Da ich bereits Geländesprungerfahrung habe, wollte ich heute mit Wyomi springen üben. Sie selbst könnte bis Klasse A springen, ist aber erst bei E. Deshalb wollte ich heute, nachdem ich dass mit Lilly abgesprochen hatte, Wyomi zunächst ein wenig warmspringen und dann ein oder zwei A-Geländesprünge ausprobieren. Ich nahm sie also aus ihrer Box, putzte sie, holte ihr Sattelzeug und sattelte sie. Danach ritt ich sie im Schritt aus dem Dorf hinaus, mitten in Richtung Wald. Nachdem sie dann angetrabt war, merkte ich mal wieder, wie schön ihre Gänge doch waren. Wir ritten also im Trab in Richtung Wald. Bis wir zu dem Weg kamen, der die Gelandesprungstrecke beinhaltet. Ich hatte sie bereits einmal dort geritten und kannte ihre Sprünge bei E bereits. Wie das letzte mal ließ ich sie am Anfang der Strecke angaloppieren. Nach gut einer Minute kam auch schon der erste Sprung. Es ist eine Hecke, etwa 40cm hoch, zum aufwärmen. Ich gab Wyomi die Sprunghilfen und sie kam gut über die Hecke. Nach zwei weiteren Hindernissen, einem kleinen Bach und einem niedrigen Zaun, der auch etwa 40cm hoch war, kam das erste anspruchsvolle Hindernis. Ein Baumstamm, der höher war als die anderen Sachen. Da sie diesen gut genommen hat, wollte ich nun nicht wie sonst geradeaus auf E bleiben, sondern links abbiegen, wo die A-Hindernisse kamen. Da sollte sie aber auch nir ein oder zwei versuchen und dann wieder zurück zur E-Strecke wechseln. Ich ließ Wyomi in eine kurzen Trab fallen, da das nächste Hindernis erst in einem Kilometer kam. Als es in der Ferne schon sichtbar war, ließ ich sie wieder in den Galopp durchparieren. Ich gab ihr, wie vorher auch, die Sprunghilfen. Das Hindernis ist ein etwa 85cm hoher Zaun. Wyomi nahm die Hilfen und setzte zum Sprung an, und zu meinem Glück auch hoch genug, da sie bereits normal bis A sprang. Nachdem sie das erste Hindernis so gut gepackt hatte, ließ ich sie das zweite nicht springen, da es bereits 100m später kam. Das nächste sollte sie aber wieder versuchen, eine Hecke, 90cm hoch. Ich setzte zum Sprung an und sie nahm die Hilfen, wenn auch etwas spät. Sie stieß mit einem Huf an die Hecke, aber da sie zur Sicherheit Hufglocken umhatte, tat sie sich nichts, zumal eine Hecke weniger schlimm ist als ein Zaun oder dergleichen. Nach diesen ersten Erlebnissen kamen wir wieder auf die E-Strecke, wo noch zwei kleine Zäune und ein Wassergraben auf sie warteten, bevor ich sie zum Schritt durchparierte und sie noch zehn Minuten ritt, bevor ich abstieg und sie an der Hand nach Hause führte. Ich brachte sie zunächst auf ein Paddock, wo ich sie absattelte, ihre Sachen wegbrachte und mit ihrem Halfter umd ihrer Decke zurückkam. Ich legte es ihr um, sowie die Decke. Danach brachte ich sie in ihre Box. Ich ging noch zu Amethyst, dem ich am Vormittag wieder etwas trainiert hatte, und sah mach ihm. Dann ging ich noch zu Lilly
"Hy Lilly. Ich bin eben von unserem Ausritt wieder gekommen. Wyomi hat sich ganz gut an den A-Hindernissen gemacht. Wenn man sie noch etwas weiter trainiert, wird sie wohl ganz locker die A-Sprünge schaffen", sagte ich zu ihr. "Hy Marie. Das hört sich gut an. Reite sie am besten noch eine Woche so und sag mir dann, wie oft sie Probleme mit den Hindernissen hatte, ok?", antwortete sie mir. "Geht klar, bis dann Lilly" "Bis dann"
Damit ging ich für heute nach Hause. Die ganze Woche habe ich Wyomi einmal am Tag A-Gelandesprünge absolvieren lassen und mir die Ergebnisse in meinem Bereiterbuch notiert. Nach der Woche gab ich Lilly dann das Buch, damit sie entscheiden konnte, ob Wyomi nun A springen konnte oder nicht. Sie hatte nur einmal einen Sprung verweigert und einmal ist sie danebenher geritten. ---------- So, meine liebe Lilly. Du hast ja gesagt, du entscheidest, ob du sie aufstufst, oder nicht. Also habe ich das im Text offen gelassen. Außerdem fehlt noch ein Trainingsthread für mich. Wenn die Höhenangaben falsch sind, dann verzeiht mir. Ich kenne mich da nicht aus.
