du gar nicht verzichten. Ich reserviere ihn dir, du nimmst ihn quasi als Pflegepferd, baust Vertrauen auf, übst reiten auf dem anderen Pferd. Ich bin auch sicher, alle hier helfen dir gern. Tobi schien einen guten Morgen mit dir gehabt zu haben und Marla vom Ausritt hat sich ja auch angeboten, sagtest du.“ Ich überlege einen wirklich kurzen Moment: Wenn es auf diesem Weg klappt, klappt es, wenn nicht, dann gehe ich wieder und Lucy klingt so freundlich und hilfsbereit und interessiert daran, mich hier zu behalten, dass ich einwillige, es zu probieren. Also vereinbaren wir für morgen Abend einen Termin, zuvor will sie mir einige in Frage kommende Pferde heraussuchen und den heutigen Hofbesuch lasse ich mit einem kleinen „Training“ enden, wie Lucy es nennt, man könnte aber auch sagen, ich helfe.
Ich bekomme eine Führung und an jeder „Station“ findet sich eine Aufgabe für mich; ich miste eine Box aus, fege die Stallgassen grob, säubere in der Sattelkammer ein paar der Bürsten und lerne etwas über die Unterschiede zwischen den Sätteln, schaffe außerdem etwas Ordnung, bringe ein paar Pferde mit in ihre Boxen zurück und führe einen Hengst über den Hof, der mir als Elu's Lightning Shadow vorgestellt wird, da Lucy sehen möchte, warum er in letzter Zeit lahmt und auch die eintreffende Tierärztin, eine Frau Doktor Pajak, will mich mit ihm laufen sehen. Die genaue Diagnose bekomme ich nicht mehr mit, da wir abgelöst werden und beide nach Hause müssen – ich, weil ich auf den Bus angewiesen bin, Lucy, weil sie einen Termin hat -, aber Doktor Pajak gibt Entwarnung.
Bis zum Parkplatz begleite ich Lucy noch, dort wird sie bereits von zwei Männern erwartet. Der eine, mit kurzen Haaren und einem leichten Bart, nimmt sie in den Arm und gibt ihr einen Kuss, irgendwie scheint sie sich dabei etwas zu ärgern. Der Andere, dem ersten ziemlich ähnlich, nur scheinbar etwas jünger, steht daneben, schaut sie kurz an und mustert mich dann. Er scheint zu überlegen, da löst sich Lucy von dem anderen Mann und umarmt auch ihn. „Tamani, mein Freund und Lukas, sein kleiner Bruder und mein bester Freund.“, stellt sie ihn vor und wuschelt ihm durch die Haare. „Und du bist?“, fragt Tamani an mich gewandt, während Lukas seine Haare wieder glatt streicht und seiner besten Freundin einen gespielt bösen Blick zu wirft. „Lysander Amarillis Liva Lebec.“ Er reicht mir die Hand, die ich entgegen nehme, danach gebe ich sie auch Lukas, der mich noch immer nachdenklich anschaut und einen Augenblick zu lange festhält. „Oh! Tut mir leid...“, meint er. „Du kommst mir nur so bekannt vor.“ „Luke, du Vollidiot! Selbst ich kann mich daran erinnern, dass sie Model in einer dieser amerikanischen Design-Zeitungen war, die du dir ständig fürs Studium importieren lässt. Wenn ich mich recht erinnere, gehörte sie sogar irgendwie zum Bericht dazu, der lag mal offen in der Küche herum...“, hilft ihm Tamani auf die Sprünge, murmelt zum Ende hin aber nur noch und ich muss grinsen. „Ach!“, scheint es da Luke wieder einzufallen. „Lebec sagtest du, dein Vater... Charlotte [engl.] Burrow ist deine Mutter?“, er wirkt aufgeregt, sammelt sich aber schnell und wendet sich dann nochmal an seinen Bruder. „Und lieber bin ich ein Vollidiot, als ein Riesenmacho wie du!“ „Er hat sich bereits gebessert.“, verteidigt Lucy ihren Freund und aus irgendeinem Grund muss ich fürchterlich lachen.
Die drei bieten mir an, mich noch nach Hause zu fahren. Im Auto sitze ich neben Lukas, der mir von seine Design-Studium erzählt und betont, was für ein großer Fan der Arbeit meiner Mutter er ist, auch im anderweitig künstlerischen Bereich. Sie ist zwar kein Weltpromi, aber in den Kreisen kennt man mehr als die Marke „Burrow“, dort hat sie sich auch persönlich einen Namen gemacht. Man kennt ihr Gesicht, in einigen wenigen Zeitschriften und sogar in einer Sendung meines ebenso. „Was machst du hier in Deutschland?“, ist Lukas letzte Frage an mich. Nummern haben wir bereits ausgetauscht und auch darüber geredet, dass er sich mal die Werke meiner Mutter, die ich in einer Wohnung hatte, ansehen kann. Auf diese Frage aber weiß ich keine Antwort, weder kann noch will ich ihm jetzt an den Kopf knallen, dass ich hier bin, um etwas zu verarbeiten, aber was soll ich dann sagen? Meine Wohngegend kommt in Sicht und ich beeile mich, auszusteigen. „Ein anderes Mal, ja? Danke!“, rufe ich noch und verschwinde, eigentlich zufrieden, aber mit dem Knall meiner Haustür hinter mir kippt meine Stimmung, Lukas Frage hallt wieder: „Was machst du hier in Deutschland?“ - Es ist eine gute Frage.
Ich weiß, was ich hier machen will, aber was mache ich tatsächlich und werde ich machen? Bevor ich mich Gedanken hingeben kann, klingelt mein Telefon, es ist Punkt fünf Uhr. „Drop-dead gorgeous!“, ruft es ins Telefon, „Sure...“, gebe ich zurück und Josh ist sofort klar, dass etwas nicht stimmt, aber dazu brauchte es den traurigen Klang meiner Stimme gar nicht, das Zögern, bevor ich gesprochen hatte, kaum merklich, hatte ihm schon genügt. „Was ist los?“, fragt er daher, noch während ich rede. „Was mache ich hier in Deutschland?“, gebe ich zurück, wiederholte die Frage wieder, er wusste, dass ich nicht die tatsächliche Antwort darauf wollte und wartet ab, lässt mich weiter reden. „Ich habe ein paar nette Leute kennengelernt... aber ich bin alleine hier, ich mag die Wohnung nicht. Sie ist schön, Granny hat sich Mühe gegeben, aber sie ist leer und ich will nicht auspacken.“ Einige Sekunden, vielleicht auch Minuten, schweigen wir beide. „Zieh in eine WG.“, schlägt er dann mir ruhiger, sehr sanfter Stimme vor. „In ein Gebäude, das dir besser gefällt, mit Menschen. Und geh nach draußen, statt teurer Telefonate mit mir zu führen, sonst findest du keine Freunde, auch, wenn ich mir das bei dir gar nicht vorstellen kann.“ Wieder ist Stille und ich merke, wie mir ein paar wenige Tränen die Wange runter laufen, aber ich mache mir nicht die Mühe, sie wegzuwischen. Stattdessen atme ich tief ein und kann ein Schniefen dabei nicht verhindern. „Du klingst, als wolltest du, dass ich dich vergesse.“, sage ich dann und versuche, mir vorzustellen, wie Josh in diesem Moment aussieht. Ich kann natürlich nicht sagen, wo er sich befindet, ob er steht oder sitzt oder liegt, was er anhat, aber sein Gesicht kann ich mir vorstellen: Er lächelt, weil er weiß, dass ich weiß, dass das nicht der Fall ist. „Ich muss noch so viel tun heute, so viel Arbeit und Lie geht mir auf die Nerven. Sobald ich kann, bin ich bei dir und bis dahin... tu was ich dir sage!“, zum Ende wird er strenger im Tonfall, was mich zum Lachen bringt und mich doch mein Gesicht trocknen lässt. „Ich schreibe dir, vermiss mich.“ „Sowieso.“ Dann lege ich auf und packe einige Sachen in meine Tasche, etwas zu trinken und so weiter, um tatsächlich nochmal raus zu gehen. Ein glücklicher Ausdruck liegt auf meinem Gesicht, Josh war und ist der Beste, ganz gleich, ob er neben mir stand oder sich sonst wo befand. - Aber Moment! … Lie?
---
Den Titel habe ich auch wieder aus dem Text geklaut, mache ich vielleicht immer so, auch, wenn ich ihn hier nicht so gut finde, wie beim ersten neuen Bericht.
Anmerkungen: Der Bericht schließt an den anderen an, nächstes Mal schreibe ich das lieber zusammen... ^^" Das Geld muss ich noch eingetragen bekommen. Das sind etwa 1 1/4 Seiten.
Wenn ich die Erzählzeit gewechselt haben sollte... könnte mich jemand drauf hinweisen? <_<
Pferd: Antarctic Blue Prüfung: Dressur Klasse A Preis: 900N Platz: 1. Abteilung, 1. Platz Geld: 600N + 900N = 1500N
Eröffnungsturnier am TS Pretty Loving - 14.03.2014 - Dressur A mit Antarctic Blue
[Fortsetzung an der passenden Stelle vom anderen Turnierbericht] Anschließend besuchte ich Antarctic Blue, der morgen ebenfalls an einer Prüfung teilnehmen würde.
Ich hatte nicht mehr vor, groß mit ihm zu üben, sondern nur noch ein bisschen mit ihm zu reden, obwohl ein Blick auf die Ergebnisse unserer letzten A-Dressur zeigte, dass wir nicht besonders gut abgeschnitten hatten.
„Hallo Blue.“, begrüßte ich ihn, als ich an die Box herantrat und streichelte ihm über die Nase. Mit der anderen Hand gab ich ihm anschließend einen Apfel. An einem Strick führte ich ihn, Gott sei Dank ohne auf ein anderes Pferd oder eine Stute zu treffen, aber es war ja auch schon Abend, in die Halle, die leer war, in der wir einige Runden zu laufen begannen. „Morgen steht wieder eine A-Dressur an. Ich bin diesmal konzentrierter, versprochen. Keine Fehler, keine niedrigen Punkte. Ich würde sagen, wir schauen und sie verlangten Figuren noch einmal im Schritt an.“ Bei der nächsten Gelegenheit gingen wir also in den Zirkel und wechselten nach einigen Runden aus diesem, dann begannen wir wieder die ganze Bahn entlang zu laufen und wechselten nach einigen Runden auch durch diese. Wir machten Schlangenlinien, einfache und solche mit vier Bögen, und schließlich ein paar Volten.
Ich kratzte Blue die Hufe schnell aus und stellte ihn dann wieder in seine Box zurück, in der ich ihn noch einmal bürstete und seinen Schweif durchkämmte, die Mähne war bereits ordentlich zu Zöpfen geflochten worden. „Wichtig ist, dass du... nein wir ruhig bleiben und harmonisch miteinander die Prüfung laufen.“, sagte ich und drückte ihn noch einmal. „Bis morgen.“
[Fortsetzung an der passenden Stelle vom anderen Turnierbericht] Tobias gab mir ein Getränk aus, aber diesmal nahm ich Wasser und dazu eine Aspirin und ein wenig Ruhe, weil mein nächster Start noch lange hin war und ich dort unbedingt ein besseres Ergebnis erzielen wollte und dem war ich viel näher, als ich dachte.
Etwa eineinhalb Stunden später, als ich meine Haare, die von einem kurzen Nickerchen ziemlich zerzaust waren, in Ordnung brachte, ging es mir schon um einiges besser und auch Blue, zu dem ich ging, wirkte entspannt. „Hallo Großer.“, begrüßte ich ihn lächelnd und er schnaubte. Ich streichelte ihn kurz und sah ihn eine Weile an, dann konnte ich auch schon zum Einreiten, denn Tobias, die wohl beste Hilfe, die man auf einem Turnier dabeihaben konnte, hatte bereits alles vorbereitet.
