Alte Berichte » Bericht 8. - See it trough my eyes

Märzbericht. - Nr. 08 - "See it trough my eyes"

Heute mal ein Bericht, aus der Sicht von Alex! Es bot sich bei dem Schicksal (see it trough my eyes ist auf diesem Wege umgesetzt) und dem, was noch zu Alex und seiner Vergangenheit kommen soll einfach an und gefiel mir auch sehr gut. ;] Ich denke, ab jetzt werden, wenn es sich anbietet, kleine Extrabereichte (nur für die Story, von mir aus auch ohne Punkte) kommen, wenn Alex uns mal seine Gefühlswelt offenbaren will.

Schicksäle:
See it trough my eyes, eben dadurch drin, dass Alex erzählt
Schokolade ist die beste Medizin, drin

Aufgabe:
Eine Leitung für die Pferdetränken ist kaputt gegangen und Tobias möchte das gerne reparieren. Wenn einer von euch ihm helfen würde wäre er viel schneller fertig., drin

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- Alex' Sicht ist mal was anderes.

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Wenn man eine schwangere Freundin zu Hause hat, dann fängt man an immer wieder und wieder zum Supermarkt laufen zu müssen und eines lernt man ganz schnell: Schokolade ist wirklich die beste Medizin. Mir drei verschiedenen Sorten machte ich mich auf den Weg zurück zu ihrem Mietshaus und ihr bester Freund Joshua, der aus Amerika hergekommen war, öffnete mir die Tür. „Oh, die mag sie nicht, iss die lieber selbst.“ sagte er und zeigte auf eine der Schokoladentafeln, die ich gekauft hatte. Wenn er nicht homosexuell und vergeben gewesen wäre, hätte er eine Konkurrenz für mich dargestellt. Er wusste so viel mehr über sie, er kannte sie so viel länger... Ich legte die Schokolade in den Schrank, bevor ich zu ihr ins Schlafzimmer ging und ihr die anderen beiden anbot. Sie war sehr glücklich darüber und küsste mich auf ihre ganz eigene Art. Das tat sie so unglaublich häufig, viel öfter als alle anderen Mädchen, die ich kannte es bei ihren Freunden taten, aber sie war auch so unglaublich anders. Sie hatte sich bereits ohne Schokolade wieder aus ihrem emotionalen Tief erhoben und sah fröhlich, jedoch sehr müde aus. „Schlaf noch ein wenig.“ flüsterte ich. „Ich muss jetzt zur Arbeit, aber, wenn ich wiederkomme kümmern wir uns alle gemeinsam um Naomis Zimmer und schauen uns gleich mal das Kinderzimmer an, okay?“ „Okay.“ kam lächelnd von ihr und ich verließ leise das Zimmer. Mit dem Bus, denn die Versicherung hatte es immer noch nicht geschafft, mir einen Mietwagen bereit zustellen, fuhr ich zum Gestüt Luchadora. Meine Chefin begrüßte mich und schickte mich direkt auf die Weide. Zuerst war es dort wichtig, dass ich sie sauber machte. Ich transportierte Mist ab, sammelte Müll ein und sah mich auch nach der ein oder anderen Giftpflanze um. Sicherheit geht vor! Bei dem Gedanken musste ich seufzen und mein bester Freund Benny, der ebenfalls hier arbeitete und mir bei der Arbeit half, sprach mich darauf an. „Was ist n' Alex?“ „Ach, du kennst doch Lys... Ich mache mir ein wenig Sorgen um sie und um unser Kind, du weißt doch, wie wahnsinnig leichtsinnig sie sein kann.“ „Ah darum geht’s.“ Benny grinste mich an. „Denkst schon ganz wie n' richtig guter Vater.“ Er klopfte mir auf die Schulter und wir machten uns auf den Weg zu den Ställen. Mit einem erneuten Klopfer auf die Schulter und einem „Du packst das schon. Du warst schon immer gut darin, auf Leute aufzupassen, da wird n' Kind auch in Ordnung sein.“ von Benny betraten wir den Wallachstall. „Ach, ein Kind?