So, hier der erste Teil. Ich hoffe, er ist auch 15 Zeilen lang. - - - - 1. Teil ~ Die Kommandos lernen
Aufgeregt kam ich auf dem Hof an. Es war kurz nach zehn, und gleich würde ich mich mit Lilly treffen, und sie würde mir sagen, was mein zweiter Auftrag ist. Da kam sie auch schon um die Ecke. Ich ging zu ihr und begrüßte sie. Sie sagte mir, dass ich in der nächsten Woche, oder auch noch in der danach, Amethyst einfahren soll. Zunächst gehe ich also in den Wallachstall um den großen zu holen. Er steht in seiner Box und wartet schon auf mich. Ich nehme mir also einen Strick aus der Sattelkammer und binde ihn an seinem Halfter fest. Dann band ich ihn in der Stallgasse fest und holte Putzzeug. Eigentlich war er sehr sauber, also brauchte ich ihn nur zu striegeln und zu bürsten. Dann nahm ich ihn mit in einen Paddock, wo ich ihm den Strick losmachte und sein Halfter abnahm. Seine Sachen brachte ich in die Sattelkammer, wo ich sie an seinen Haken hängte. Dann nahm ich eine Decke, einen Longengurt, eine Trense, und eine Doppellonge mit. Damit würden wir heute zunächst die Kommandos üben. Ich hatte von Lilly ein kleines Notizbuch bekommen, in dem ich die Fortschritte eintragen sollte, oder was ich an dem Tag gemacht habe. Ich ging zu Amethyst zurück, der schon wartete. Ich ging in das Paddock und legte ihm zunächst die Decke über, dann machte ich den Longengurt fest und legte ihm dann noch die Trense um. Zuguterletzt befestigte ich die Doppellonge. Dazu nahm ich die zwei 16m langen Seile, an deren einem Ende je ein Karabiner war, und schob sie durch einen Ring am Gurt, der etwa auf Höhe der Schulter lag. Dann befestigte ich je einen Karabiner an dem Ringen, die am Gebiss angebracht sind, wodurch dieses normalerweise mit den Zaum verbunden ist. Nun nahm ich die Seile, je eines in eine Hand, und ließ Amethyst auf 6m Seil erstmal im Schritt laufen, zwei Runden in jede Richtung. Dann ließ ich ihn noch in beide Richtungen zwei Runden traben. Jetzt wird es ernst, denn jetzt kommen die Kommandos. Dafür lasse ich ihn anhalten. Ich schnalze mit der Zunge und werfe einmal die Seile hoch, sodass sie ihn beim runterkommen berühren. Darauf setzt er sich, wie geplant, in Bewegung. Ich lasse ihn diesmal nicht im Kreis laufen, sondern gehe hinter ihm und lasse ihn durch die Halle gehen. Langsam gehe ich wieder mehr in die Mitte der Halle, um ihn jetzt wieder im Kreis laufen zu lassen, aber nur kurz, denn dann mache ich dasselbe wie vorher und er trabt an. Ich lasse ihn noch zwei Runden in jede Richtung laufen und dann wieder ein bisschen kreuz und quer durch die Halle. Dann lasse ich ihm wieder anhalten und zu mir kommen. Er hat die ersten Kommandos gut gelern, jetzt muss ich das ganze noch ein paar Tage lang wiederholen, dann kommte der nächste Schritt. Jetzt muss ich die Fortschritte in das Buch eintragen, dass Lilly mir gegeben hat.
1-3. Tag ~ Kommandos lernen und wiederholen
Amethyst hat die Kutschkommandos und gleichzeitig das lenken gelernt. Das ganze wurde drei Tage gemacht. Nächster Schritt: An das Zattelzeug gewöhnen.
Mein Wecker klingelte und ich stellte ihn ab. Beinahe hätte ich mich wieder umgedreht und wäre wieder eingeschlafen, doch dann viel mir ein, dass heute ja mein erster Auftrag war. Ich wusste nur, dass Lilly wollte, dass ich gegen 10:00 da war, weswegen ich meinen Wecker auf 8 Uhr gestellt hatte. Ich stand also doch auf, ging ins Badezimmer, wusch mein Gesicht und putzte meine Zähne. Danach ging ich wieder in mein Schlafzimmer und zog meinen Schlafanzug aus. Ich zog mir meine schwarze Hose an, den roten, mir etwas zu großen Pulli und schwarze Söckchen. Dann ging ich in die Küche und machte mir ein Marmeladenbrot. Damit ging ich in den Garten und setzte mich an den Terassentisch. Es war ein sonniger, sehr warmer morgen. Der Tag war wie gemacht zum reiten, aber das würde ich auf morgen verschieben müssen, weil ich ja meinen ersten Auftrag zuerst erledigen musste. Es war jetzt kurz nach neun, also wollte ich losgehen. Ich zog meine alten kurzen Stiefel an, die ich Zuhause auch immer getragen habe. Dann ging ich los und der Weg war immernoch so schön wie vorgestern, als ich angekommen war. Doch diesmal war das Feld links von mir abgemäht. In der Ferne sah ich jemanden reiten, doch weil genau aus der Richtung die Sonne kam, konnte ich nicht sehen, wer es war. Ich kam an und sah Lilly schon.