Nachdem ich ihn warm gemacht hatte, gingen Blue und ich die Schwerpunkte der Prüfung noch einmal durch, aber hielten uns nicht allzu lang damit auf, denn wir beide fühlten uns gut vorbereitet. Ich ließ den anderen Reitern, wieder nur Lilly und Betty, Platz und startete als Zweite.
Ich grüßte die Richter und zeigte in den verschiedenen Geschwindigkeiten die verschiedenen Figuren, dabei überspielte ich die Anspannung so gut, dass sie schließlich tatsächlich verschwand, was sich auf mein Pferd übertrug. Mit einem guten Gefühl stieg ich wenig später ab und ging zum Siegerehrung, die ich als Gewinnerin wieder verließ. Ich freue mich merklich und gab diesmal Tobias einen Crêpe aus, außerdem fuhr ich, damit er sich ein wenig erholen konnte. „Das war doch ein hervorragender Turniertag.“, meinte er und ich legte leicht den Kopf schief. „Gut... du hast recht.“, räumte ich ein. „Nächstes Mal läuft es auch mit Nori besser, dann bin ich zufrieden. Das soll jetzt aber nicht heißen, dass ich ihm die Schuld gebe!“ „Das bekommt ihr schon hin, ihr arbeitet immerhin noch an eurer Beziehung.“ Ich nickte und bog ab, mein Begleiter brauchte nicht mehr lange, dann war er eingeschlafen, zumindest, bis wir am Hof ankamen.
Anmerkung: Der zweite Bericht, von dem die Rede ist, kommt demnächst, der ist zur A-Dressur am selben Tag auf dem selben Turnier. Das Geld muss ich noch eingetragen bekommen, glaube ich. Das sind etwa 1 1/2 Seiten.
Pferd: Grand Noir Prüfung: Springen Klasse E Preis: / Platz: 1. Abteilung, 4. Platz Geld: 500N
Eröffnungsturnier am TS Pretty Loving - 14.03.2014 - Springen E mit Grand Noir
„Ich bin dann mal ein wenig trainieren, für das Turnier morgen!“, rief ich meinen drei Freunden – Alex, Josh und Naomi – zu, die gemütlich auf der Couch dösten und versuchte, ein bisschen zu überspielen, dass ich ziemlich angespannt war. „Ist gut, mach dir keinen Stress, ich liebe dich!“, rief Naomi, den Blick auf den Fernseher gerichtet, aber winkend. „Ich dich auch!“, rief ich zurück und wir beide ernteten einen komischen Blick von Alex, woraufhin wir zu lachen begannen, dann schlüpfte ich schnell in meine Reitstiefel und brach mit dem Bus zum Hof auf.
Ich hatte gestern bereits darum gebeten, Grand Noir heute ausgeruht zu erhalten und meiner Bitte war nachgekommen worden; er stand, wenig bewegt, auf der Weide, meine Anwesenheit schien ihn mit gemischten Gefühlen zu erfüllen. - Einerseits stand ich für Arbeit, andererseits für Leckerlis, aber definitiv stand bis zum Siegertreppchen noch viel Arbeit an unserer Beziehung zu einander an. Nachdem ich ihn übergeputzt und gesattelt hatte, ritten wir zum Springplatz, auf dem noch ein paar Sprünge aufgebaut waren, die für unsere Zwecke ausreichen sollten. Immerhin wollten wir nicht bei null anfangen, sondern nur ein bisschen auffrischen, was wir die letzten Wochen geübt hatten. Zuerst ritten wir ein paar Runden Schritt und ich zeigte ihm einen der Sprünge, der etwas merkwürdig gestaltet war und gelegentlich die Pferde verschreckte, dann ging ich in den Trab über und sprang einige Male.
Mehrheitlich stellte Nori sich gut an, verweigerte wenig und schien mir im allgemeinen mehr zu vertrauen, sodass ich ihn ausführlich lobte und mich ein wenig mit ihm unterhielt, während wir, nachdem ich ihn gründlich gewaschen hatte, noch eine Runde durch das angrenzende Gelände spazieren gingen.
Anschließend besuchte ich Antarctic Blue, der morgen ebenfalls an einer Prüfung teilnehmen würde [mehr dazu im anderen Turnierbericht!].
Am Freitagmorgen entschied ich mich dafür, nicht noch einmal zu trainieren, zumal ich unter Kopfschmerzen litt und ein ausgewogenes, stressfreies Frühstück deshalb vorzog. Morgens um halb acht war ich allein, aber das sollte mir recht sein, auf dem Hof traf ich dann auf Tobias, dem ich sehr dankbar dafür war, dass er bereits alles vorbereitet hatte und ich mich nur noch in sein Auto zu setzen brauchte.
„Du startest in den selben Prüfungen, wie beim letzten Mal.“, bemerkte er als wir ankamen und uns die Startnummern ansahen. „Nur mit dem Unterschied, dass wir inzwischen mehr trainieren konnten.“ „Dann wünsche ich euch viel Glück dafür, dass sich das auch in den Platzierungen bemerkbar macht. Das E-Springen ist zu erst dran und das wirklich bald, du solltest dir noch den Platz ansehen gehen.“ „Danke.“, meinte ich lächelnd und massierte mir kurz die Schläfen, denn nach einer kurzen Phase im Auto, in der sie weg waren, waren meine Kopfschmerzen zurückgekehrt.
Dennoch lief ich schnell den ganz neuen Platz ab – immerhin war auch der Turnierstall Pretty Loving ganz neu, aber man versprach sich großes von ihm – und schwang mich auf Nori, um uns ein bisschen warm zu reiten, während meine Begleitung meinen anderen Partner versorgte und sich dann zum Zuschauen hinsetzte.
Ich hatte nur zwei Gegner in meiner Abteilung, eine Betty, die ich nicht kannte oder vergessen hatte und Lilly und genau wie beim letzten Mal startete ich als Vierte und blieb es, zwar hatte sich Nori ganz großartig angestellt, was ich ihm später auch noch zeigen würde, aber ich hatte nicht zur richtigen Konzentration zurückgefunden, sodass ich ihm in einer der späteren Runden durch uneindeutige Kommandos verwirrte und er eine Stange riss.
Tobias fand ein paar aufmunternde Worte, als er mir das Pferd abnahm und auch Lilly kam, obwohl ihre Zeit knapp war, kurz auf mich zu. Sie selbst hatte den 6., den 3. und den 2. Platz belegt. „Hallo Lys. Das lief doch ganz gut für uns beide, was?“, fragte sie und als ich mehr oder weniger zustimmte, deutete sie auf zwei ihrer Pferde, die Zwillinge Dreamboy und Dynamite. „Die Jungpferde machen ziemlich viel Arbeit. Das können wir hier natürlich nicht auf die Schnelle beredet, aber was würdest du davon halten, die beiden zu übernehmen?“ Ich sah sie mir einen Moment an und nickte vorerst, hübsch waren sie und schienen sich gut zu machen, aber sie hatte recht, so etwas konnte man nicht auf die Schnelle zwischen zwei Turnieren besprechen. „Lass uns das morgen klären oder wann immer du Zeit hast.“, meinte ich, dann sprintete sie auch schon los, um sich auf ihren nächsten Start vorzubreiten.
Tobias gab mir ein Getränk aus, aber diesmal nahm ich Wasser und dazu eine Aspirin und ein wenig Ruhe, weil mein nächster Start noch lange hin war und ich dort unbedingt ein besseres Ergebnis erzielen wollte und dem war ich viel näher, als ich dachte [mehr dazu im anderen Turnierbericht!].
In letzer Zeit lasse ich mich ja sowieso eher spärlich hier blicken, nächste Woche habe ich aber sogar eine Erklärung dafür, denn ich bin schon wieder in meinem inzwischen sehr geliebten Leipzig, wenn auch aus weniger freudigem Anlass, *hust* Klassenfahrt, *hust* und habe dort mit ziemlicher Sicherheit kein Internet und wenn doch, dann nur für einige Minuten.
Anmerkung: Ich habe mir mal erlaubt, Tobias zu meinem Assistenten zu ernennen, da ich ungern alleine gehe und es sich so etwas besser schreibt, stellenweise. Er wird schon oft dabei sein, sicherlich kann es aber mal passieren, dass ich alleine bin, weil er krank ist oder mit Alex fahre, weil er auch auf dem Turnier reitet oder mit den anderen Turnierreitern fahre, weil wir alle teilnehmen. Das Geld muss ich noch eingetragen bekommen. Das sind etwa 1 1/4 Seiten.
Pferd: Grand Noir Datum: 09.03.2014 Hof: TS Summerland Tunier: Springtag Prüfung: Zeitspringprüfung Klasse E
Pferd: Grand Noir Prüfung: Zeitspringen Klasse E Preis: Trostpreis (eine Tüte Leckerli + Bandagen oder Gamaschen) http://foto.arcor-online.net/palb/alben/...83930383538.jpg (Schon wieder... aber, hey, mit einer blauen Schleife!) Platz: 2. Abteilung, 4. Platz Geld: 500N Springtag am TS Summerland - 09.03.2014 - Dressur E mit Grand Noir
Heute war ich schon früher auf dem Hof, viel früher, als je zuvor. Nach der letzten Pleite am Turnierstall Summerland, bei der ich bei einer A-Dressur nur achte von neun geworden war, hatte mich der Ehrgeiz gepackt. Zwar handelte es sich bei dem Turnier, zu dem ich in wenigen Stunden aufbrechen musste, um ein E-Springen mit einem ganz anderen Pferd, aber irgendwo war es doch das Selbe.
Ich hatte einen kleinen Parcours auf annähernd Turnierniveau aufgebaut und Grand Noir bereits geputzt und gesattelt, gerade eben ritten wir einige Runden im Schritt außen herum, um ein bisschen warm zu werden und wechselten dann in den Trab. Als ich das Gefühl hatte, dass es ausreichte – für ihn und für mich – brachte ich mich in Position, sortierte meine Füße, meine Hände und korrigierte meine Haltung, dann atmete ich durch und trieb ihn wieder an. Ein kurzes Stück lang ging das gut, doch als der Sprung in die Nähe kam, wurde er immer langsamer und blieb schließlich stehen. Ich seufzte. Lilly hatte etwas in der Art gesagt... Ich drehte ihn um und blieb noch einmal an der selben Stelle stehen. Mein erster Versuch sollte gute Zurede sein. „Hör zu, Noir.“, ich gab ein Geräusch von mir und er spitzte die Ohren. „Je eher davon, desto eher dahin; heißt im Klartext: Wenn du dir Mühe gibst, müssen wir nicht allzu oft durch den Parcours. Außerdem...“, ich senkte die Stimmer zu einem Flüsterton und beugte mich ein Stück zu ihm vor, „Belegen wir einen guten Platz durch deine Hilfe, gibt es ein Leckerli mehr.“ Dann klopfte ich ihm auf den Hals und trieb ihn lächelnd wieder an, doch er spielte das selbe Spiel mit mir und blieb stehen. Mein zweiter Versuch sollte also eine andere Reitweise sein. Die weiche Tour war in meinem Kopf fest als bessere Lösung gespeichert, also ließ ich ein wenig lockerer, aber nicht zu locker und büßte ein bisschen an Tempo ein, was schlussendlich dazu führte, dass er die ersten Stangen riss und nach der halben Strecke heraus spazierte. Ich grummelte und ging zur harten Tour über: Nahm ihn also ein bisschen fester und trieb energischer, gab zudem so ziemlich alles, was ich an Hilfen zu bieten hatte parallel und siehe da, er sprang!
