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Bericht 6-Neuentdeckung (okay mein februar beri kommt etwas spät aber das stört doch keinen, oder?)

Ein lautes Bellen weckte mich. Ich stöhnte: „Johnny lass mich schlafen! Bitte!“ Doch mein kleiner Hund Little Johnny war (wie immer!) gnadenlos. Er sprang auf mein Bett und schleckte mir übers Gesicht. „Ihhhh! Johnny lass das! … Okay okay du hast gewonnen. Ich steh ja schon auf.“ Und das tat ich dann auch. Als ich mich müde durch meine Wohnung in die Küche schleppte, erinnerte mich an den gestrigen Tag; die Frau vom Tierheim hatte angerufen: Ich durfte Little Johnny behalten! Niemand hatte nach Johnny gesucht, und da das Tierheim momentan sowieso etwas überfüllt war, durfte ich ihn behalten. Und das war nur eine gute Sache. Die nächste gute Sache war, dass ich eine Art neue beste Freundin gefunden hatte. Sie hieß Ann, hatte rote Haare und war super nett. Eigentlich war es unwahrscheinlich, nach einer Woche schon eine beste Freundin gefunden zu haben. Aber irgendwie konnte man uns schon fast beste Freundinnen nennen, denn wir trafen uns fast jeden Tag und ritten zusammen aus oder machten irgendwas anderes. Heute würde ich sie wahrscheinlich wieder sehen, denn heute war: KARNEVAL!!!!!!! Und ich freute mich total! Heute Mittag würden Ann, Ian, Sean, Kira (leider!) und ich Karneval feiern. Bei Ian Zuhause. Wir würden uns um 16.00 Uhr treffen und dann zusammen feiern. Ann und Ich wollten schon eine Stunde früher kommen, um ein bisschen bei den Vorbereitungen zu helfen. Dafür hatten Sean und Kira versprochen, noch ein paar Leute einzuladen unter anderem auch die Leute vom Stall: Lilly, Lucy, Lysander und Naomi.
Ich schaute auf die Uhr: neun Uhr. Ich musste heute noch zu Cooper (er ist wieder gesund). Bevor ich frühstücken würde, würde ich erstmal die Zeitung holen. Also trat ich vor meine Wohnungstür; und wäre fast über eine Brötchentüte gestolpert. Und als ich auf den Boden guckte, um mich zu versichern, dass es wirklich eine Brötchentüte war und tatsächlich: da lag allen ernstes eine Brötchentüte! Mit frischen, leckeren Brötchen, die einen köstlichen Geruch verströmten. Aber warum legte irgendwer mir eine Brötchentüte vor die Haustür? Ich hockte mich hin und betrachtete die Tüte genauer, und entdeckte dabei einen kleinen Zettel, der auf der Brötchentüte klebte. Ich las mir den Zettel durch:

Guten Morgen Cloe!
Ich dachte, ich bring dir eine Tüte Brötchen vorbei, denn gestern habe ich kein Brot mehr in deiner Küche gefunden, und da ich sowieso zum Bäcker gehen wollte hab ich dir gleich auch noch ein paar Brötchen mitgebracht. Tja dann mal guten Appetit und bis später!
LG Ian.

Wie lieb von ihm! Er hatte mich gestern Abend noch nach Hause gefahren und mit mir zu Abend gegessen, da musste ihm aufgefallen sein, dass ich kein Brot mehr hier hatte und mein Cornflakes Vorrat auch langsam zur Neige ging. Aber warum bekam ich jetzt auch noch wackelige Knie, beim Gedanken an Ian? Nur wegen ein paar mickrigen Brötchen! Jetzt reiß dich doch mal zusammen Cloe! Ich war doch keine sechzehn mehr.
Ich trug die Tüte samt Brötchen in meine Wohnung, und von da aus in die Küche. Ich frühstückte erst noch ausgiebig, bevor ich duschte, mich umzog und schließlich auf mein Fahrrad stieg und glücklich zum Stall fuhr.