"Hallo Marie, schön, dass du schon da bist.", begrüßte sie mich freundlich. "Hi Lilly, ich freue mich auch. Was soll ich heute eigentlich machen, du hast mir noch nichts erzählt.", entgegnete ich aufgeregt. "Habe ich noch nicht? Tut mir leid. Ok, heute sollst du Bubi's Holunder NW, kurz Holly, an ein Halfter gewöhnen und sie führen. Wenn du schnell fertig bist, kannst du schon das traben an der Hand versuchen, aber es reicht auch, wenn du sie einfach an Halfter und Führen gewöhnst.", antwortete sie mir. "Ok, mache ich.", sagte ich. "Gut, sie steht schon in dem Paddock da vorne", sagte sie und zeigte auf einen Paddock, in dem eine braune Stute stand. "Das Halfter und den Strick musst du noch aus der Sattelkammer holen. Aber lass dich von ihr nicht täuschen, sie wirkt nur so erfahren und alt, aber in Wahrheit ist sie noch ein Jahrling." "Alles klar, ich werde daran denken. Bis später. ", verabschiedete ich mich und ging zur Sattelkammer.
Dort angekommen wählte ich ein dunkelgrünes Halfter und einen hellgrünen, 3m langen Führstrick aus. Dann ging ich noch an der Futterkammer vorbei und holte ein paar Leckerlis und zwei Möhren raus und ging zu der jungem Stute, die im Paddock stand. Sie war echt schön und ihr Fell schimmerte ganz dunkel im Sonnenschein. Als ich am Zaun stand, kam sie schon auf mich zu. Ich gab ihr zur Begrüßung ein Leckerli, dass sie mir sofort aus der Hand nahm. "Na, wir werden uns gut verstehen", sagte ich zu ihr. Da sie so ruhig war,, ging ich zu ihr in den Paddock. Auch dies machte ihr nichts aus, im Gegenteil, sie schien sich darüber zu freuen. Da sie so ruhig war, wollte ich sie nicht aufregen, legte das Halfter und den Strick erstmal auf den Zaun und ging zu ihr. Da sie weder versuchte auszuweichen, noch agrresiv oder ängstlich wurde, streichelte ich sie erstmal und gab ihr ein Leckerli. Erst am Hals und am Rücken, dann aber auch am Kopf und an den Nüstern. Da ihr das alles nichts ausmachte, nahm ich schließlich das Halfter und ließ sie zunächst daran schnuppern. Sie fand es ganz interessant und zeigte keine Angst davor. Als ich sie damit zunächst am Kopf berührte, zuckte sie kurz zusammen, war aber nicht verschreckt. Ich gab ihr wieder ein Leckerli, um sie zu beruhigen. Dann streifte ich das Halfter vorsichtig über ihre Nüstern und dann über ihre Ohren. Als sie merkte, dass es nicht einfach wieder weg ging, versuchte sie es wegzuschütteln. Ich gab ihr noch ein Leckerli und sie ließ sich davon beruhigen. Da sie sich nun erstmal daran gewöhnen sollte, ging ich wieder aus dem Paddock raus, und ließ sie erstmal mit dem Halfter am Kopf alleine und ging zum Stutenstall. Im Stall glitzerte mir auch gleich mein weißer Liebling entgegen. Ich ging zu Wyomi und strechelte sie. "Na meine Süße, wie geht es dir? Morgen können wir wieder ausreiten, aber heute habe ich leider keine Zeit.", sagte ich zu ihr. Ich griff in meine Tasche, holte eine der zwei Möhren raus und hielt sie ihr hin. Sie schnupperte zunächst daran und aß sie dann. Nach einer Weile verabschiedete ich mich aber wieder und ging zu Holly. Als ich wieder beim Paddock war, stand sie bereits wartend am Zaun. Ich gab ihr ein Leckerli und nahm dann den Strick. Ich befestige ihn am Halfter und sagte Holly, ging ein paar Schritte und erwartete, dass sie mir folgte, aber genau das tat sie nicht. Im Gegenteil, sie guckte mich an und es sah ein wenig so aus, als würde sie grinsen. Ich versuchte nun also eine andere Methode. Ich ging einfach solange weiter, bis der Strick voll gespannt war, und das klappte auch, sie folgte mir ein paar Schritte. Ich versuchte es jetzt nochmal, und diesmal folgte sie mir gleich, ohne erst abzuwarten. Ich gab ihr ein Leckerli und ging dann, den Strick immernoch in der Hand, mit ihr aus dem Paddock. Sie folgte mir einwandfrei, als würde sie schon ewig ein Halfter tragen und geführt werden. Ich ging also noch ein paar Runden mit ihr über den Hof. Es klappte alles gut und sie folgte sofort. Ich wollte nun versuchen, sie zum traben zu bringen. Dazu ging ich mit ihr in den Round Pen. Sie folgte mir ohne Scheu oder dergleichen einfach in den Kreis. Ich wollte zunächst versuchen, dass sie sich bewegt, ohne dass ich gehe. Dazu begann ich mich langsam im Kreis zu bewegen. Es klappte beinahe genauso wie gedacht. Sie folgte wieder der Bewegung des Seils. Ich schnalzte mit der Zunge, und das Ergebnis war erstaunlich. Als würde sie das alles schon ihr leben lang machen, fing sie einfach an zu traben. Ich ließ sie also erstmal traben, doch dann hörte sie von ganz alleine auf. Ich hatte nichts dagegen, da sie heute bereits mehr als gut gelernt hatte. Ich gab ihr also wieder ein Leckerli und die zweite Möhre, die ich in der Tasche hatte. Nachdem alles so gut geklappt hatte, wollte ich sie wieder in den Paddock bringen, doch da kam mir Lilly entgegen.