Mit einem Tempo, dass sich wirklich gut anfühlte, hetzten wir über die Sprünge, streiften jedoch Nummer vier und Nummer acht, sodass wir sofort eine neue Runde begannen, der, nach zwei Runden außen herum, wieder eine folgte, bis uns jemand unterbrach. „Das sieht gut aus, aber macht lieber noch eine Pause, bevor es ernst wird.“ Ich parierte zum Trab durch und sah zur Seite, es war Tobias, der gerade angekommen war und mich heute wieder begleiten würde. Er hatte schon recht. Zwar waren wir inzwischen schneller geworden, aber es fehlte noch ein Tick an Tempo und außerdem fehlte dem trägen Hengst der Elan, zum höher Springen, sodass die Gefahr, dass wir eine Stange umspringen würden, wenn sie etwas höher war, ziemlich groß war. Für das Aufhören sprach wiederum, dass wir bereits hörbar schwer atmeten und die Zeit knapp wurde, also parierte ich zum Schritt durch und schließlich zum Stand und stieg ab.
Tobias nahm mir Noir ab und putzte ihn und ließ ihn etwas ruhen, während er die Ausrüstung in den Hänger lud und ich mich im Reiterstübchen Turnier fertig machte. Ich wechselte die Hose und schlüpfte in die neuen Stiefel und kämmte mir noch einmal über die Haare, dann holte ich mein Pferd ab und wir fuhren los.
Da wir schon einmal dort waren, fand Tobias den Weg diesmal schneller, er schien ein gutes Gedächtnis zu haben, und ich konnte mir noch einmal genauer meine Gegner ansehen. Die meisten kannte ich nicht, dazu fehlte mit die Turniererfahrung, doch ein Mädchen namens Emilia Louise war bereits bei der A-Dressur dabei gewesen und soweit ich mich erinnerte einen Platz über mir gewesen. Ich war niemand, der immer auf Revenge aus war, aber auf Sieg und dazu zählte auch, besser zu sein als sie.
Meine verbleibende Zeit schlug ich mit einem erneuten kurzen Training und einem kleinen Gespräch unter vier Augen mit Noir tot und ging außerdem in aller Seelenruhe die Route ab, dabei versuchte ich mir vorzustellen, wie ich mit Grand Noir hier entlang reiten würde, wo seine Füße stehen würden, um herauszufinden, wo ich vielleicht wenden musste oder stärker treiben, damit er nicht stehen blieb oder mit zu niedriger Geschwindigkeit auf das nächste Hindernis zulief.
Nach der ersten Abteilung, in der auch eine junge Frau, die in meiner Prüfung mitreiten würde – Marina – ziemlich gut abschnitt, waren wir an der Reihe, ich war die vierte und blieb sie auch, denn zwar hielt ich mich bei zehn Reitern recht lange im Rennen, doch war zu beobachten, wie Noirs Lust zu arbeiten nach anfänglichen Höhenflügen nachließ, wir langsamer wurden, rissen und schließlich ausschließen. Nur einen Platz über mir schnitt Emilia Louise ab und ich war ziemlich frustriert, vielleicht auch wütend auf mich, obwohl Tobias mich anlächelte und beteuerte, dass ein vierter Platz keines Fall schlecht sein und wir uns gut angestellt hatten. Er kümmerte sich um den Wallach und ich entspannte mich noch ein bisschen beim Schauen der restlichen Prüfungen. Zum Dank lud ich ihn kurz vor der Siegerehrung noch zu einem Eis ein. Wir sprachen zwar nicht viel miteinander, aber wir würden sicher ein gutes Team werden, wenn er mich noch öfter begleiten würde und vielleicht würden sich dann mehr Themen ergeben.
Als ich meine Schleife, dieses mal eine blaue, bekam und ganz knapp neben dem Siegertreppchen stand, hatte sich meine Miene gebessert.
Nori bekam die versprochenen Leckerlis, immerhin hatte er sie gewonnen, und zugleich eine unauschlagbare Einladung von mir zu mehr Training für das nächste Mal, zuerst gönnten wir uns beide aber eine gehörige Portion Schlaf.
Anmerkung: Lasst euch nicht verwirren von Alex, dieser Bericht ist zeitlich anders einzuordnen. Ich bin 8. von neun aus der 1. Abteilung. Eigentlich besitze ich keine Turnierkleidung, aber es gibt auch keine zu kaufen, nur irgendwas muss ich zum Arbeiten ja tragen. Könnte man einrichten, dass ich welche kaufen kann oder welche vom Hof gestellt bekomme? Ich habe mir Mühe gegeben, etwas genauer in der Prüfung zu sein. :D
Pferd: Antarctic Blue (Mir ist übrigens aufgefallen, dass da ein Schreibfehler in seinem Namen ist... Es heißt AntarCtic.) Datum: 23.02.2014 Hof: TS Summerland Tunier: Dressurtag Prüfung: A-Dressur
Dressurtag am TS Summerland - 23.02.2014 - Dressur A mit Antarctic Blue
Die Sonne schien und es war mit 17°C unangemessen warm für die Jahreszeit. Ein schöner Tag im Februar, der eigentlich viel zu schade wäre für die Arbeit, wäre ich nicht Turnierreiterin geworden und wüsste die Voraussetzungen zu schätzen: Kein Frieren, kein schwitzen.
Statt erneut Naomi mitzunehmen, hatte Lilly Tobias, einen Turnierreiter vom Hof, damit beauftragt, mich zu begleiten und mich zu unterstützen, obwohl er selbst nicht teilnahm. Außerdem sollte er fahren.
Gegen zehn Uhr erreichte ich den Stall in dem Antarctic Blue stand und wurde urplötzlich nervös. Ich war noch nie mit ihm auf einem Turnier geritten und ich wusste nur wage etwas über sehen Charakter, da wir noch nicht all zu viel Zeit hatten, und kennen zu lernen. Seine Mähne war bereits zu Zöpfen eingeflochten und er war bis aufs genaueste gebürstet, da jeder am Hof Hand in Hand mit dem anderen zusammenarbeitete. Ich lächelte und begrüßte ihn, streichelte ihn ein wenig und fuhr nur zur Sicherheit noch einmal mit der Bürste über seinen Körper, dann führte ich ihn am bereits an seiner Boxentür baumelnden Strick zum von Tobias vorbereiteten Hänger.
„Guten Morgen.“, begrüßte er mich höflich und zog sich wieder etwas zurück, um die restliche Ausrüstung einzuladen und sich dann hinter das Steuer zu setzen, als er sichergestellt hatte, dass ich Blue in den Anhänger befördern konnte, ohne dass er zickte.
Der erste Teil der eigentlich nicht besonders langen Autofahrt verlief ruhig, aber doch sah man Tobias an, dass er sich ein wenig unwohl zu fühlen schien. „Bist du guter Dinge für das Turnier heute?“, erkundigte er sich daher und ich überlegte einen Moment, dann nickte ich knapp. Sicherlich war ich aufgeregt und in der Tat war es nicht nur mein erstes Turnier mit Blue, sondern auch meine erste A-Dressur, aber ich hatte den Willen zu gewinnen oder zumindest gut abzuschneiden.
Nach dem Einreiten und dem Sicherstellen, dass meine Turnierkleidung einwandfrei aussah, begutachtete ich einen der anderen Reiter meiner Abteilung, der gerade dran war und verdammt korrekt ritt. Die anderen machten selbst, wenn sie einfach nur da standen und zusahen einen guten Eindruck, aber ich kannte keinen von ihnen von vorherigen Turnieren.
Als ich an der Reihe war, ritt ich auf den Platz und grüßte die Richter, dann begann ich mit einem Trab die ganze Bahn entlang, durch welche ich nach einigen Runden wechselte. Ich zeigte ein paar Tempowechsel kombiniert mit anderen Figuren und eigentlich lief es nicht schlecht, bis ich zur geforderten Volte ansetzte. Dabei lenkte ich Blue einige Sekunden zu früh nach außen und trieb ihn zu stark an, sodass er unsicher wurde und zögerte, was uns schon genug Punkte gekostet hätte, aber zu allem Überfluss musste ich auch noch einen reflexartigen, unsicheren Blick zu den Richtern werfen, den sie sehr wohl bemerkten und der die krumme Volte noch um einiges vergrößerte.
Ich biss mir unsichtbar auf die Lippe und bemühte mich wieder um Konzentration für den letzten Teil unserer Aufgabe, bei dem es sich um einen einfachen Galoppwechsel handelte. Dazu parierte ich Antarctic Blue als erstes in den Schritt durch und lasse ihn einige Schritte gehen, dann bringe ich ihn mit einem Schlag zum Galoppieren und daraus wieder zum Schritt. Er macht Anstalten, stehen zu bleiben, aber ich treibe kontinuierlich weiter und er gehorcht. Meine Freude darüber ist schwer zu verbergen, soll aber von unserem zweiten, ebenfalls erfolgreichen, Versuch nicht ablenken. In den letzten paar Runden lasse ich die Zügel aus der Hand kauen, was nicht nur gefordert, sondern auch eine Belohnung ist und verlasse dann mit mulmigem Gefühl den Platz.
Tobias streckt seinen Daumen hoch, ich nicke anerkennend in seine Richtung und dann vorbei, um Blue fertig zu machen.
„Das war nicht schlecht.“, betont Tobi, als er zurückkommt und er wirkt ein wenig aufgeschlossener, jetzt, wo es um etwas geht, von dem er zweifelsfrei Ahnung hat. „Insbesondere für deine erste A-Dressur, allerdings fürchte ich, dass die Richter euch eure kleinen Unsicherheiten übel nehmen werden. Trotzdem, wenn nicht jetzt, dann wird’s beim nächsten Mal auf jeden Fall besser!“ Er lacht, was ich nicht erwidern kann, denn dass ich wahrscheinlich trotz dem Hochgefühl zum Schluss auf einem der unteren Plätze landen werde, gefällt mir gar nicht.
Tatsächlich werde ich 8. von neun und Blue und ich bekommen immerhin eine grüne Schleife wie alle, die unter Platz sechs liegen. Von den Trostleckerlis gebe ich ihm einige, während ich die andere für spätere Arbeit mit ihm aufheben möchte und sie scheinen ihm wirklich gut über die Niederlage hinweg zu helfen, mir allerdings eher weniger, daher beenden wir den Tag mit der abschließenden Pferdepflege und dem Aufräumen zügig und ich lasse mich von Alex zum Essen ausführen.
Ich habe mich entschieden, meine Berichte teilweise neu und um zu schrieben, eventuell die gesamte Geschichte um neue zu ergänzen, einige Fehler auszubesser und so weiter. Die eingebauten Schicksäle und Aufgaben sind nicht die von damals, sondern die von jetzt, aber die Zeit ist es. In meinem Bericht ist es also Ende August. Für die Bepunktung würde ich vorschlagen, dass man die neuen Punkte von denen des ersten 1. Berichts abzieht und mir nur die Differenz dazu schreibt, andererseits könnte man sie auch als neue Berichte werten, aber das liegt in eurer Hand. :D
Ganz zufrieden bin ich nicht, aber ehrlich, wann bin ich das?
---
1. Sein oder nicht - Halt! Schokolade?, drin 2. Eisbombe bitte! Aber mit extra Streuseln!, drin
Für alle Mitglieder Kakao, Tee und Kuchen machen., drin
Es sind knappe sech Seiten.
---
Es regnete und das schon eine ganze Weile, zwei ein halb Stunden um genau zu sein, seit ich in den Zug, in dem ich mich befand, eingestiegen war, um es anders auszudrücken. Ich glaube, so lange bin ich noch nie Zug gefahren, denn die meisten meiner Reisen waren nur per Flugzeug möglich. Die letzten hatten zwischen New York und Bernberg stattgefunden, zwischen meinem Zuhause und dem meiner Oma. Es ging immer hin und her, mehrmals im Monat, bis ich zuletzt geblieben war; irgendwie merkwürdig, dass es einen direkten Flug gibt.