12.00 Uhr. Da Cooper wieder halbwegs gesund war, hatte ich ihn ein bisschen auf dem Reitplatz longiert, ich wollte ich grade wieder zurück auf die Wiese bringen, als ich bemerkte, dass der Zaun an einer Stelle beschädigt war. Anscheinend waren ein paar Balken durchgebrochen worden. Ich beschloss, mir den Zaun später anzusehen und brachte Cooper erstmal auf die Wiese.
Dann, 5 Minuten später, ging ich zu der Stelle im Zaun und fand meine Vermutung bestätigt: Zwei der Balken waren morsch und instabil, sie waren in der Mitte zur Hälfte durchgebrochen, außerdem war noch ein Pfosten morsch; alle drei Sache mussten ausgetauscht werden. Aber dazu brauchte ich Hilfe. Also ging ich ein bisschen in den Ställen herum, bis ich Chantal, die Pferdepflegerin fand. Eigentlich kannte ich Chantal nicht wirklich, ich hatte mich mit ihr bisher nicht wirklich oft unterhalten, was mich aber nicht davon abhielt, sie anzusprechen: „Hi Chantal! Kannst du mir vielleicht helfen, die Balken und Pfosten an der Hengstweide auszutauschen?“ Sie drehte sich zu mir um und sah mich von oben herab an „Ja klar. Aber erst, wenn ich hier fertig bin.“, sagte sie mit einem abfälligen Tonfall. Sie war mir direkt unsympathisch. Aber ich bedankte mich trotzdem bei ihr und wartete, bis sie eine Box ausgemistet hatte, was eine halbe Ewigkeit zu dauern schien. Und als sie fertig war, klingelte ihr Handy. Ich hörte nur wie sie in das Handy sprach: „Ja, ich komme gleich. Bis später!“ unglaublich, wie freundlich ihre Stimme klingen konnte. Sie schien ihr Handygespräch beendet zu haben, ging an mir vorbei und rief im vorbeigehen noch „Such dir jemand anderes, der dir Hilft ich bin weg!“ und da war auch wieder ihr arroganter Tonfall. Jetzt war ich aber schon ein bisschen sauer, ich meine Jetzt mal ehrlich! Erst lässt sie mich ewig warten und dann geht sie einfach, sie könnte es an Zickigkeit locker mit Kira aufnehmen. Ich versuchte mich ein bisschen abzuregen, aber die Tatsache, dass ich sonst niemandem am Stall finden konnte, der Zeit hatte, mir zu helfen, machte es auch nicht besser. Also versuchte ich allein den Zaun zu reparieren, was allerdings in einer Katastrophe endete: beide Balken lagen zur Hälfte an einen Pfosten genagelt auf dem Boden, mindestens die Hälfte der Nägel war verbogen und lag ebenfalls auf dem Boden, lediglich der Pfosten steckte ordentlich im Boden. Ich setzte mich auf einen stabilen Balken im Zaun und stützte entnervt meinen Kopf auf die Hände. Da tauchte am Anfang der Wiese eine Gestalt auf: Lucy. Sie kam direkt auf mich zu, lächelte mich freundlich an und fragte: „Hey Cloe, brauchst du Hilfe mit dem Zaun?“ Ich sah sie leicht verwirrt an: woher wusste sie, dass ich den Zaun reparieren wollte? Fast, als hätte sie meine Gedanken gelesen, deutete sie auf die am Boden liegenden Balken „Das ist schwer, ganz alleine. Warum hast du nicht Chantal gefragt ob sie dir hilft?“ „Hab ich ja, aber sie hatte keine Zeit.“ „Achso.“ Damit endete unser Gespräch. Bis auf einige kurze Anweisungen, wie ich den Balken halten musste, damit Lilly ihn mit einem Nagel am Pfosten befestigen konnte. Und schon nach ein paar Minuten waren wir fertig. Lilly klopfte sich ein bisschen Dreck von der Hose und schaute auf die Uhr. Sie verzog entsetzt das Gesicht: „Schon so spät? Sorry ich muss los! Ähh und Cloe kannst du mir einen Gefallen tun? Bitte?“ anstatt meine Antwort abzuwarten, fuhr sie schon fort: „Ja danke, in der hintersten Box steht die Zuchtstute The Kings first bridge mit ihrem Fohlen Kings prize. Könntest du bitte dem kleinen Fohlen die Milch aus der Flasche geben, die im Reiterstübchen steht? Danke.