"Und, hat alles geklappt? ", fragte sie neugierig. "Ja, sie hat sehr gut gelernt und hat sogar das an der Hand traben hinbekommen.", antwortete ich ihr. "Supi, dann nehme ich sie jetzt, da sie jetzt noch zum Tierarzt muss. Du kannst jetzt nach Hause gehen, wenn du möchtest.", sagte sie. "Ok, dann gehe ich jetzt. Bis morgen Lilly" "Bis morgen Marie"
Dann ging ich also nach Hause. Ich war sehr froh, dass mir mein erster Auftrag als Bereiterin so gut gelungen ist.
So, ich habe mal eine Frage. Es gibt ja diese Trainingsbereiche bei den Berichten. Darf man da auch einfach Ausrittberichte reinschreiben, wenn man z.b in der Schule mal lw hat, oder so? Oder darf man nur Training reinschreiben, also, wenn man jetzt Dressur oder Springen oder so trainiert.
So, nach langer Zeit und mit leichter Verspätung nun mein erster Bericht. Ich hoffe, dass ihr mir nicht übel nehmt, dass ich so spät bin. ---------------------------------------------------------------------- Aufgabe: Mit Qonquest of Paradise an der Longe arbeiten ; drin Schicksal 1: Willst du oder nicht? ; drin Schicksal 2: Aller Anfang ist schwer, aber meiner heißt nicht "aller" ; drin
Wenn eines der Schicksäle nicht so offensichtlich ist, sage ich gerne, wo ich es eingebaut habe ---------------------------------------------------------------------- Da saß ich nun, sah hinter mir den Bahnhof meiner Heimat kleiner werden. Die Sache, dass ich ganz alleine diese Fahrt machen musste, machte es auch nicht besser, aber ich musste endlich weg, weg von mir vertrauten, hinein in die Ferne, in mein neues Leben. Nicht mal jemanden zum reden gab es, da ich am Bahnhof die einzige war, die eingestiegen ist, in einen ohnehin schon geisterhaft leeren Zug. Ein Schaffner kam, um die Karte zu kontrollieren. Das war aber auch der einzige Mensch, der mir auf der Fahrt begegnet ist. Naja, so toll es auch war, dass meine liebe Tante Melly (Melina) mir das Ticket gekauft hat, sie hatte leider eines für eine Nachtfahrt besorgt. Wenigstens werde ich dann morgen den ganzen Tag Zeit haben, mich mit meinem Probepferd anzufreunden. Ich machte es mir gemütlich und kramte meinen mädchenhaft rosaroten Laptop hervor. Nachdem ich meiner besten Freundin, wie versprochen, ein E-Mail geschickt hatte, guckte ich mir erneut die Mail an, die bereits vor wenigen Tagen kam.
"Liebe Marie,
Lucy und ich freuen uns dir mitzuteilen, dass Wyomi als dein Probepferd zur Verfügung steht. Mit ihr wirst du bestimmt gut klarkommen, aber denk daran, dass sie manchmal mehrere Versuche braucht, bis sie etwas versteht. Für Ritte im Gelände musst du noch fleißig mit ihr üben, aber das wird bestimmt kein Problem. Ansonsten ist sie aber ein gutes und treues Reitpferd, auf das man sich verlassen kann.
Wenn du in den nächsten Tagen ankommst, melde dich bitte im Büro bei uns. Wir besprechen dann das wichtigste und sehen, ob du gut mit Wyomi klarkommst.
Liebe Grüße wünscht, Lilly Castle"
Ich packte den Laptop ein und legte mich hin. Im Traum sah ich eine Herde weißer Pderde, die durch die Steppe rasten. Eines dieser Pferde war Wyomi und ich ritt sie. Am nächsten Morgen wachte ich bereits kurz nach sechs auf. In etwa einer Stunde würde der Zug in Leigtning ankommen, von wo aus Annika, eine Bekannte von Tante Melly, mich mit nach Apfelberg nehmen würde. Da ich nach wie vor niemanden in der Nähe meines Abteils vorfand, wurde mein Bedürfnis, mit irgendjemanden zu sprechen, immer größer. Ich holte mein Handy und rief meine Freundin an.