Von Bernberg nach Apfelberg gibt es keinen, man könnte lediglich über Umwege fliegen, aber bitte, das wäre umweltunfreundlich, dazu sind es mit dem Zug nur ein ein halb Stunden länger und zehn nervige Mitreisende mehr. Wären es wenigstens Kinder, aber nein, es ist eine Gruppe scheinbar gleichaltriger, die sich „dezent“ daneben benimmt, ich schätze, es liegt am Alkohol. Zwei junge Männer unterhalten sich hitzig und zwei weitere grinsen vor sich hin, mit immer mal wieder einem Blick zu mir, eine Gruppe junger Frauen gackert und in der Mitte befindet sich eine Frau, die, so konzentriert wie in diesem Lärm möglich, zeichnet. Eine ihrer lackschwarzen Strähnen fällt ihr ins Gesicht, als sie beim Ziehen eines kräftigen Striches mit dem Oberkörper ruckelt und sie hebt den Kopf um sie nach hinten zu streichen. Eigentlich erscheint sie ruhig, aber ich schätze, innerlich sieht es anders aus.
Der Zug hält und irgendwo zwischen dem Nebel und dem Regen, den der frühe Herbsteinbruch mit sich gebracht hat, kann ich auf einem Schild etwas lesen, das alles heißt, nur nicht Apfelberg. „Sehr geehrte Damen und Herren, wir befinden uns am Hauptbahnhof von Hofling. Ausstieg in Fahrtrichtung links, bitte achten Sie auf den verbreiterten Abstand zwischen Bahn und Bahnsteig.“ Eine Regung zeigt sich in der Gruppe der jungen Frauen und zum wiederholten Male drücke ich die Daumen, dass sie aussteigen, die Finger des zeichnenden Mädchens stoppen ebenfalls und ein bisschen ist es, als müsste ich den Atem anhalten vor Spannung. Eine halbe Minute später schließen sich allerdings die Türen wieder und drei der jungen Frauen begeben sich zur Toilette. Ich seufze, packe meinen kosmos-schwarzen Laptop in meine Handtasche und greife nach meinen restlichen Sachen. Ich gehe quer durch den Zug und halte erst vor der Schwarzhaarigen, die fragend zu mir hoch schaut. „Ich schaue mich nach einem neuen Sitzplatz um. Kommst du mit?“ Sie zögert nicht lange und nickt, dann nimmt sie sich ebenfalls ihre Besitztümer und folgt mir. Das „Hey Ladys! Wo wollt ihr denn hin?“, das uns hinterher gegrohlt wird, ignorieren wir gekonnt.
Die Treppe hoch finden wir mehrere vollbesetzte Abteile vor, aber da die Hoffnung bekanntlich zuletzt stirbt, gehen wir bis zum Ende durch und erreichen eines, das beinahe vollkommen leer ist, bis auf drei Männer, die allerdings sehr gesittet wirken. „Danke.“, sagt sie erleichtert, als wir uns in ein sehr geräumiges Areal setzen. „Ich weiß wirklich nicht, was ich ohne dich gemacht hätte, du... halt, ist das Schokolade?“ Mein Gegenüber unterbricht ihre fast poetisch werdende Dankesrede und starrt mit großen Augen auf meine Finger, in denen sich tatsächlich zwei Schokoriegel befinden. „Ja... Möchtest du?“, frage ich nach und halte ihr einen hin, den sie mir freudig abnimmt, es scheint ihr aber auch ein wenig unangenehm zu sein, dass sie so direkt war. „Danke... noch mal.“ „Gern.“, lächle ich zurück. „Ich bin übrigens Lysander Amarillis Liva.“ „Jacky Lu.“ Und damit ist das Gespräch beendet, Jacky Lu scheint schüchtern zu sein, was man von mir zwar nicht sagen kann, aber in meinem Kopf herrscht zu viel Leere, um ein sinnvolles Thema zu finden. Ich weiß nicht einmal, worüber ich nachdenken soll, nichts scheint greifbar, geschweige denn zu halten, alles ist flüchtig und schnell und gefühllos, obwohl ich mich nicht über wenige Ereignisse beklagen kann; allein meine Zugfahrt ist viel mehr, als sie scheint! Sicherlich meine erste seit langem und sicherlich meine erste mit einem Langstreckenzug, aber auch meine erste, die mich in solcher Entfernung zu meiner Familie, in dem Falle meiner Oma, bringt und auch die, die der erste Abschnitt meines neuen Lebens ist, meines eigenständigen Lebens, meiner Heilung, wie Oma es nennt. Nach diesem... diesem Ereignis, das immer noch ein Gefühl, wie nach dem Schlag eines Boxers, in meinem Magen aufkommen lässt, hat sie vieles versucht, um mir zu helfen und ich bin ihr so dankbar dafür, aber nichts gelang, ob es sich dabei um mysteriöse Tabletten handelte oder um psychologische Betreuung, die ich mehr vernachlässigte, als alles, das ich je vernachlässigt hatte, wie sich daran zeigen lässt, dass ich eigentlich schon vor einer Stunde hätte Dr. Berger anrufen müssen und es noch immer nicht vor habe. Schlussendlich griff meine liebste Großmutter dann doch wieder zu einer Art „Hausmittel“, wenn man es denn so nennen wollte und empfahl mir die innige Bindung zu einem Tier und die damit verbundenen Aufgaben als Therapie und gemeinsam hatten wir das Gestüt Nightwing gefunden, das nicht allzu weit entfernt war. Ich hole meinen Laptop wieder heraus und schaltee ihn nun ein, er fährt schnell hoch und öffnee mein E-Mail Konto, weil ich nicht richtig geschlossen hatte.
„Hallo Lysander A. L. Lebec,
es ist uns eine große Freude, dich demnächst auf unserem Reiterhof zu begrüßen. Wir hoffen sehr, dass er dir gefallen wird. Im Anhang findest du eine Karte des Hofes sowie einen kleinen Ratgeber zum Umgang mit Pferden und einige Informationen über uns, bei weiteren Fragen kannst du dich trotzdem gern an uns wenden. Das Pferd, für das du dich interessiert hast, Missing Dreamer, ist wirklich kein einfaches Pferd, darauf möchten wir dich noch einmal hinweisen; er ist ein bisschen zu wild und es braucht eine starke doch ruhige Hand, um ihn unter Kontrolle zu bringen, dann allerdings arbeitet es sich angenehm mit ihm. Er lernt, aber lernt langsam, es kann sehr zeitaufwändig und auch nervenaufreibend sein, ihm etwas beizubringen, aber wir sind sicher, dass du das schaffst und falls nicht, bieten wir ein großes Angebot an weiteren Pferden, die vielleicht eher zu dir passen.
Mit freundlichen Grüßen stellvertretend für die Hofleitung des Gestüts Nightwing Lilly Castle“
Ich lächele; dieses Pferd scheint perfekt zu sein, denn auch mit wenig Vorerfahrung mache ich mir keine Sorgen, dass diese Aufgabe zu groß sein könnte. Außerdem ist er wunderschön, ein Araber, Apfelschimmel und ein Springpferd, das wollte ich schon immer einmal ausprobieren. Ich werfe noch einen kurzen Blick auf die Karte, um mir zu merken, wo sich das Büro befindet für den Fall, dass ich heute noch zum Hof gehe, was ganz darauf ankommt, wie schnell ich meine Wohnung finde.
Als der Zug wieder hält, an meiner Zielstation, Apfelberg, ist plötzlich unser ganzes Abteil in Bewegung; ich bereite mich vor zum Aussteigen, indem ich meinen royalblauen Mantel anziehe, Jacky Lu bereitet sich vor zum Aussteigen und einer der Männer, er ist blond mit ganz dunklen, braunen Augen, tut dies ebenfalls. Ich beobachte ihn noch kurz, aber draußen trennen sich unsere Wege, wahrscheinlich, weil er viel zielstrebiger voran geht, als ich. Omas Rat dazu, mir eine Dorfkarte auszudrucken, war vielleicht doch einer gewesen, dem ich hätte Beachtung schenken sollen, denn obwohl Apfelberg nicht allzu groß ist, fühle ich mich jetzt schon verloren, aber doch auch ein wenig heimelig. Die Sonne scheint wieder und deren Licht spiegelt sich wunderschön in den Pfützen, auf den nicht neuen, aber sehr gepflegten Straßen. Meine Uhr zeigt Mittag an, Zeit für zumindest einen Snack, ein großes Eis wäre nett, mit extra Streuseln, aber nicht jeder Laden bietet so etwas zu dieser Zeit an... Eines der Schilder hier am Bahnhof weist auf diverse Straßen hin und in der üblichen, kursiven Café-Schrift steht „Zum goldenen Hofeisen“ dazwischen, wenn ich mich richtig erinnere, habe ich davon bereits gelesen und es ist ziemlich beliebt. Eigentlich erschreckend optimistisch, aber doch mit einer sehr, sehr leisen Ahnung irgendwo in mir, mache ich mich auf den Weg und laufe ganz die Straße ab, die schließlich nach einigen, nicht vielen, Metern in einen Feldweg übergeht, der in den Wald zu führen scheint. Ich laufe zurück und gehe in die andere Richtung weiter, die zumindest ins Dorf, aber dann doch nicht zum Café führt, weshalb ich beschließe, eine etwa mittelalte Frau, die gerade mit vielen Koffern beladen aus einem schlossartigen Haus heraus kommt. Es scheint, als würde sie ausziehen und das Haus ist wirklich schön, außerdem lebe ich nur in einer Übergangswohnung, allerdings glaube ich kaum, dass ich je das Geld besitzen würde, mir so ein Heim zu leisten, nicht alleine... vielleicht aber den Wahnsinn. Ich seufze, doch gerade, als ich gehen will, taucht ein blondes junges Mädchen neben mir auf und sieht mich interessiert an. „Tagchen, neu hier?“, erkundigt sie sich, was ich schlicht mit einem Nicken beantworte. Ihr Blick bleibt nach meiner gründlichen Musterung an meinen hohen, schwarzen Stiefeln hängen, sie sie ein bisschen von dem, was sie eigentlich sagen will, ablenken. „Mein Name ist Effi und... jetzt mal ehrlich, sind das echte Burrows?“ Ich verkneife mir ein Grinsen und hebe zur Sicherheit meinen Fuß, um darunter zusehen und tatsächlich prangt besagter Markenname neben dem dazugehörigen Logo. „Die sind von meiner Mutter, ich schätze, sie sind echt.“ „Wow... Ich wünschte, meine Mutter würde mir auch solche Geschenke machen, stattdessen ziehen wir um.“, murmelt sie und nickt in Richtung der Frau mit den Koffern. „Mama hat sie mir nicht geschenkt, sie hat sie entworfen und...“ Effi unterbricht mich mit großen Augen und Aufregung in der Stimme. „Bitte? Deine Mutter hat sie entworfen?! Warte... wer bist du nochmal?“ „Lysander Amarillis Liva... Lebec, nicht Burrow, von Papa.“, erkläre ich knapp, in der Annahme, sie kennt beide meiner Elternteile und schmunzele. Wenn ich etwas nicht erwartet hatte, dann dass jemand hier, an diesem kleinen Fleckchen der Erde auf meine Eltern kommen würde, wo sie doch so weit weg waren und ich hier kein Teil keiner einzigen Werbecampange. „Wahnsinn!“, ihre Hand schnellt nach vorn und ein kleiner rosafarbener Zettel fällt in meine hinein heraus, Effi erzählt, dass es ihre Telefonnummer ist und bittet mich darum, sie anzurufen, dann ertönt, als hätte sie es auf die Sekunde genau ahnen können, eine Stimme, die sie mit lautem „SCHÄTZCHEN! WIR MÜSSEN ENDLICH LOS!“ ruft. Schneller als ich schauen und vor allem denken kann, winkt sie mit im Auto sitzend vorbei und ich schlage mir mit der flachen Hand gegen die Stirn, das Eis fällt also aus und ich suche stattdessen nach meiner Übergangswohnung, die mit ihrem Erscheinen nach nur dreimal fragen und siebzehn Minuten laufen meine Odyssee beendet und, dem Himmel... nein, meiner Granny sei Dank, bereits provisorisch eingerichtet ist. Außerdem wackelt in der Mitte des Flurs ein Turm aus Kartons mit meinen persönlichen Gegenständen vor sich hin. Das Telefon steht auf der eingesteckten Ladestation und blinkt immer wieder, grün und gelb, es fordert mich auf, es zu benutzen und als ich es hochhebe erscheint eine Notiz auf dem Bildschirm.