“ fragte da eine Stimme, die ich kannte und verabscheute. Meine Exfreundin Alysha, der ich in in den letzten Wochen erfolgreich aus dem Weg gegangen war und die sich zum Glück auch von meiner Lys fernhielt, kam aus einer der Boxen. „Was für ein Kind?“ „Das geht dich nichts an, Alysha.“ „Ach, jetzt ist es schon verboten, freundlich nachzufragen?“ Wo sie recht hat, hatte sie wohl ober übel recht... Sie tat nichts weiter außer nun mehr oder weniger nett zu fragen, wie jeder fragen würde. „Nein, Alysha, das stimmt schon. Ich werde Vater.“ „Ah...? Du bist noch zusammen mit dieser … diesem Mädchen?“ sie klang verwundert und ich ahnte Übles. „Ja, das bin ich, warum sollte ich es nicht mehr sein?“ fragte ich scharf zurück und versuchte, aus ihrem Gesichtsausdruck etwas zu lesen. „Verdammt...“ nuschelte sie. „Dein dummer Bruder war schon immer nutzlos!“ „Was...? Mein dummer Bruder?! Was hat Kevin damit zutun?“ Sie lachte leise. „Ach, der doch nicht! Ich spreche von Quinn, diesem beeinflussbaren Trottel. Verschweigst du ihn immer noch? Das ist doch nun schon Jahre her...“ Ich spürte, wie ich immer wütender wurde. Alysha hatte schon immer gewusst, wie man Andere provoziert. „Quinn...? Aber er ist im Krankenhaus... Was soll er gemacht haben?“ „Alex, wie naiv bist du denn?“ sagte sie, schüttelte den Kopf und verschränkte die Arme. „Dein Bruder sollte dir deine kleine Freundin ausspannen. Das hätte dich fertig gemacht, das hätte euch als Brüder für immer zerstört und schließlich hätte es auch diesem Mädchen das Herz gebrochen, denn wenn er nicht so ein Nichtsnutz wäre hätte Quinn sie anschließend auf übelste Weise verlassen. Hm... Und nun liegt er im Krankenhaus, vielleicht eine gerechte Strafe. Was hat er für Wehwehchen?“ „Gerechte Strafte, sag mal spinnst du?!“ schaltete sich nun Benny ein, der die ganze Zeit stumm neben uns gestanden hatte. „Quin... Ich habe...“ Fassungslos über das, was ich gehört hatte und das, was ich gedacht und getan hatte brachte ich nur ein paar Fetzen zustande, was Alysha sichtbar amüsierte. „Wieder handgreiflich geworden?“ Sie kicherte fies. „Dein armer, verhasster Bruder liegt wegen dir im Krankenhaus... Vielleicht war er doch nicht so blöd, wie ich dachte. Vielleicht sollte ich mich mal mit diesem Mädchen treffen und ihr sagen, was für ein Verbrecher du bist und was dich schon dein Leben lang begleitet.“ Während sie gesprochen hatte, war sie zur Tür gegangen. „Wir sehen uns.“ sagte sie und verabschiedete sich mit einem gemeinen Lachen. „Du bist echt das letzte!“ rief Benny ihr hilflos hinterher.
Es dauerte eine Weile, bis ich mich wieder entspannt hatte. „Lass uns weiterarbeiten. Lysander wird ihr nicht glauben, egal, was sie sagt und außerdem weiß sie nicht, wo sie sich aufhält.“ Ich versuchte mich zu konzentrieren, während ich die Pferde putzte, auf die Weide brachte und die Boxen säuberte, sobald sie draußen waren und nicht an die Begegnung von eben zu denken. Alysha war schon immer ein Miststück und würde sich wohl nie ändern. Mit einem meiner liebsten Pferde am Hof, das ich selbst lange Zeit auf Turnieren aktiv geritten hatte, verließ ich zuletzt den Stall. Amadeus hieß der alte Hannoveraner, der schon lange nicht mehr so schnell wie früher war. Ich klopfte ihn freundlich an, bevor ich ihn laufen ließ und damit war meine Arbeit für heute erledigt. Da viele Turniere anstanden und fast alle Pferde weg waren, gab es in letzter Zeit wenig zutun, aber mir sollte es recht sein. Mein Handy piepte und ich zog es aus der Tasche. Lys hatte mir eine SMS geschickt.