"Hallo?", kam es mir verschlafen entgegen, "was gibts Marie?" "Hi Amy, habe ich dich etwa geweckt?", fragte ich sie. "Aber nein", antwortete sie ironisch, "ich bin jeden Samstag um kurz nach sechs wach. Was gibt es?" "Oh, tut mir leid, aber ich brauchte einfach jemanden zum reden. In diesem Zug ist niemand. Wirklich niemand, mit dem man reden könnte. Also habe ich einfach dich angerufen", entgegnete ich, irgendwie unsicher, "Soll ich wirklich nach Deutschland oder lieber wieder zurück?" "Seit wann zweifelst du an deinen Entscheidungen? Das hast du sonst nie gemacht. Aber denk dran: du bist dort, um zu reiten, nicht, um zu zweifeln. Du wirst schon neue Freunde zum reden finden, wenn es sein muss, ja?", sagte sie energisch. "Ich schätze, du hast recht." "Na also, ich habe es ja gesagt. Also, ich gehe jetzt erneut schlafen Machs gut", sagte sie, gefolgt von einem Gähnen. "Du auch"
Inzwischen war es viertel nach sieben. Ich ging noch einmal durch mein Abteil, dann pachte ich langsam meine Sachen weg und holte das Frühstück raus, was Tante Melly mir mitgegeben und as. Gegen sieben würde ich in Leigtning ankommen, aber bis nach Apfelberg dauert es dann noch eine Weile. Es war so ruhig heute Morgen, noch ruhiger als gestern Abend. Irgendwas an diesem Zug war mir unheimlich, aber die Hauptsache war ja, dass ich ankomme Endlich war es dann auch soweit. Ich sah in der Ferne schon den Bahnhof näherkommen, und fast zeitgleich kam die folgende Durchsage: "Dieser Zug erreicht gleich seine Endhalstestelle. Wir bitten alle Fahrgäste auszusteigen. Ausstieg in Fahrtrichtung links". Nachdem ich ausgestiegen bin, kam gleich eine Frau auf mich zu. Sie war groß, schlank, aber auch sehr, sehr gesprächig. Sie ist die Bekannte meiner Tante und heißt Annika Lyson. Wir gingen zu ihrem Auto, während sie mir sehr umfassend von Leigtning erzählte, aber auch von sich selbst. Als wir bei ihrem Auto, ein Audi r8, ankamen, stieg ich ein und wir fuhren los. Während wir fuhren, erzählte sie immernoch mehr von Leigtning. Nach etwa zehn Minuten hörte ich nur noch halb zu und dachte daran, dass ich heute noch Wyomi kennenlernen würde. Wenn sie nur halb so schön wie in meinem Traum sein würde, dann ist sie einfach wunderschön. Annika machte das Radio an, während wir über einen sehr holprigen Landweg fuhren. Nach gut 15 Minuten sah ich in der Ferne ein Dorf, welches wohl Apfelberg sein wird. Es schien ewig zu dauern bis das Dorf näher kam, was ich auf meine Aufregung zurückführte. Endlich kamen wir aber an und ich stieg aus. Annika verabschiedete sich mit einer Umarmung, als würden wir uns schon ewig kennen, von mir und ich sah mir dann das Dorf an. Es war wunderschön, einfach ländlich und doch modern. Hier würde ich von nun an also leben, undzwar ein Leben mit Pferden. Ich machte mich nun auf den Weg das Immobilienbüro zu suchen, da ich mir zuerst den Schlüssel für mein Haus, das ich vorerst alleine bewohnen würde, zu holen. Es iat eigentlich ein Haus für zwei Personen, weshalb ich wohl kaum immer alleine darin wohnen werde. Ich suchte gut fünf Minuten vergeblich, fand aber nichts. Dann sah ich einen Mann, den ich fragen konnte.
"Entschuldigen sie", sagte ich freundlich, "könnten sie mir sagen, wo ich das Immobilienbüro finde? " "Ja, das ist die Straße runter, die erste Abbiegung links, das dritte Haus rechts", antwortete er mir ebenso freundlich. "Vielen Dank", sagte ich im weggehen. "Kein Problem", hörte ich ihn hinter mir noch sagen.
Nachdem ich schließlich da war, ging ich hinein. Die Maklerin kam mir gleich entgegenkam, da sie die Klingel der Tür gehört hat. Sie stellte sich mir als Kelly Rozales vor. Wir unterhielten uns kurz, erledigten das schriftliche, dann bekam ich meinen Schlüssel, verabschiedete mich und ging. Auf dem Weg sah ich verschiedene Geschäfte, einen Reitzubehörladen, ein Modegeschäft usw. Endlich kam ich dann aber an und sah das Haus. Es war sehr groß und optisch sehr schön. Ich war sprachlos, da ich bis jetzt zwar das große Hofhaus meiner Tante kannte, aber dieses Haus doch noch größer war, wenn es auch weniger Gelände hat. Ich schloss auf, ging in mein Schlafzimmer, stellte meine Koffer ab und packte die Sachen in meinen Schrank. Dann sah ich mir den Rest an und entdeckte ein Telefon. Da kam mir die Idee, dass ich gleich meine Tante anrufen konnte, doch dann erinnerte ich mich daran, dass sie seit gestern eine neue Nummer hatte, die ich noch nicht kannte. Ich würde sie also nachher per E-Mail anschreiben und sie auch gleich nach der Nummer meiner Mutter fragen, die ich schon ewig nicht mehr gesehen habe. Wir haben in den letzten Jahren nur ein paar mal telefoniert, aber das wars dann auch. Sie hat mittlerweile einen neuen Mann, den ich noch nie gesehen oder gesprochen habe umd und eine einjährige Tochter, die also meine Halbschwester ist. Also kämmte ich mir noch meine Haare und flechtete sie zu einem sogenannten Wasserfallzopf. Dann ging ich auch schon los, was gar nicht so einfach war, da ich vor lauter Vorfreude kaum stillhalten, geschweige denn langsam gehem konnte, und rennen wollte ich auch nicht. Der Weg ist eine ganz schöne Strecke, aber trotzdem nett zu gehen. Er sieht aus wie eine Allee, rechts und links von Bäumen umringt und dahinter noch Felder, auf denen irgendein Getreide wuchs. Als ich beim Hoftor ankam, sah ich mir das Tor genau an. Ganz oben stand Nightwing. Ich sollte als erstes zum Büro von Lilly und Lucy gehen, sie sagten, eine von ihnen würde bestimmt da sein. Doch nachdem ich dreimal abgeklopft hatte und mir immernoch niemand aufgemacht hatte, wollte ich die beiden suchen gehen. Ich sah jemanden auf dem Hof, eine junge Frau, die ich nach den beiden fragen wollte. Sie hat leicht orange-rote Haare und dunkle Augen.