„Granny anrufen, sobald du zu Hause bist.“
Und direkt darunter die Nummer, die ich sowieso auswendig aufsagen, singen, tanzen könnte. Ein Gefühl der Aufregung breitet sich in mir aus und plötzlich wird alles offiziell. Wenn ich Granny anrufe, dann weiß sie, dass ich da bin und dann weiß ich es; aber was will ich ihr sagen, wie es hier ist? „Lysander? Bist du dran?“, unterbricht mich der Hörer, den ich mir rasch ans Ohr halte. „Ja, Gran, ja, bin ich.“ „Ausgezeichnet!“, ruft sie und lacht, weil sie weiß, dass ich es auch tun werde, denn ich liebe es, wie sie dieses Wort ausspricht, genauso wie in Bernberg. „Und wie ist es, Liebes?“ „Ich bin zu Hause, Gran.“, flüstere ich fast, nach einem tiefen Durchatmen. „Bist du eine kleine Dramatikerin heute?“, fragt sie amüsiert. „Ja, vielleicht, Drama ist es, was dem Tag noch fehlt.“ „Nicht lieber eine Prise mehr Freude? Hast du den Hof schon besucht?“ „Noch nicht.“, gebe ich zu, obwohl ich schon daran gedacht habe, immerhin habe ich sowieso versprochen, dass ich in den nächsten Tagen vorbeikomme. „Ich weiß nicht so recht, wie ich dort auftauchen soll.“ „Nanu?“, sie lacht wieder. „Du bist doch sonst nie schüchtern! Aber ich gebe dir einen Tipp, Kuchen und ein paar warme Getränke haben schon immer einen guten ersten Eindruck gemacht.“ Es klingt, als würde sie zwinkern, weshalb ich mich in die Küche aufmache, in der tatsächlich ein Rezept, nein, ihr Rezept, für russischen Zupfkuchen auf dem Tisch liegt. Ich bedanke mich und lege nach ein ein bisschen Geplaudere und ein paar ermunternden Worten auch auf, um den Kuchen zu backen, außerdem brühe ich eine Kanne Tee auf und koche eine weitere Kanne Kakao, die in meine Tasche wanderten, ebenso wie eine klitzekleine Notiz, um den Hof zu finden.
Zugegeben erreiche ich diesen viel später als gedacht, zwar ist es keine lange Strecke, die ich zurücklegen muss, aber zu Fuß merkt man doch, dass da etwas ist. Der Tee ist selbst in der guten Kanne nur noch lauwarm und ich zweifle daran, ob jetzt noch jemand Lust auf Kuchen hat. Die Größe des Hofes ist in der Realität wirklich beeindruckend und obwohl die Anlage schon lange existiert, erscheint mir alles ganz neu, was vielleicht daran liegt, dass sie erst vor kurzem an Lilly und Lucy Castle überging, trotzdem wirkt kein einziges Blatt, als fühlt es sich nicht hier her gehörig. Ich lächele und gehe durch das schön gestaltete Tor, zu dem von der anderen Seite aus jemand mit schnellen Schritten zuläuft, beinahe in mich hinein. „Oh, Entschuldigung!“, ruft sie, verlangsamt zunächst nur minimal, dreht nach einigen Metern aber auf dem Absatz um und kommt wieder zurück. Sie scheint mich genau zu mustern, während ich mich auf ihre dunklen grünen bis haselnussfarbenen Augen komzentriere. „Du bist neu hier.“, stellt sie fest und tritt noch einen Schritt näher. „Ich bin Lola. Und du heißt...?“ „Lysander Amarillis Liva.“ „In Ordnung!“, ihre Stimme nimmt einen leichten singsang Ton an, dazu grinst sie breit, wirkt sehr zufrieden und winkt. „Dann... mach's gut!“
Ein wenig verwirrt über die Begegnung, die sich im Laufe meiner Zeit hier sicher noch aufklären wird, laufe ich ein bisschen an den Hängern, die sich zu meiner einen Seite und den Ställen, die sich zur anderen befinden, entlang, bis ein kleines Gebäude, in dem Licht brennt, dahinter erscheint. Es handelt sich dabei um das Büro, an dem ich direkt klopfe und es betrete, obwohl ich wieder merke, wie ich ein bisschen aufgeregt werde. Die mit die Tür öffnende junge Frau dagegen wirkt ganz entspannt, schüttelt ihre langen, braunen Haar zurück und reicht mir die Hand. „Guten Abend... Lysander?“, fragt sie vorsichtig und ich nicke. Gemeinsam betreten wir das Büro, in dem, obwohl es gar nicht Sommer ist, gefühlte tausend Blumen blühen, Lilly nimmt mir auch noch zwei Stücken Kuchen und ein bisschen Kakao ab, während wir uns unterhalten über alles das, was kommen wird.
Ziemlich schnell wird klar, dass ich heute nicht mehr zu Missing Dreamer gehe, die Müdigkeit ist uns beiden - und vielleicht auch ihm – deutlich anzumerken, außerdem könnte ich ihn morgen viel besser direkt fertig machen und ein bisschen bewegen, um einen Eindruck zu gewinnen, daher enttäuscht es mich keinesfalls. Lilly erzählt mir auch vom Dorf, von den Stoppelfeldern, über die ich nach der Ernte des benachbarten Bauern reiten werden kann, von dem See und dem Strand und von dem Wald und allem, was schön ist, sodass ich später trotz eigentlich nur schein-vollgepacktem Tag schnell und gut schlafe, wie noch nie, keinen einzigen Gedanken daran verschwendend, dass ich niemanden kenne, dass ich allein zu Haus bin und voller Vorfreude auf einen neuen, wirklich vollgepackten Tag.
---
Der Titel ist wahllos aus dem Bericht gegriffen, ich gestehe.
Und noch eine Frage bezüglich meiner Pferde... Es gibt einfach zu viele schöne. >_< Queeny liebe ich nun, aber vielleicht passt ein anderes Pferd besser zu mir. Kann sie daher in Alex' Besitz übergehen... irgendwie? Urprünglich stammte sie ja mal vom Gestüt Luchadora und war ganz dicke mit ihm und so weiter.
Nun, ich habe mich entschieden, eine Kleinigkeit an meinem Lebenslauf und daraus folgend meinem Charakter ändern. Ich dachte, ich mache dazu einen Thread auf, damit es alle sehen und sich keiner wundert.
Aus der Vergewaltigung hätte ich gern einen Überfall/Angriff gemacht, dadurch klingt der restliche Text zwar etwas ziemlich krass, aber es ist besser für die Berichte und auch für mein Gewissen. Zum Chrakter soll "schreckhaft" hinzugefügt werden.
Dressurchampionat am TS Moonflower am 02.11.2013, Dressur E mit RS's Feather of Peace
„Im Durchschnitt wechselt man seinen Beruf fünf Mal im Leben, glaube ich.“, sagte Naomi nachdenklich. Ich schaute auf meine Uhr und als wir den Hof betraten, lagen wir schon fünf Minuten über der Zeit. Ich knabberte auf meiner Unterlippe und lief meiner Freundin vor raus quer über den Hof zum Stall. Vielleicht hatte ich mir mit ihr nicht die richtige Begleitung für mein erstes Turnier im neuen Beruf ausgesucht, andererseits war es möglicherweise gut, dass sie meine offensichtliche Anspannung ignorierte. RS's Feather of Peace, der eigentlich nicht zu meinen festgelegten Turnierpferden gehörte, stand recht weit vorn in seiner Box und sah ganz ordentlich aus. Dennoch bürstete ich ihn, bis er glänzte und sein wunderschönes schwarzbraunes Fell ausgesprochen gut zur Geltung kam. Ich brachte ihn und seine Ausrüstung in den Hänger, den ich mir von Hof leihen durfte und stieg ins Auto, das von Naomi zum TS Moonflower gefahren wurde.
Während meine Begleitung RS's Feather of Peace betreute, erkundigte ich mich, wann wir starten würden. Zu meinem Glück hatten wir die vergeudeten Minuten gut herausholen können, sodass mir noch 45 Minuten zum Warmreiten und letzten Vorbereiten blieben. „Und?“, fragte Naomi, als ich zurückkam. „45 Minuten, neben uns starten elf andere Pferde. An Reitern unter anderem auch Lilly...“ „Cool.“ Ich sattelte und trenste auf, dann tauschte ich meine Turnschuhe, in denen ich langsam fror, gegen meine schwarzen Reitstiefel. In der Halle stieg ich zum ersten mal auf Feather und mir wurde wieder mulmig bei dem Gedanken, dass dieses eigentlich fremde Pferd und ich heute ein Turnier reiten sollten. Nach tiefem Durchatmen unterdrückte ich jegliche schlechte Gedanken und konzentrierte mich. Langsam ließ ich ihn gehen und war erstaunt darüber, wie grazil sich der junge Hengst bewegen konnte. Ich richtete mich noch mehr auf, als ich es ohne hin schon vor und bemühte mich darum auf einem guten Pferd auch eine gute Figur zu machen, vor Allem angesichts der Tatsache, dass einige unserer Konkurrenten die Halle betraten. Auch Lilly war unter ihnen und winkte mir kurz zu.
Wenig später lotste man uns auf den Dressurplatz. Ich hatte meine Handschuhe übergezogen und trotzdem waren meine Hände eiskalt. Alle Versuche sie zu wärmen scheiterten. Als mein Name ertönte, nahm ich die Zügel ordentlich auf und schritt auf den Platz. Weite Teile des Publikums schienen von Feather beeindruckt zu sein und spornten mich mehr an zu zeigen, dass der junge Hengst mehr als eine hübsche Hülle war. Auf gewisse Art und Weise fühlte ich mich verantwortlich. Ich grüßte die Richter, unter denen sich auch die Besitzerin des Hofes Ameli befand, und ritt meine Aufgabe ab, ehe wir den Platz wieder verließen. Ich war nicht immer ganz sicher gewesen, was auch zu einem Zögern von Feather geführt hatte und uns viele Plätze kosten würde...
Nach allen weiteren Prüfungen, die wir mit großem Spaß angesehen und fotografiert hatten, drückte ich Naomi die Kamera in die Hand und wurde zur Siegerehrung gerufen. Feather zeigte sich neben mir von seiner besten Seite, doch eine Nachwertung gab es nicht und so belegten wir „nur“ den 8. Platz von 12.. Naomi umarmte mich tröstend, doch ich war zufrieden, nun, für das erste Turnier.
Wir fuhren mit RS's Feather of Peace zurück zum Hof und putzten ihn gemeinsam ordentlich ab, ehe wir unsere Sachen wegräumten und nach Hause fuhren.