„Hey Alex! Kannst du vielleicht noch zum Gestüt Nightwing fahren und dich um Dreamer und Queeny kümmern? Wenn du reiten magst, kam ein wenig kurz bei beiden, vorallem Dreamer würde gern wieder springen, kannst du das gern tun, ich habe einen Spind mit meinen Sachen drin. Ich liebe dich, bis später. ♥“

Da sie so nett darum bat, machte ich mich auf zum Gestüt Nightwing. Ich traf direkt am Eingang Lilly, eine der Besitzerinnen, und mir fiel ein, dass sie noch gar nichts von Quinn wusste.„Hey Lilly!“ rief ich. Sie grüßte mich zurück und fragte nach Lys. „Lys kann heute nicht. Ihr geht es nicht so gut.“ „Oh... Ist es was schlimmes? Neulich schon ging es ihr plötzlich so schlecht...“ „Nein. Ich denke, das wird bald wieder. Aber was Anderes: Quinn... liegt im Krankenhaus. Er wird in der nächsten Zeit nicht kommen können.“ „Das habe ich schon von Lola gehört... Gebrochene Nase, mittelschwere Gehirnerschütterung, Prellungen und er liegt im Koma, sagte sie. Ich hoffe es geht ihm bald besser.“ „Ja, das hoffe ich auch. Wenn du magst, kannst du ihn ja mal besuchen.“ „Würde ich gern... Ich kenne seinen Nachnamen aber gar nicht, ich weiß nicht, nach wem ich fragen muss.“ „Ah... Er heißt Rheinholdt.“ „Rheinholdt? So wie du?“ „Ja... Quinn ist mein kleiner Bruder.“ Ich lächelte ein wenig unsicher und Lilly sah verblüfft aus. „Da wäre ich nie drauf gekommen!“ sagte sie. „Worauf wärst du nie gekommen?“ fragte Lucy, die da um die Ecke kam. „Quinn ist Alex' Bruder.“ Auch Lucy war verblüfft und nachdem wir das Thema ausreichend ausgewertet hatten, machte ich mich auf den Weg zu Dreamer in den Stall. Ich kannte ihn nicht besonders gut, sattelte ihn jedoch zuversichtlich und begab mich direkt mit ihm zum Springplatz. Er wieherte aufgeregt, als er die aufgebauten Hindernisse sah. „Ja, du springst mal wieder, Junge!“ sagte ich zu ihm und stieg auf. Der Hengst hielt still und auch durch meine Größe bedingt fiel es mir einfach und ich bemerkte, dass ich Lys noch nie hatte Reiten sehen. Nur einmal mit mir gemeinsam und da hatte ich ihr hoch geholfen. Ich lachte, bei dem Gedanken daran, wie sie allein versucht, auf so ein großes Pferd aufzusteigen. Ich setzte Dreamer in Bewegung. Zuerst ritten wir um die Sprünge herum und hindurch nur im Schritt. Lilly hatte mich darauf hingewiesen, dass Dreamer etwas schwierig war, aber als erfahrener Reiter kannte ich mich mit solchen Pferden aus. Schnell waren wir soweit, dass ich antraben konnte. Dreamy lief super, so gut hatte ich es von ihm gar nicht erwartet! Jedoch spürte ich nach einigen Runden Leichttraben auch, dass er gefordert werden wollte. Wir wechselten in den Galopp und es wurde schwieriger, ihn zu kontrollieren. Er wirkte aufgeregt, bei dem Gedanken daran, bald springen zu dürfen, ich jedoch blieb ruhig um Missgeschicke zu vermeiden. Nach etwas zwanzig Minuten im Trab und einer Schrittpause wagten wir uns ans Springen. Er lief auf den Sprung zu und ich konzentrierte mich darauf, mich zu halten und vor Allem die Ruhe zu bewahren. Ich war lange nicht gesprungen und er ebenfalls nicht so wurde dies für uns beide ein besonderer Moment. Das erste Hindernis, der erste Sprung und... es klappte! Wir flogen über das Hindernis hinweg und nahmen gleich alle folgenden Hürden in einem irren Tempo mit. Dreamer, das musste man ihm lassen, konnte wahrlich ein Traum von einem Pferd sein. Wir drehten drei weitere Runden durch den gesamten Pacours, dann drehten wir uns um und spielten das selbe Spiel nochmal. Es brachte immer mehr Spaß – und wurde schließlich anstrengend. Ausgepowert stieg ich vom Pferd ab und streichelte ihn kräftig, auch, wenn er total verschwitzt war. Vor dem Stall band ich ihn an und holte seinen Putzkoffer sowie seine hellblaue Abschwitzdecke. Lys hatte alles farblich abgestimmt gekauft. Ich sattelte ihn ab und legte ihm die Decke über, bevor ich das Reitzeug wegbrachte. Als ich zurückkam bürstete ich sämtlichen groben Dreck ab, waschen könnte Lys ihn – vorausgesetzt ihre Stimmung hätte sich bis dahin wieder so weit gebessert und stabilisiert, dass sie unter Menschen gehen kann – morgen. Ich kratzte ihm die Hufe aus und stelle ihn dann in die Box, da es langsam zu regnen begann. Seufzend ging ich weiter zum Stutenstall, um mich um Queeny zu kümmern. Reiten mit Dreamer hatte viel Spaß gemacht, aber auch mit Queeny hätte ich gern was unternommen. Sie wieherte fröhlich, als sie mich kommen sah. „Hallo Queeny, lange nicht gesehen.“ sagte ich und streichelte sie. Im Gegensatz zu Dreamer war es nicht nötig sie zu waschen, aber gründliches Bürsten musste sein. Auch ihren Putzkoffer fand ich und säuberte sie zuerst grob, dann entfernte ich feineren Dreck. Bei der Entwirrung ihrer Mähne gab ich mir besonders viel Mühe, allerdings war ihre Mähne auch nicht besonders wirr. Mit einem Kamm kämmte ich sie, bis sie glänzte und wiederholte das auch beim Schweif. Ihre Hufe kratzte ich aus und fettete sie mit Huffett ein, da sie sich etwas trocken anfühlten und nicht bröckeln sollten. Damit Lys nicht vergaß nach den Hufen zu sehen und ich nicht vergaß, ihr zu sagen, dass sie danach sehen soll, schrieb ich ihr einen kleinen Zettel und legte ihn gut sichtbar in die Box. Bevor ich ging bat ich eine der Pferdepflegerinnen, wie ich feststellte hieß sie Chantal und erinnerte mich stark an Alysha, Colour Queen noch etwas Bewegung zu gönnen, wenn der Regen sich legen sollte.
„Verdammt!“ hörte ich jemanden fluchen, als ich fast vom Hof war. Ein Mann, etwa in meinem Alter, bastelte an den Pferdetränken herum und schien durch den Regen nicht weiter zu kommen. „Kann ich helfen?“ fragte ich ihn und er nickte. „Ich muss diese Leitung hier reparieren. Kannst du das mal kurz halten?“ Er drückte mir irgendetwas in die Hand und werkelte weiter an der Tränke herum. Kurz darauf nahm er sich das Wegzeug, dass er mir in die Hand gedrückt hatte und gab mir ein anderes. „Geh mal darüber und schaff mir ein bisschen Platz.“ Massig Kram lag herum und ich legte die Sachen zur Seite. Der Mann, der ganz beiläufig erwähnt hatte, dass er Tobias hieß, zeigte mir, was zu machen war und ließ mich an diesem Ende der Leitung zur Tränke arbeiten und machte selbst an der anderen Seite weiter. Es dauerte trotz Regen gemeinsam nur halb so lange und er bedankte sich. „Ich habe dich hier noch gar nicht gesehen.“ sagte er. „Ich bin Alex und ich bin hier auch weder angestellt, noch habe ich ein Pferd hier zu stehen. Ich bin der Freund von Lysander.“ „Ah... von ihr hatte Lilly mir erzählt. Deren Freund bin ich übrigens.“ Er lachte und hab mir zum Abschied die Hand, bevor unsere Wege sich trennten.