“ Mit diesen Worten drehte sie sich um, rief mir noch ein „Auf Wiedersehen“ zu und ging. Na toll! Jetzt stand ich hier, musste noch zu einem kleinem Fohlen und hatte nur noch eine halbe Stunde, bis ich zu Ian gehen würde. Ich wollte Ian noch schnell eine SMS schicken, als ich merkte, dass ich mein Handy Zuhause liegen gelassen hatte. Egal! Wenn ich mich beeilte konnte ich in einer Viertelstunde mit dem Fohlen fertig sein, dann noch fünf bis zehn Minuten mit dem Fahrrad, bis ich Zuhause sein würde. Also machte ich mich auf den Weg: erst zum Reiterstübchen, die Flasche abholen, dann weiter zu Stutenstall. Wo sollten die beiden gleich noch stehen? Achja, in der hintersten Box. Dort ging ich dann auch hin. Und wenn ich mich nicht zusammen gerissen hätte, hätte ich beim Anblick des Fohlens laut aufgequitscht, so süß war es! Ich betrat grinsend die Box, das Kleine war total niedlich! Es stand ein wenig wackelig und schmuste gerade mit seiner Mutter. Vor Entzückung musste ich einfach weiter grinsen. Die Mutter des Fohlens ließ mich näher herantreten und ich hielt dem Fohlen das Fläschchen vor das kleine Mäulchen. Das Fohlen begann gierig an der Flasche zu nuckeln. Und kurz darauf war das Fläschchen auch schon leer, ich verabschiedete mich noch ausgiebig von den beiden, dann ging ich. Als ich erneut auf die Uhr schaute, merkte ich, dass ich ganze zwanzig Minuten bei dem Fohlen gewesen war. Ich hatte noch zehn Minuten, bis ich bei Ian sein musste. Ich beschloss einfach bei ihm Bescheid zu sagen, dass ich etwas später kommen würde. Ich lief zu meinem Fahrrad, stieg auf und radelte nach Hause.
Zu Hause angekommen, ich hatte direkt nach meinem Ankommen mit Ian telefoniert. Ich hatte ihm gesagt, dass ich eine viertel Stunde später kommen würde. Er meinte, es sei nicht schlimm. Und so saß ich jetzt mit noch vom duschen nassen Haaren auf dem Bett in meinem Schlafzimmer. Ich suchte mein absolutes 80er (vielleicht auch 70er oder 60er) Jahre – Blümchenkleid und zog es an, jetzt noch eine Hippie Brille, eine Handtasche, hohe Schuhe und einen passenden Hut und voilá: ich hatte ein perfektes Karnevalskostüm, ich musste mir sogar eingestehen, dass ich gar nicht mal so schlecht aussah, noch passendes Make-up und ich war fertig. Da ich versprochen hatte, ein paar Snacks mitzubringen, holte ich ein paar Packungen Tiefkühl - Mozzarellasticks mit Soße aus der Tiefkühltruhe. Und ging zu Fuß zu Ian (ich kann ja schlecht mit einem Kleid Fahrrad fahren).
Ich war zwar nicht eine Viertel-, sondern eine halbe Stunde zu spät, aber das machte weder Ann noch Ian was aus. Ich umarmte beide kurz, dann drückte ich Ian die Mozzarellasticks in die Hand. Warum war mir eigentlich noch nie aufgefallen, wie gut er aussah? Und schon waren da wieder meine Wackelpudding- Beine. Könnte es sein, dass ich auf einmal in meinen besten Freund verliebt war? In meinem Magen schien ein Schwarm Schmetterlinge los zu fliegen, als Ian mich mit seinen von langen Wimpern umkränzten Augen ansah (okay es ist ein bisschen ähh.. poetisch). Ich hatte mich schnell wieder einigermaßen im Griff und versuchte einigermaßen normal zu fragen, wo ich eine Luftschlange aufhängen sollte, als ich bemerkte, dass es gar keine Luftschlangen gab, die man aufhängen konnte. Ich wurde rot und Ian lächelte. Das war total peinlich! Ann schien meine Situation sofort zu erkennen, und meinte, dass sie Luftschlangen mitgebracht habe. Als sie jedoch in ihre Tasche sah, guckte sie gespielt überrascht und sagte: „Sorry Leute ich hab die Luftschlangen vergessen.“ Sie zwinkerte mir unauffällig zu. Sie war echt super.