Hallo. :) Wie einige von euch sicherlich wissen, bin ich im Besitz des Verkaufsstalls "Gestüt Luchadora" (auf dem btw. auch Alex arbeitet) und bin gerade dabei, ihn wieder ein wenig umzugestalten, neu aufzubauen, da ich ihn lange vernachlässigt habe, weil ich mir immer viel zu viel vornehme...
Nun ist es so, dass eines unser größten Probleme ist, dass ich allein die Steckbriefe schreibe und das nicht unbedingt eine leichte Aufgabe ist und gelegentlich einfach aus zeitlichen Gründen gar nicht möglich. Daher habe ich entschlossen, eine Art Stellenangebot aufzugeben und starte hier mal den ersten Versuch! :D Ich erwarte von einem Steckbriefschreiber, dass er die deutsche Rechtschreibung größtenteils beherrscht (kleinere Fehler passieren und ich lese ja auch drüber), kreativ und variabel auch im Schreibstil ist und mehr als drei Zeilen zu einem Pferd zustande bringt. Neben dem Charakter müssten Ausbildung und Potential erarbeitet werden, evtl. Stammbaum, aber darum kann ich mich auch kümmern. Eine Bezahlung würde es in dem Sinne vorerst nicht geben... Allerdings würde man vielen VRHs helfen, mit helfen, bekäme auf selbsterstelle Pferde das Recht, sie sich direkt zu reservieren und, sollte der jenige in den für später geplanten kleinen Mitgliederbereich einsteigen wollen, gäbe es dort gewisse Vorteile, die ich mir noch überlegen muss, aber man könnte z.B. ein Pferd erstellen und es später kaufen und müsste somit nicht auf etwas passendes hoffen.
Die zweite Sache, zu der ich kommen möchte, ist die, dass ich entschieden habe, meine Fotoecke bereits online zu stellen. :) Wer noch Fotos braucht, der möge bitte hier: http://vvs-historyofhorselove.jimdo.com/lysanders-fotoecke/ nachschauen, gut lesen, auf Neues (von dem ich noch ganz viel habe, das nur noch bearbeitet werden muss) warten oder sich direkt an mich wenden. Ich freue mich über jeden, der sie nutzt! :D
Obwohl es natürlich vorkommt, dass ich einige Tage nicht da bin, ganz ohne mich abzumelden, wollte ich diesen Termin doch vorabmelden, weil ich dort nicht einmal mehr täglich reinschauen kann, so wie immer.
Im Oktober, ab dem 24. oder 25. bin ich nicht da. Ich werde mich nach Verona, Italien verkrümeln und versuchen, Romeo und Julia auf die Schliche zu kommen. xD Richtig zutun habe ich dort mehr oder weniger "geschäftlich", wenn man es so ausdrücken möchte, aber der Schauplatz dieses Werkes ist sicherlich nicht uninspirierend und vielleicht kommt mir so eine gute Idee, dass ich sie in meinen Bericht übertragen kann. Mein Notizbuch habe ich auf jeden Fall dabei. ;D
Wann genau ich wieder komme, ist mir selbst noch nicht ganz klar. Ab dem 27. bin ich wieder in Deutschland, es wäre aber möglich, dass sich das in den so späten Abend bzw. die Nacht hinauszieht, dass ich den gesamten 28. im Bett liege, vielleicht bin ich aber auch am Nachmittag wieder da.
Klitzekleine Frage: Ich hatte zu den Reitlehrern gewechselt, da ich mein Leben als Stallbursche einefach nicht finanzieren kann, wurde aber nicht umgeschrieben und nun sind die Reitleher voll...
Ich will niemandem den Job wegnehmen, da ich eh nur beschränkt einzusetzen wäre, würde dann aber gern zum Turnierreiter werden, auch, wenn das irgendwie mies mit Lysanders Ausbildung zusammen passt. <_< Es ist so verdammt vieles bei ihr schief gelaufen, allerdings kann ich anders echt nicht leben und ich habe gerade renoviert, da wäre umziehen blöde. xD
Ich wollte mich hier kurz mal melden, da ich in letzter Zeit ja gar nicht online war. Ich habe zwar jeden Tag hereingeguckt und auch ein bisschen mitverfolgt, was passiert, aber ich habe mich nie eingeloggt...
Der Grund dafür, dass ich nicht on war ist, dass ich momentan an einer anderen Liebe hänge. Wer von euch das Spiel SweetAmoris kennt und das FanFiction Forum kennt, der wird das vielleicht verstehen. Ich habe dort angefangen eine Geschichte zu schreiben, diverse Geschichten zu verfolgen... Außerdem spiele ich jetzt online Tetris... *Hust* Sucht *Hust* xD Zudem habe ich Ferien und am Montag erscheint hier meine Cousine und dann ists vorbei mit jeglichem Anstand, der noch verbleibt.
Trotz allem habe ich den Hof hier aber noch wirklich, wirklich lieb! Ich werde weiterhin meine Berichte nacharbeiten und täglich reinschauen, wenn auch, ohne mich einzuloggen. Ich wache still und heimlich über euch. xD Ich hoffe, das ist okay... Ich wollte nur, dass ihr bescheid wisst.
oder auch "Der Bericht, der mir das Leben schwer machte, obwohl es einfach war."
Schicksäle: Dummheit ist einfach männlich, Der Lauf der Dinge erlaubte mir dieses Schicksal leider nicht. Nicht drin. Wo hast du nur deinen Kopf gelassen, drin
Aufgaben: Lilly braucht ein bisschen Hilfe beim Bürokram. Die Pässe der Pferde müssen sortiert und nach richtigkeit geprüft werden. Da das sehr viele sind freut sich Lilly über jede Hilfe., drin
-
- Ehrlich gesagt, finde ich meine Absätze mies gesetzt.
+ - Ich finde es super, dass nach und nach Alex' früheres Leben ans Licht kommt. =]
Was mir auffiel: Ich habe mich ganz schön "verschrieben"... Es lief alles so anders, als geplant! Geistesblitz: Wenn ich Lust, Zeit und was man sonst so braucht mal habe, habe ich entschieden, Geschichten aus Alex' früherem Leben zu schreiben. Aus Alex' Sicht will ich ja eh mal Zusatzberis schreiben, da wäre das auch ganz cool. Und dann, eines Tages, mache ich mir ein Buch daraus. ;D
(Auf das kleine Bild muss man klicken, dann wird es größer! Besser hab ichs nicht eingefügt gekriegt.)
---
Es war dieser Morgen, an dem ich mich so viel besser fühlte und wusste, dass es Alex ganz anders ging, der zu diesem Tag wurde, an dem ich einiges erfuhr, was mir verschwiegen werden sollte. Es war dieser Morgen, der zu diesem Tag wurde, an dem meine heile Welt zeigen musste, dass kleine Kratzer sie nicht zerbrechen konnten.
Er fing damit an, dass ich Alex' aus dem Bad scheuchte und mich im Spiegel betrachtete. Meine Haare waren inzwischen beachtlich gewachsen, wieder schulterlang, denn ich hatte ewig nicht geschnitten, ganz einfach, weil es keine Gründe gab. Ich band sie mir zu einem seitlichen Fischgrätenzopf und machte mich dann an mein schlichtes Make Up. Mit einem Seufzer suchte ich meine Kleidung heraus, die ich wohl nicht mehr lange würde tragen können. Schlicht gekleidet in Jeans und altrosa Pullover ging ich herunter in die Küche und schon von weitem roch ich ein wirklich amerikanisches Frühstück. Dass Josh kochen konnte, hatten wir ja gestern schon festgestellt und so schwebte ich glücklich vom Duft angelockt in die Küche und hatte meine Sorgen, was die Kleidung betraf schon wieder vergessen. Außer mir und ihm war noch niemand wach und so aßen wir gemeinsam allein und verfielen in alte Muster. Zum Beispiel vergaßen wir jegliche Tischmanieren und begannen wieder, als wäre es das normalste der Welt, in einem heftigen Denglisch mit starkem Akzent [Ich spreche übrigens von amerikanischem Akzent, nicht von deutschem. ;]] und verdammt schnellem Tempo zu reden. Wahrscheinlich musste es für jeden Außenstehenden geklungen haben, als würden wir Kauderwelsch reden, der gar keinen Sinn ergibt und, dass es wirklich so war, bestätigte uns Naomi, die, durch unseren Lärm geweckt, verwirrt zu uns rüber sah und sich dann neben mich setzte. Ihr zuliebe rissen wir uns zusammen und sprachen, zumindest einigermaßen, deutlich und weitestgehend Deutsch. Wie Mädels lobten Josh wieder und wieder in höchsten Tönen für sein Essen, hörten jedoch schlagartig auf, als er uns plötzlich unterbrach. „Hast du eigentlich vor, deinen Eltern bald zu erzählen, dass du ein Kind bekommst? … Oder überhaupt etwas von Alex?“ fragte er und ich verfiel in Schweigen. Ich saß und schwieg sehr lange und Joshua begann zu lachen. „Wo hast du nur deinen Kopf gelassen! Was ist passiert, seit du in Deutschland bist? Seit wann verdrängst du dein altes Leben?“ Es traf mich hart zu hören, was er sagte. Wie eine Harpune und, auf Grund des Widerhakens, wurde ich sie nicht mehr los und es schmerzte viel länger als einen Augenblick. „Seit wann bist du gemein, Josh?“ fragte ich bissig und traurig zugleich zurück und er wirkte besorgt, was mich herzlich wenig kümmerte. „Seit wann bist du so emotional?“ fragte er und es entfachte den Funken Wut, zu einem kleinen Feuer mit Potential, einen Waldbrand zu verursachen. „Seit ich schwanger bin könnte sich das verstärkt haben.“ gab ich zurück, am Anfang ruhig am Ende mit gesteigerter Wut. „Seit wann wirst du wütend auf mich? Das warst du noch nie...“ „Seit du dich wie ein unsensibler Idiot verhältst!“ „Seit wann macht es mich zu einem unsensiblen Idioten, dir eine Frage zu stellen?“ fragte er ganz sachlich und, wenn überhaupt, eher noch freundlich als wütend und ich wusste nicht warum, aber sein Satz, seine Stimme, seine Anwesenheit, ja, seine ganze Existenz hätten nicht nur einen, sondern tausend innerliche Wälder niederbrennen können und in meiner grundlosen Wut lief ich nach oben, schlüpfte in meine beigen Reitstiefel, bevor ich schnurstracks an der Küche vorbei nach draußen lief. Im schnellsten Tempo das mir, in den leider nicht eingelaufenen Stiefeln, möglich war sprintete ich zur Bushaltestelle und nur ganz knapp erwischte ich den 8.00Uhr-Bus zum Gestüt Nightwing.