Durchnässt kam ich bei Lyssys Wohnhaus an und mich erwartete wahrlich eine Überraschung. Schon von draußen hörte man ziemlichen Lärm und ich dachte, sie würden einfach nur Musik hören, aber dem war nicht so. Mir bot sich eine sehr interessante Szene, als ich das Haus betrat. Vom Eingang aus sah man durch einen kurzen Flur in das Wohnzimmer und dort gab eine Möchtegern-Rockband ihr erstes, großes Konzert. Joshua, der optisch wirklich zu einer Rockband passte und sich auch so gekleidet hatte, mit großem, hängendem Ohrring, schwarzer Röhrenjeans, Shirt und einer Kette, spielte E-Gitarre und sang und das nicht mal schlecht. Er sang Englisch und man hörte den amerikanischen Akzent deutlich raus. Lys hatte ihre Geige an einen Verstärker angeschlossen, ich wusste gar nicht, dass das möglich war und sie übernahm alle höheren Parts des Gesangs. Naomi spielte auf einem Schlagzeug, das auf wundersame Weise hier hergekommen war. Ich blieb still im Flur stehen, denn, wie ich feststellte, nahmen sie ihren Song, den sie selbst geschrieben haben mussten, auf. Als sie fertig waren betrat ich das Wohnzimmer. „Ach, hast du zu gehört?“ fragte Josh, der ein wenig rot geworden war. Er hatte auf mich schon sehr schüchtern gewirkt und so war er wohl wirklich. „Ja, habe ich, ein wenig.“ sagte ich lachend. „Ihr seid gut. Ist das selbstgeschrieben?“ Er nickte. „Uns war langweilig und da haben wir eine Band gegründet.“ Lys, die ihre Geige auf den Tisch gelegt hatte, kam zu mir und umarmte mich. „Wie geht es meinen Pferden?“ Ich erzählte ihr in allen Einzelheiten, was wir gemacht hatten. Vorallem, dass Dreamer mal wieder springen konnte, freute sie und sie bat mich direkt darum, das öfter zutun. Inzwischen hatten wir uns alle an den Küchentisch gesetzt und Josh füllte uns allen etwas von seiner Gemüselasange auf. Er war nicht nur ein verdammt guter Sänger und Gitarrist, sondern konnte auch noch hervorragend kochen! „Man Josh... Du kannst ja echt alles!“ sagte Naomi und er lächelte verlegen. „Kannst du auch tapezieren und streichen?“ Er nickte. „Habe ich bei meiner Wohnung auch selbst machen müssen. Warum fragst du?“ „Dann kannst du uns gleich nach dem Essen helfen, mein Zimmer muss noch gestrichen werden!“ Er sagte, dass er helfen würde und kurz darauf schleppten wir gemeinsam Naomis Bett in ihn Zimmer. Betten aufbauen lag selbst dem Alleskönner nicht und mir soweiso nicht, Lys überraschte aber mit einem Talent zum Möbelaufbau. „Das lernt man, wenn man oft umzieht.“ sagte sie nur und kurz darauf stand Naomis Bett. „Jetzt bist du sicher vor bösen Klappattacken.“ Gerade, als wir anfangen wollten zu Streichen und zu Tapezieren klingelte es an der Tür und Kevin gesellte sich zu uns. Er hatte ja versprochen uns zu helfen, das hatte ich ganz vergessen! Unverhofft kommt oft und so waren wir nun noch mehr Leute als gedacht was die Arbeitszeit enorm verkürzte. Die Mädels strichen eine der Wände und gingen dann rüber in Lysanders Zimmer um etwas Deko zu basteln, während wir die restlichen drei Wände mit äußerster Sorgfalt tapezierten. Bahn für Bahn klebten wir die Tapetenstreifen ordentlich nebeneinander und ließen keine Zwischenräume. Nach getaner Arbeit räumten wir Tapetenleim und den Tisch, auf dem wir die Tapeten liegen hatten um sie anzustreichen, weg und fegten dem Raum aus, um der neuen Bewohnerin ein ordentliches Zimmer präsentieren zu können. Mit dem gesamten Kram, den die zwei zusammengebastelt hatten, und einigen von Naomis Kartons kamen die zwei um das Zimmer zu bewundern. „Wow! Das sieht super aus!“ sagte Naomi und Lys lobte unsere Arbeit ebenfalls. Ohne uns dekorierten sie den Raum und schoben die Möbel so lange hin und her, bis sich Naomi wohl fühlte und dann gingen wir gemeinsam in Lysanders zweites Zimmer, das Kinderzimmer. Der Raum war relativ klein und mit uns allen darin war er fast ausgefüllt. „Es ist immer noch so unglaublich, dass du... dass ihr ein Kind bekommt.“ sagte Josh, als er das Zimmer betrat und er hatte recht. Es war und blieb wirklich unglaublich. Lys kam zu mir herüber und kuschelte sich an mich. Es war, obwohl sie so wie so schon gern kuschelte, noch viel mehr geworden und das deutlich merkbar. Uns allen fielen Dinge für ein Kinderzimmer ein und während Lys und Joshua sicher waren, dass es ein Junge wird, waren Kevin, Naomi und ich für ein Mädchen, jedoch würden wir für beides ein passendes Zimmer finden. Unseren Abend verbrachten wir damit, einfach entspannt im Wohnzimmer auf der Bettcouch, denn die musste für Josh bleiben, zu sitzen und uns über Gott und die Welt zu unterhalten und, in einer ruhigen Minute kurz bevor wir alle ins Bett gingen erzählte Kevin mir, dass Quinn zwar noch nicht aufgewacht war, es ihm aber deutlich besser ging.