"Hallo", sagte ich freundlich zu ihr, "weißt du, wo Lilly oder Lucy sind" "Hallo", antwortete sie mir, "also erstmal, ich bin Lysander Amarillis Liva Lebec. Und ja, Lucy und vielleicht auch Lilly sind im Stutenstall. Da wollte ich mich mit Lucy treffen. Möchtest du mitkommen? " "Ah, schön dich kennenzulernen Lysander. Ich bin Marie. Und ja, ich komme gerne mit", sagte ich, glücklich, dass sie mir zeigen würde, wo die Ställe sind. "Ok, die Stutenställe sind dahinten", sie zeigte mit dem Finger dahin und ging in die Richtung. Ich folgte ihr. "Wohnst du schon lange hier?", fragte ich sie neugierig. "Ja, ich ziehe aber bald in um, in ein größeres Haus. Ich wollte nachher mit der Maklerin sprechen. Du bist neu hier, richtig?", entgegnete sie, fast so, als wäre es Routine für sie. "Genau, ich bin heute erst angekommen. Ich war vorhin auch schon bei der Maklerin und habe meinen Schlüssel geholt. Ich wohne in einem recht großen Haus, verglichen mit dem Hofhaus meiner Tante, wo ich vorher gewohnt habe." "Achso, dann herzlich willkommen in Apfelberg. Hier sind wir auch schon und dahinten sind die beiden", sagte sie, irgendwie mit dem Ton eines Tourguides. "Ah, Dankeschön fürs herbringen. Bis später irgendwann", bedankte ich mich.
Lysander ging zu einer der beiden, also ging ich zu der anderen. Ich hörte, wie sie diese als Lucy ansprach, also würde ich wohl mit Lilly reden.
"Hallo, du bist bestimmt Marie, oder?", fragte sie freundlich, wie offenbar alle hier. "Ich bin Lilly. Schön, dass du schon so früh hier bist." "Ja, genau.", sagte ich. Es war erst gegen halb zehn. "Hallo Lilly. Ich freue mich auch total hier zu sein." "Also, Wyomi ist jetzt gerade noch beim Hufschmied. Möchtest du solange mit Conquest of Paradise ein bisschen an der Longe arbeiten? Ich sehe dann nach Wyomi.", fragte sie, es war ihr sichtlich unangenehm, dass es so anders kam. "Klar möchte ich", denn ich wollte wirklich gerne mal wieder Longenarbeit machen, "wo finde ich sie?" "Achja, sie steht da hinten in ihrer Box. Du kannst die Shetty-Stute kaum übersehen. Aber pass auf, sie knuddelt extrem gerne. ", sagte sie und ging, irgendwie ein bisschen erleichtert.
Ich ging also zu ihrer Box. Sie sah wirklich niedlich aus. Ich sah mir die Longierausrüstung an, die an ihrer Box hing. Es hing dort ein gebissloser Kappzaum, eine Longenpeitsche und die Longe. Ich nahm mir also den Zaum, ging in ihre Box und machte ihn fest. Sie schien schon daran gewöhnt zu sein, denn sie ließ es sich einfach gefallen. Schließlich bekam sie noch die Longe um. Dann führte ich sie aus der Box und wir gingen zum Longierplatz. Sie kannte offensichtlich schon den Ablauf, denn sie fing gleich an im Schritt im Kreis zu gehen. Ich ließ sie also insgesamt vier Runden rechts im Schritt gehen und danach noch vier Runden links herum. Dann ließ ich sie in die antrabem und ließ sie wieder vier Runden rechts herum und dann links herum traben. Dann ließ ich sie anhalten und sie kam zu mir um zu knuddeln. Da ich sah, dass sie noch nicht annähernd erschöpft war, ließ ich sie noch ein paar Runden in jede Richtung im Schritt gehen und dann hörte ich auf. Sie kannte offensichtlich schon den ganzen Ablauf der Longenarbeit. Sie kam nochmal zum knuddeln zu mir und als wir gerade zu den Boxen gehen wollten, kam Lilly uns entgegen.
"Ah, ihr seid fertig. Gut, bist du mit ihr zurechtgekommen? Wyomi ist jetzt auch schon fertig, also, ich nehme jetzt Paradise und du gehst zu Wyomi und putzt sie erstmal, ok?", sagte sie freundlich. "Ja, ich bin gut mit ihr zurechtkommen, und ja, ich würde sie gerne erstmal putzen, dann kann ich sie erstmal kennenlernen. Soll ich schon vorgehen?", fragte ich gespannt. "Ja, kannst du machen. Das Putzzeug müsste noch vor ihrer Box stehen", antwortete sie, während sie mit Paradise zu tun hatte, die mal wieder knuddeln wollte.