Als ich nach kurzer Zeit bereits den Hof erreichte, bot sich mir ein ungewohntes Bild: Niemand, wirklich niemand, schien da zu sein. Es gab keine Hektik, keine netten Pläusche... Lediglich ein Licht brannte im Büro und ich entschied, später vorbeizuschauen. Zuerst jedoch, brach ich in den Hengststall auf. Es erschien mir, als wäre ich ewig nicht hier gewesen und, weil ich Dreamers Box nicht auf Anhieb fand, wurde ich traurig. Regenwolken zogen über meinem innerlichen Wald auf. Niedergeschlagen lief ich durch den gesamten Stall und kam schließlich doch bei meinem Dreamer an. „Hey...“ begrüßte ich ihn und meinte, in seinem Blick Freude über mein Erscheinen und Mitgefühl was meine hörbare Trauer betraf erkennen zu können. Ich ging zu ihm in die Box und streichelte ihn lange. Ich vermied es, weiter an Josh zu denken und fragte meinen Liebling stattdessen, wie es mit Alex gelaufen war. „War es nicht schön, mal wieder zu springen?“ Er wieherte, als ich „springen“ sagte und es freute mich sehr, ihn glücklich zu sehen. „Ich werde ihn demnächst wieder zu dir schicken. Heute aber habe ich ganz viel Zeit. Wollen wir ein bisschen rausgehen?“ Ich nahm mir seinen Strick, der an der Box baumelte, und führte ihn daran aus dem Stall. Wir liefen einmal quer über den Hof in Richtung Wald. Mein Ziel war es, mehr Vertrauen zu Dreamer aufzubauen, damit wir schon bald ausreiten können würden. Er lief brav neben mir und ich erinnerte mich daran, wie wir das erste Mal gemeinsam spazieren gehen waren. Eine Stute ritt vorbei und mein Dreamer war drauf und dran hinterherzulaufen. Ich war froh gewesen, dass die Reiterin der Stute mir geholfen hatte ihn zu halten und erinnerte mich daran, dass sie gesagt hatte, dass sie mir jeder Zeit helfen könnte, eine Beziehung zu Dreamer aufzubauen. Ich wühlte ein wenig in meiner Jackentasche, denn es war die selbe Jacke wie die, die ich auch damals trug, und fand tatsächlich ihre Vistitenkarte! „Marla Schönvogt, Tierärztin.“ las ich vor und beim Namen Schönvogt kam eine Erinnerung auf. Eine Frau Schönvogt hatte ich im Krankenhaus getroffen, bei dem Beratungsgespräch. Ein Stechen in der Brust kam auf und ich biss mir auf die Lippe. Ich musste dringend Quinn besuchen. Im Gehen zog ich nun mein Handy aus der anderen Tasche und tippte Marlas Nummer ein. Etwa 5 Sekunden musste ich warten, bis sie abnahm und sich freundlich meldete. „Hallo, Marla hier.“ „Ah... Guten Tag, Marla! Ich weiß nicht, ob du dich an mich erinnerst aber hier ist--“ „Liva.“ schnitt sie mir das Wort ab und lachte. „Ja, ich erinnere mich an dich. Was gibt’s?“ „Mh... Es ist so, ich habe heute viel Zeit, um etwas mit meinen Pferden zu unternehmen. Ich wollte meine Beziehung zu Dreamer stärken und dachte, du hättest vielleicht ein paar Tipps für mich.“ Sie überlegte kurz, wägte ab. „Ich komme am Besten gleich vorbei.“ sagte sie schließlich bestimmt und ich sagte ihr, wo wir uns treffen wollten.
„Wahnsinn Dreamer! Haben wir ein Glück!“ sagte ich und stand aufgeregt neben meinem Hengst. „Du kennst Marla sicher noch.“ Und wie er sie kannte. Als Marla aus ihrem Auto, dass sie ein paar Meter entfernt von mir anhielt, stieg blickte Dreamer zu ihr herüber und spitze die Ohren. Als sie näher kam, ging er direkt auf sie zu und einen Moment lang glaubte ich, sein manchmal bissiger Charakter würde sich doch zeigen, aber als Marla ihm die Hand hinhielt schnupperte er nur und forderte, gestreichelt zu werden. Sie lachte, tat es und binnen Sekunden fraß mein Hengst ihr aus der Hand. Das beeindruckte mich sehr und lenkte von der Begrüßung ab, aber sie lachte nur herzlich und kam direkt zur Sache. „Wenn du viel Vertrauen zu ihm aufbauen willst, dann solltet ihr täglich arbeiten, allerdings mit Abwechslung. Ich schlage vor, dass wir heute kleine, entspannte Übungen machen und einen Plan ausarbeiten, nach dem wir arbeiten können.“ Marla klang überzeugt und selbstsicher und etwas anderes, als dieser wirklich guten Idee zuzustimmen war mir unmöglich. Hier draußen gab sie mir zuerst einen Massagehandschuh, mit dem ich Dreamer streichelte. Marla weiß mich darauf hin, dass Pferden es gefällt, gerade an Stellen gestreichelt zu werden, an die sie selbst nicht herankommen. Das nahm ich mir zu Herzen und es gab etwa eine halbe Stunde lang ein super Verwöhnprogramm für Dreamer, dann setzten wir unseren Spaziergang fort. „Ich denke, es wäre eine gute Idee, wenn wir einen Wochenplan machen. Wir machen jeden Tag in der Woche etwas anderes, allerdings jede Woche das Selbe, solange, bis wir weiter gehen können. Hast du die ganze Woche über Zeit, um zum Hof zu kommen?“ Ich nickte. „Noch.“ fügte ich lächelnd hinzu und Marla hakte nach. „Ich bekomme ein Kind.“ sagte ich und Marla lächelte nun ebenfalls. „So lange wie möglich werde ich natürlich zu den Pferden gehen, aber sobald es nicht mehr geht, kann ich dir nur noch Alex schicken.“ „Das freut mich wirklich!“ sagte Marla. „Sag einfach Bescheid, dann unterbrechen wir das Training und, wenn du dich mal nur ein paar Tage lang nicht gut fühlst, dann können wir auch dort Pausen machen und, wenn du willst und Alex bei dir brauchst, kann ich mich auch deine Pferde versorgen.“ „Marla, du bist super!“ sagte ich lachend und bedankte mich mehrmals bei ihr. „Hast du überhaupt Zeit dafür?“ fragte ich sie nach einer Weile Babygequatsche und sie nickte. „Für Freunde habe ich immer Zeit.“
Nach etwa einer weiteren halben Stunde hatten wir einen Plan ausgearbeitet, den Marla so sauber wir möglich während dem Gehen aufgeschrieben hatte.
[[File:Unbenannt.png|none|auto]]
Am Wochenende wollten wir nach Absprache etwas oder nichts unternehmen und uns diese Tage für eventuelle Ausritte freihalten. Aus dem Wunsch, heute etwas mit meinem Liebling zu unternehmen, wurde enorm schnell eine Art Schule und auch Marla war überrascht, dass es so kam, obwohl es ihre Idee war. Sie drückte mir, als wir am Hof ankamen, den Zettel in die Hand, verabschiedete sich bei mir mit einem Händedruck und bei Dreamer mit einem Leckerli, weil er so artig gelaufen war, und ging. Ich verabschiedete mich ebenfalls bei Dreamer mit einem Knuddler und entließ ihn auf die Weide.
Ein Blick auf die Uhr verriet mir, dass ich bereits seit zwei Stunden hier war und wieder biss ich mir auf die Lippe, denn nachdem wieder Ruhe im Wald eingekehrt war und die Wolken sich verzogen hatten, bereute ich es, einfach gegangen zu sein. Jetzt jedoch wollte ich erst meine Arbeit auf dem Hof beenden und so ging ich zu Lillys und Lucys Büro, denn vorhin hatte Licht gebrannt. Jetzt war es zwar aus, denn es war hell geworden, doch auf Lilly traf ich trotzdem. Sie saß am Boden und hatte gefühlte tausend Zettel vor sich neben sich und hinter sich zu liegen. Sie seufzte und sah zu mir hoch. „Kann ich dir helfen?“ fragte ich und sie nickte freundlich. Ich hockte mich zu ihr und begutachtete die Papiere die, wie ich feststellte, Pferdepässe waren. „Wir müssen sie alle auf ihre Richtigkeit prüfen und sortieren.“ Sie erklärte mir, nach welchem System die Pässe geordnet waren und welche Angaben schon lange nicht mehr kontrolliert wurden, denn auf diese sollte ich besonders Acht geben. Ich setzte mich schließlich aus der Hocke richtig hin und nahm mir einen Stapel der Pässe. Viele der Pferde hatte ich bereits gesehen, andere waren mir völlig fremd und mir wurde zu ersten Mal klar, wir groß der Hof war... Schnell konnte ich routiniert sortieren und alles ging fix, jedoch trotzdem fehlerfrei. Leichte Arbeiten, ließen Gedanken zu und schon war ich wieder am Grübeln, was auch Lilly bemerkte. „Ist etwas?“ fragte sie und ich nickte zaghaft. „Ach... Es ist... Alex, Quinn, mein bester Freund und das Baby... Das macht alles etwas Stress im Moment.“ sagte ich und sie sah mich verwundert an. „Welches Baby?“ In dem Moment, in dem Lilly die Frage aussprach, schlug ich mir mit der Hand vor den Kopf. Ich hatte alle, die es wussten, darum gebeten, nichts zu sagen und nun tat ich es selbst! Ich lachte, schüttelte den Kopf und sah Lilly wieder an. „Ich erwarte ein Baby.“ Und nun sah Lilly wirklich verwundert aus. „Wie? Was? Von Alex? So schnell?“ „Ja... Irgendwie schon.“ meinte ich und wurde leicht rot. „Wie schön! Ich meine, das ist super! Ein Kind.“ sagte Lilly und wir waren in eine sehr merkwürdige Gesprächssituation geraten. „Es ist ein wenig komisch, ich weiß... Wir freuen uns trotzdem schon sehr, auch, wenn es noch lange, lange dauert. Aber weißt du, eigentlich wollte ich nicht, dass es alle am Hof wissen.“ Lilly hielt sich den ausgestreckten Zeigefinger vor den Mund, um zu zeigen, dass sie schweigen würde. „Allerdings... Wissen es nun schon Lola, Cloe, Naomi und du, das sind fast alle, also --“ Lilly schnitt mir das Wort ab. „Ach komm! Hier am Hof sind noch so viele andere und außerdem bekommen wie zwei Neue, lass uns ein Geheimnis draus machen.“ Sie wirkte zuerst ein wenig aufgeregt, bei dem Gedanken, an ein Geheimnis, aber dann zeigte sich ihre schüchterne Seite und, als ich nicht antwortete wurde sie ganz still. „Okay.“ sagte ich schließlich lächelnd und in mir strahlte die Sonne über den innerlichen Wäldern.
Als die Pässe aller Pferde des Hofes sortiert und wieder in Regale geräumt waren und der Fußboden wieder zu sehen war, atmete Lilly erleichtert auf und bedankte sich bei mir, dann verließen wir gemeinsam das Büro. Sie lächelte mir noch einmal zu, deutete erneut ihr Schweigen bezüglich das Babys an und ging rüber zur Weide, um nach ihren Pferden zu sehen, ich hingegen ging zum Stutenstall. Queeny stand in ihrer Box und döste vor sich hin, weshalb ich entschied, nichts mit ihr zu unternehmen und jemanden darum zu bitten, sie auf die Weide zu bringen. Auf dem Weg nach draußen kam mir eine Idee und ich sah mit die Stuten heute besonders genau an. Wenn ich ein Kind hätte, sollte es ein eigenes Pferd bekommen. Das würde dem Kind guttun und gleich Familienaktivitäten schaffen, dann könnten das Kind, Alex und ich gemeinsam ausreiten. Voller Vorfreunde auf diese Zeit überlegte ich, welche Rasse gut für ein Kind wäre und mir fielen eine kleine Shetlandpony-Sute names Zwiebel und eine junge Haflinger-Stute namens Golden Nugat auf. Von beiden machte ich mit meinem Smartphone ein Foto, um sie Alex später zu zeigen, und verließ den Stall, um mich nach Charakter, Ausbildungsstand und Preisen zu erkundigen. Ich hatte gehofft, Lilly oder Lucy zu finden, traf jedoch nur auf Chantal, die einen Mann, etwa im Alter von Alex, offensichtlich nervte und bedrängte, es selbst aber nicht zu merken schien oder es ganz einfach nicht merken wollte. Als ich mich den beiden näherte und Chantal ansprach, sah er sichtlich erleichtert aus, lächelte mir kurz dankbar zu und machte sich schnell aus dem Staub. „Was willst du?“ fragte Chanta im gewöhnt unfreundlichen Ton und ich bat sie um Informationen zu den beiden Pferden. Widerwillig antwortete mir: „Nugat ist ein freches Pferd. Sie büxt ständig aus und scheint mich nicht zu mögen, aber die anderen haben sie trotzdem gern. Keine Ahnung, was die an der finden... Und Zwiebel? Mh, nettes Pferd, gute Ausbildung, spielt gern und verbringt die meiste Zeit mit Conquest of Paradise. Wozu willst du das wissen?“ „Ich überlege, ein neues Pferd zu kaufen für … mich.“ Ich biss mir auf die Lippe, in der Hoffnung, Chanta würde meine merkwürdige Pause bemerken und nachhaken, allerdings war sie viel zu selbstverliebt, um etwas zu bemerken, dass sich nicht um sie drehte und so verabschiedete sie sich, nachdem ich sie darum gebeten hatte, Queeny nach ihrem Schläfchen auf die Weide zu bringen, unfreundlich von mir drehte sich wieder um und murmelte genervt etwas von: „Hatte Tobi fast... Blöde Kuh.“.