Den ganzen Tag hatte ich es erfolgreich verdrängt aber jetzt, wo ich im Bett lag und Kevins Worte von eben im Kopf hatte musste ich wieder an das, was Alysha sagte denken. Lys war müde und wenn sie müde war stellte sie keine Fragen, daher nutze ich die Gelegenheit. „Du... Lys?“ „Hm?“ „Wie war es, als du Quinn das erste Mal trafst?“ Sie erzählte, dass er ihr wie ein ziemlicher Matcho gegenübertrat und näher kam, als sie wollte, kurz darauf blitzte jedoch sein wahrer Charakter durch und er entschuldigte sich. „Lys... Mh... wenn dich eine fremde Frau ansprechen sollte, verrate ihr nicht zu viel, okay?“ „Ist gut.“ sagte sie und knuddelte sich an mich. Normalerweise war es umgekehrt, doch heute schlief sie sehr schnell ein und ich lag noch lange wach und machte mir Gedanken, über alle Fehler, die ich je gemacht hatte. Ich dachte an Zeiten zurück, zu denen mich Lys noch nicht gekannt hatte, an Zeiten, von denen niemand etwas wissen sollte, ich dachte an die Zeit, in der ich mit Alysha zusammen war, blind, ohne zu sehen, wie sie ist und ich dachte an die Zeit, zu der mein Hass zu Quinn gekommen war, der mir jetzt Schuldgefühle bereitete. Das alles hing zusammen und existierte in einer Kiste, die sich langsam durch diese miese Schlange Alysha ans Licht bewegte und ich wollte es um jeden Preis vermieden, dass sie geöffnet wird, dass sie geöffnet wird, von Lysander, die nie damit fertig werden würde. Doch wie sehr ich mir auch wünschte, dass es nicht so weit kam. Das alles war da und würde immer bleiben und, obwohl es kein Stück meiner Natur entsprach, fing ich an zu weinen, ganz in der Hoffnung, es würde mir helfen und Lys würde es nicht bemerken, doch sie kannte mich und sie hatte gute Ohren. „Alex... Weine nicht... Was ist los?“ flüsterte sie. Ich schüttelte den Kopf und sie fragte nicht weiter nach, küsste mich nur, nahm mich in den Arm und gab mir das Gefühl, dass, was auch immer ich je getan hatte, uns nichts auseinanderbringen konnte. Hoffentlich...