Da ging ich also wieder zum Stall, und diesmal würde ich mein süßes Probepferd kennenlernen. Vor Aufregung wäre ich fast vor eine verschlossene Tür gelaufen, doch ich bemerkte es rechtzeitig und ging rein. Ich sah schon ein etwas weiter hinten das weiße Fell meiner Schönheit. Ich ging also zu ihrer Box und sah schon die Kiste, in der das Putzzeug sein musste. Sie sah mich neugierig an. Ich ließ sie an meiner Hand schnuppern und sagte ihr, dass ich Marie heiße. Ich nahm mir dann erstmal den Striegel aus der Kiste und striegelte sie. Zunächst sehr vorsichtig, danm jedoch etwas kräftiger. Mit der Zeit bekam ich ein besseres Gefühl dafür, wie dolle man bei ihr putzen durfte. Dann nahm ich mir die Bürste und bürstete ihr Fell glatt. Es schimmerte danach regelrecht. Schließlich kam der Mähnenkamm, mit dem ich ihre recht dichte, aber dennoch sehr lockere Mähne kämmte. Danach kam ihr Schweif dran, der ebenso wie die Mähne sehr gut gepflegt war. Zuguter Letzt kamen ihre Hufe dran, die, anders als der Rest von ihr, dreckig waren. Ich nahm also den Hufkratzer und reinigte behutsam ihre Hufe. Als ich fertig war, streichelte ich ihr über ihr Fell, das immernoch schimmerte. Ich wollte gerade zu Lilly gehen, da kam sie auch schon in den Stall. Sie hatte offensichtlich viel knuddeln müssen, da sie jetzt erst kommt. Machdem sie Paradise jedoch endlich wieder in ihre Box gebracht hatte, kam sie zu uns.
"Ah, ich sehe, du hast wohl schon viel Erfahrung im Putzen. Sie sieht echt gut aus.", sagte sie zufrieden. "Ja, ich hatte jahrelang ein eigenes Pony, also habe ich genug Erfahrung im putzen. Darf ich Wyomi jetzt satteln und reiten?", fragte ich gespannt. "Ja, darfst du. Du hast bestimmt auch schon viel Reiterfahrung, wenn du jahrelang ein eigenes Pony hattest, oder?", fragte sie, aber sie wusste die Antwort scheinbar schon. "Ja, ich bin fast jeden Tag geritten. Zwei Jahre lang hatte ich auch Sprung- und Dressurtraining, aber das hatte dann am Ende zeitlich wegen der Schule nicht mehr geklappt. Seit zwei Jahren und bis vor drei Tagen habe ich aber wieder Dressur geübt, als ich noch in der Schweiz bei meiner Tante war. Sie hatte einen etwas älteren Warmblut-Wallach, den ich bewegen sollte. Bei ihr habe ich auch kutschieren gelernt, da sie außer dem Oldie nur Kaltblüter hatte.", antwortete ich und schnappte nach Luft. "Achso, dann mangelt es dir ja nicht an Erfahrung", sagte sie scherzhaft, "Ich hole gerade passendes Sattelzeug für Wyomi. Kannst du mit gebrochen Trensen reiten?" "Jain, ich habe bereits mit einer einfach gebrochenen Trense kutschiert, aber geritten bin ich noch nie damit", antwortete ich.
Damit ging sie in die Sattelkammer und kam mit einer rosanen Trense, einem rosanem Zaum, einer rosanen Satteldecke und einem hellbraunen Sattel wieder. Das gab sie mir dann nach und nach. Zuerst legte ich Wyomi die Trense an, dann legte ich ihr die Decke an und legte den Sattel drauf, den ich dann vorsichtig festzurrte. Ich prüfte noch einmal, ob er richtig saß. Als ich mir sicher war, legte ich ihr noch den Zaum an und holte sie dann aus der Box. Lilly führte uns in die Dressurhalle, wo ich mit ihr in Ruhe ein paar Runden reiten konnte. Ich lief erstmal jedoch zwei große Runden mit ihr im Schritt, um sie aufzuwärmen. Nachdem ich fertig war, stieg ich dann auf. Wir ritten wieder erst ein paar Runden im Schritt, dann ließ ich sie jedoch antraben. Sie hat einen wirklich guten Trab, der leicht zu sitzen ist, und beinahe perfekt aussehen musste, wenn man ihn sah. Zuguter letzt wollte ich sie dann auch noch ein paar Runden im Galopp reiten. Ich sah aber erst nach, ob sie schon erschöpft war. Da dies nicht der Fall war, ließ ich sie also angaloppieren. Sie war zwar nicht besonders schnell, aber dafür hatte sie wieder einen sehr schönen Gang. Sie schien jedoch eine Art versammelten Galopp zu laufen, was für mich Sinn ergab, da Lilly mir erzählt hatte, dass sie ein Dressurpferd ist. Ich ließ sie also anhalten und stieg überglücklich ab. Lilly kam zu mir und sagte, dass wir beide zusammen einfach zu gut aussehen. Sie fragte mich, ob ich Wyomi als Pferd behalten wollte, und da ich ja sagte, ging sie zum Büro. Ich sollte nachkommen, wenn ich fertig mit Wyomi bin. Ich brachte sie also in den Stutenstall und sattelte sie ab. Als ich ihr Zeug in die