Nachdenklich und meine Lippen zerkauend lief ich über den Hof und war nicht sicher, ob ich schon nach Hause wollte. Ich ging viele Möglichkeiten durch und entschied, dass ich allein zu Quinn gehen würde und mich dann doch auf den Weg nach Hause machen würde. Unterwegs war noch genug Zeit mir zu überlegen, was ich Josh sage und wie ich mich bei ihm entschuldigte. Da ich in meinen Reitstiefeln, die ich doch nicht gebraucht hatte, nicht weit laufen konnte, nahm ich den Bus und stieg vor dem Krankenhaus aus. Es war komisch hier wieder herzukommen, denn in der letzten Zeit war ich nicht bei Quinn gewesen und niemand hatte über ihn gesprochen. Wir hatten uns über das Baby gefreut, eine Rockband mit nun schon 100.000 Klicks bei YouTube gegründet und Naomis Zimmer umgestaltet, aber niemand hatte etwas zu Quinn und seinem Zustand gesagt und niemand wusste, was werden würde. Ich betrat das Krankenhaus und schon als der Arzt mich sah und wiedererkannt hatte führte er mich mit ernster Miene zu Quinn. „Wissen sie, Frau Lebec, es ist nicht einfach Auskunft über den Patienten Rheinholdt zu geben. Den Nasenbruch konnten wir korrigieren und die Nase wird uneingeschränkt funktionieren, jedoch leicht verkrümmt bleiben, es sei denn, es werden schönheitschirurgische Maßnamen ergriffen. Die anfallenden Kosten würde die Krankenversicherung allerdings nicht tragen. Sämtliche Prellungen und Wunden am Körper des Patienten sind gut verheilt und auch die Behandlung der Gehirnerschütterung durch Medikamente, die über eine Infusion in das Blut geleitet wurden, war möglich, jedoch wissen wir nicht, wann er aus dem Koma erwachen wird und wie sein geistiger Zustand sein wird. Die Wahrscheinlichkeit ist nur etwa 40% hoch, dennoch ist es möglich, dass Herr Rheinholdt leichte bis mittelschwere bleibende Schäden davon trägt.“ „Okay.“ sagte ich nur leise und nickte. Er ließ mich allein in das Zimmer und ging weiter seinen Weg durch die Flure dieser weißen Hölle.
Ich setzte mich zu Quinn auf die Bettkante und sah ihn lange, lange an. Er hatte ein Einzelzimmer bekommen, lag fast friedlich schlafend aussehend in seinem Bett, war jedoch grünlich-blass und ein großer Monitor kontrollierte seinen Zustand. Außerdem steckte die Nadel der Infusion in seiner Hand und ständig floss mit Medikamenten angereichertes Wasser in seinen Körper. „Hallo Quinn.“ sagte ich leise und berührte seine Hand, um zu prüfen, ob sie warm war. „Ich hoffe, es geht dir bald besser... Weißt du, Alex und ich...“ fing ich an und wollte ihm die guten Neuigkeiten erzählen, doch ich spürte, wie Regenwolken aufzogen. Wie konnte ich fröhlich sein, wenn es Quinn, dem Onkel meines Kindes und Bruder meines Freundes, so schlecht ging? Gar nicht, genau. Er sagte nichts, fragte nicht nach, sagte mir nicht, dass er neugierig wäre und würde nicht sagen, dass es schön ist, dass wir ein Kind bekommen würden, denn er konnte nicht. „Es ist nicht so wichtig, Quinn, vergiss das wieder.“ sagte ich schließlich und drehte den Kopf von ihm weg. Seine wirklich warme Hand hielt ich inzwischen fest und überlegte, was ich ihm erzählen könnte, das ihn vielleicht freuen würde. „Alex tut es leid. Es fällt ihm noch etwas schwer, aber er gibt nun zu, dass er dein Bruder ist und er möchte, dass du weißt, dass er dich liebt.“ Ich lächelte Quinn unsicher an, versuchte, die Sonne wieder scheinen zu lassen, aber es wollte nicht klappen. „Verdammt Quinn!“ sagte ich stattdessen laut, denn meine Trauer war in eine seltsame Form der Wut umgeschwenkt. Ich stand hastig auf und fing an, wie immer, wenn ich wütend war, wild zu gestikulieren. „Warum musste das passieren? Warum musste es so kommen, dass du im Krankenhaus liegst? Warum ist Alex so wütend auf dich und warum hat er so überreagiert? Warum traf sein Zorn ganz allein dich und warum verdammt mussten gerade wir diesen Unfall haben?! Verdammt Quinn... Du liegst hier einfach im Koma und lässt alle mit Fragen zurück...“ Zum Ende hin war ich leiser geworden und hatte mich wieder zu Quinn gesetzt. Nach Trauer und Wut und Ratlosigkeit war nun nichts mehr da. Unendliche Leere „füllte“ meinen Kopf und meinen Körper, meine Gedanken und meine Gefühle. Nur eine Frage blieb. „Quinn... Wer beantwortet nun meine Fragen...?“ „Mach dir keine Gedanken Bruder, ich kümmere mich darum.“ hörte ich eine Stimme hinter mir sagen und jemand legte seine Hand auf meine Schulter. Ein Blick weit nach oben verriet mir, dass es Alex war. Seine Anwesenheit hatte immer für strahlenden Sonnenschein gesorgt, doch selbst er konnte die Leere nicht durchbrechen. Er setzte sich auf den Stuhl neben dem Krankenhausbett und ich rutschte von dort auf seinen Schoß. Er atmete mächtig durch, sah mich traurig an und fragte „Was möchtest du wissen?“
„Warum? Alex, warum? Warum hasst du ihn?“ fragte ich schneller nach, als ich denken konnte, denn das war es, was mich am meisten beschäftigte. „Versprichst du mir was?“ fragte Alex, der meine Hand festhielt und auf meine Finger starrte. „Was?“ fragte ich. „Versprich mir, dass...“ Er schaute weiterhin auf meine Finger, hielt sie ganz fest, doch ließ dann los und sah mich an, mit einem Blick voller Unbehagen. „... wir Freunde bleiben.“ Es klang komisch. Brannte schon fast in meinen Ohren und hatte keinen Platz in mir. Ein „Freunde bleiben mit Alex“ gehörte selbst in meine Wäldern nicht, die nahezu alles aufnahmen und für alles einen Platz hatten. Dennoch nickte ich und verstärkte meine Antwort mit einem lauten, deutlichen „Ja.“ „Gut.“ er lächelte kurz, kam dann zum Thema zurück. „Ich hasse... Ich habe ihn gehasst, weil er mir etwas Wichtiges genommen hat... Vor etwa drei Jahren, war ich verlobt. Ich hatte die Schule beendet, mein Studium bereits begonnen und viel Geld gespart, um schlussendlich meiner damaligen Freundin einen Antrag zu machen und mit ihr ein Haus zu kaufen. Dazu... kam es aber nicht mehr. Wenige Tage nach unserer Verlobung ist sie gestorben... Quinn ist schuld daran. Er hat sie überfahren. Wir... Ach... Ist es okay, wenn ich nicht näher darauf eingehe? Ich will nicht--“ „Schon okay.“ „Danke... Weißt du, ich... ich erzähle die Sache jetzt zu Ende. Zwar beantwortet dies deine Frage schon, aber es gibt Dinge, die mich schon so lange belasten... Mit ihr war auch Quinn für mich gestorben und jeglicher Sinn in meinem Leben war verloren. Von einem Tag auf den anderen war alles weg. Das hat mich sehr verändert. Die erste Zeit hatte ich ständige Auseinandersetzungen mit Quinn und mehrmals schlug ich ihn. Ein Mal kam er, ähnlich wie jetzt, ins Krankenhaus, jedoch ohne Koma. Unsere Eltern haben ihn vor mir versteckt. Am Anfang, wenige Tage nach meinem Verlust, waren sie da, doch dann nie wieder. Nicht nur, dass ich auch Kevin nicht sehen durfte, ich wurde zu Hause rausgeschmissen. Mit dem Gespartem mietete ich mir eine kleine Wohnung und versuchte, allein auf die Beine zu kommen, doch das wurde nichts und so geriet ich auf die schiefe Bahn. Opfer meiner Aggressionen waren nahezu alle Leute, die mir in die Quere kamen, es blieb nicht nur bei Quinn... Ich war mehrmals in dieser Zeit im Gefängnis oder musste Strafen zahlen, solange, bis eine Wende eintrat. Ich habe Alysha kennengelernt, weil ich begann, beim Gestüt Luchadora zu arbeiten. Ich weiß jetzt, dass sie eine falsche Schlange ist, dass sie oberflächlich, zickig und auf alles andere als aufrichtige Liebe aus ist, aber damals war mir das nicht klar und in gewisser Weise hat sie mich gerettet. Die Schlägereien hörten auf und kurze Zeit war alles besser. Aber es blieb bei kurzer Zeit. Es gab... einen V-vorfall... von dem... nein.“ sagte Alex plötzlich leise und stoppte. Er sah erneut lange auf meine Finger und ich bemerkte, dass er zwar nicht im Moment, aber zwischendurch geweint haben musste. Vertieft in seine Erzählung war mir nicht einmal aufgefallen, wie umklammert er mich festhielt. „Du musst nicht weiter erzählen, wenn es dich schmerzt...“ flüsterte ich und er nickte. „Es tut mir leid.“ sagte er und wir entschieden, das Krankenhaus zu verlassen.
Mit dem Bus fuhren wir nach Hause. Es war Nacht geworden und es hatte begonnen zu regnen. In Alex' riesige Jacke eingekuschelt betraten wir zur Abwechslung mal seine Wohnung, statt meinem Mietshaus, denn ich hatte meine Schlüssel vergessen. Alex fiel direkt ins Bett und ich legte mich zu ihm, weil ich ihn nicht allein lassen wollte, auch, wenn mich seine Wohnung interessierte. Er schlief direkt ein, war jedoch sehr unruhig und bei mir war gar nicht erst an Schlaf zu denken. Zwar hatte ich gesagt, dass es okay ist, dass er nicht weiter erzählen will, aber dennoch wollte ich es wissen. Was war es, dass meinen Alex, meinen großen starken Alex, so sehr traumatisiert hatte, dass er zu Weinen begann und das Sprechen verlernte? Was war es das ihm diesen unruhigen Schlaf bescherte? Der innerlichen Leere, war innerliche Aufgewühltheit gewichen, als wären tausende von Tieren in meinen innerlichen Wäldern am Werk, um herauszufinden, auf welche Naturkatastrophe sie sich vorzubereiten hatten.