Like :D

Positiv:
-Ich finde es toll dass du mal aus Alex Sicht schreibst (ich hoffe es macht dir nichts aus, wenn ich die idee klaue und irgendwann auch mal aus der sicht von jemand anderes schreibe :))
-seit Alysha Alex auf seine Vergangenheit angesprochen hat, ziehen sich die gedanken darum durch den ganzen bericht
-du schilderst sehr genau was du mit den pferden machst
-ich find es süß das auch alex mal weint

negativ
-ich finde das alex vielleicht als er mit josh allein war sich ein bisschen mit ihm hätte unterhalten können (ok das ist meine ganz persönliche meinung, vielleicht siehst du das ja anders :D)

mal wieder fällt mir nicht mehr als nur das kleine bisschen auf aber das ist immerhin ein anfang :D

Haha, nein, stört mich nicht, das würd' ich auch mal ganz interessant finden. :D
Das mit Alex sehe ich übrigens auch so, ich hätte den Teil mit dem Weinen fast noch vergessen. Oh und... wo du es so sagst mit Josh... Das stimmt, ja, da habe ich alles etwas kurz gefasst. Ich hab die ganze Zeit überlegt, was ich noch schreiben könnte, damit das Tapezieren nicht in 2 Sätzen erledigt ist, aber darauf, dass die einfach reden könnten wäre ich nie gekommen. xD Danke für deinen Kommentar dazu. :D

Super! Gleich zwei Level. ^_^
Ich würde gerne als normalen Job Sekretär werden und als Nebenjob Hundesitter. Kann ich den evtl. später ändern? Wenn Lys nicht mehr schwanger ist und das Kind etwas älter ist, würde ich vielleicht zu Geländedienst wechseln.