Sattelkammer gebracht hatte, sah ich bei den Abschwitzdecken eine mit ihrem Namen. Die nahm ich mit und legte sie ihr um. Mein Reitlehrer hatte mir, als ich ein Kind war, gesagt, dass Pferde eine Abschwitzdecke brauchen, wenn sie schwitzen, auch wenn es Menschen komisch erscheint, etwas warmes zu tragen, wenn man schwitzt. Ich stellte Wyomi in ihre Box, verabschiedete mich von ihr und ging dann in Richtung Büro, wo ich Lilly treffen sollte. Als ich zum Büro gegangen war, ließ sie mich rein. Sie setzte sich an einen Schreibtisch und ich sollte mich an einen Stuhl davor setzten. Sie gab mir ein laar Blätter, die ich mir durchlas und unterschrieb. Nun war Wyomi offiziell mein Pferd. Ich bedankte mich bei Lilly und bemerkte, dass es bereits 16:00 war, also verabschiedete ich mich und ging dann nach Hause. Ich dachte so daran, dass ja aller Anfang schwer sein soll, aber meiner heißt offensichtlich nicht aller. Für mich war dieser erste Tag sehr einfach. Auf dem Weg ging ich in den Drogeriemarkt. Ich kaufte mir Brot, Wurst, Käse und Getränke. Als ich gerade zur Kasse gehen wollte, sah ich noch Briefumschläge und Briefpapier. Dann ging ich aber zur Kasse, bezahlte alles und ging nach Hause. Ich bemerkte, dass der Drogeriemarkt beinahe neben meimem Haus lag, also, das war gut zu wissen. Ich trug alles in die Küche, machte mir ein Brot, verstaute alles, nahm das Briefzeug und setzte mich an den Esstisch. Ich hatte mir schon aus meiner Tasche einen Stift geholt und schrieb an Amy.
"Hi Amy,
Wie geht's? Mir gehts gut. Ich habe heute mein neues Pferd kennengelernt. Sie ist ein absoluter Traum. Wenn du mal Zeit hast, solltest du mit dem Zug zu uns fahren. Wenn du Tante Melly fragst, fragt sie bestimmt ihre Bekannte, ob sie dich nach Apfelberg bringen kann. Themenwechsel. Wie läufts mit Robin? Umwirbt er dich immernoch wie son Macho? Der ist einfach nur lästig, finde ich. Aber es ist deine Entscheidung. Wie läuft es in der Schule? Ich habe mich ja gegen das Abi entschieden, aber ich hoffe, dir macht es Spaß
Auf eine Antwort, Marie"
Dann legte ich den Brief in einen Umschlag und nahm in mit. Bereits nach einem Blick sah ich einen Briefkasten. Er stand direkt auf der anderen Straßenseite. Ich warf den Brief ein und ging wieder mal ins Haus. Es war sogar schon 18:00. Da ich während der Zugfahrt nicht viel geschlafen habe, legte ich mich ins Bett und schlief ein. In dieser Nacht träumte ich schon wieder von weißen Pferden, aber diesmal war in der Herde eine kleine Sbettystute. Ich ritt die ganze Nacht durch. Diesmal war der Traum wahrgeworden.
Marie wohnte bis zu ihrem fünften Lebensjahr mit ihren Eltern in Paris. Ihre Mutter arbeitete als Sekretärin und ihr Vater war bei einer großen, internationalen Firma angestellt. Ein Monat vor ihrem sechsten Geburtstag zog sie mit ihren Eltern nach San Fransisco, da ihr Vater die Chance bekam, von nun an dort zu arbeiten. Obwohl sie zuerst nicht begeistert war, hebte sich ihre Stimmung schlagartig an ihrem Geburtstag. Da sie nicht in der Innenstadt, sondern in einem eher ländlichen Gebiet wohnten, hattem ihre Eltern beschlossen, ihr ein Pony zu kaufen. So bekam sie den 6-jährigen Welsh-Pony Wallach Daydream. Sie lernte mit ihm bei einem Reitlehrer das reiten und ritt von da an fast jeden Tag. Bis zu ihrem zwölften Lebensjahr hielt ihr Glück an, doch dann starb ihr Vater an den Folgen eines Schlaganfalls. Da ihre Mutter allein sich das Pony nicht leisten konnte, wurde es verkauft. An dem Tag beschloss sie, sich irgendwann ein eigenes Pferd zu kaufen. In der Schule belam sie zwar weiterhin gute Noten, aber sie wollte nicht mehr das Abitur machen. Mit diesem Beschluss verließ sie nach der zehnten Klasse die Realschule und zog zu einer Tante in die Schweiz. Dort hatte sie ihren alten Kindheitstraum wenigstens halbwegs wiedergefunden, wenn auch nur auf den Kaltblut-Zugpferden ihrer Tante. Bis zu ihrem 19. Geburtstag ging alles gut weiter. Sie arbeitete bei ihrer Tante und hatte das Kutsche fahren gelernt. Als sie gerade mit ihrer Tante und ein paar wenigen Freunden die Feier beginnen wollte, bekam sie eine Karte von einem Dorf, das in Deutschland liegt, und eine Zugfahrkarte. Als sie verwundert ihre Tante ansah, gab diese ihr einen Flyer, auf dem Nightwing stand. Damit sollte ihr Traum in Erfüllung gehen.