Die ersten Gäste kamen pünktlich um 16.00 Uhr: Es waren Lysander, ihr Freund Alex und Naomi. Leider waren alle bis auf riesige Sombreros unkostümiert. Lysander und Alex kannte ich ja schon, aber Naomi sah ich heute zum ersten mal und sie war mir auf Anhieb sympathisch. Jetzt tauchte auch Ian auf, ich sah ihn jetzt zum ersten mal in seinem Kostüm: er war ein Cowboy und er sah trotz seiner Lederweste und den passenden Chaps noch gut aus. Lachen musste ich trotzdem, nämlich als er einen Irrwitzigen Cowboyhut aufsetzte. Es sah einfach zu witzig aus! Aber bevor ich einen Kommentar abgeben konnte, klingelte die Haustür erneut und kurz darauf standen ein paar Kumpels von Ian im Raum, mit mysteriösen Masken auf dem Kopf. So strömten nach und nach immer mehr Gäste in Ians Wohnung und fast alle brachten noch etwas für das kalte Büffet mit. Und als dann der Raum, bis auf ein paar bunte Lampen dunkel wurde und die Musik anging fingen fast alle an zu tanzen. Das Büffet war schon nach der ersten Stunde komplett geplündert. Ann, Kiara und noch eine andere Frau, die ich nicht kannte verteilten kleine Plastik gläschen mit Schnaps und Sekt. Bier stand in einer riesigen Kühltruhe in der Nähe des nicht mehr vorhandenen Büffets. Alle hatten gute Laune und selbst ich tanzte mit meinen beiden linken Füßen mitten in der Menge, es mussten mindestens fünfzig Leute sein. Und plötzlich tauchte Ian vor mir auf. Da ich aus Prinzip kein Alkohol trank wurde ich bei seinem Anblick mal wieder zu einem menschlichen Wackelpudding. Wie konnte jemand in einem so dämlichen Cowboykostüm so verdammt gut aussehen? An meiner Hippie Brille konnte es nicht liegen, die hatte ich schon irgendwo abgelegt. Er lächelte mich an, kam ganz nah zu meinem Ohr und flüsterte: „Keine Angst, ich hab nichts getrunken, obwohl ich so aussehe.“ Ich spürte wie er lächelte. Und ich befasste mich gar nicht weiter mit dem, was er gesagt hatte, sondern mir gingen Fragen durch den Kopf wie hoffentlich rieche ich gut, oder sieht meine Frisur noch gut aus. Und plötzlich war er wieder direkt vor mir, die ganze Welt schien zu verschwimmen. Dann küsste er mich. Ganz vorsichtig und die Welt schien um mich herum schien endgültig zu verschwinden.
Aber Warum?

(lysander, ich hoffe, du nimmst es mir nicht übel, dass ich die letzte frage so ein bisschen bei einem deiner beris abgeguckt habe :))

Hätte ich gar nicht gemerkt... xD

Aber nun zum Beri,
ich finde ihn, wie eigentlich immer, ganz gut. Die Geschichte gefällt mir, das ist sehr spannend.
Den Schreibstil finde ich an sich auch nicht schlecht, nur was mich etwas stört ist dass du manchmal die Zeiten davor schreibst. Wie bei "12.00 Uhr. Da Cooper wieder halbwegs gesund war..." Ich fände es schöner, wenn man das anders schreibt, weil es so schnell den Eindruck einer Aufzählung erweckt. Du hättest bsw. schreiben können: "Ich frühstückte erst noch ausgiebig, bevor ich duschte, mich umzog und schließlich gegen Mittag/12.00 Uhr auf mein Fahrrad stieg und glücklich zum Stall fuhr."
Ist allerdings nur meine persönliche Meinung, wenn es dir so gefällt ist das auch okay. =]

Ich hab mir das mit den Uhrzeiteh iwi so angewöhnt aber anders id es wirklich besser